Wer rettet wem das Leben?

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Der Schuss dröhnte in meinen Ohren dass es weh tat, und die Hand mit der ich ausgeholt hatte schlug ins Leere. Ein lautes, unangenehmes Fiepen echote aus allen Richtungen auf mich ein. Erst nach einem kurzen Moment realisierte ich dass es aus meinem Inneren kam.
Meine Augen hatte ich zugekniffen, darauf wartend dass sich die Kugel durch meinen Kopf bohrte.
Doch stattdessen hörte ich erst eine Fensterscheibe hinter mir zerspringen, gefolgt von davon dass die Pistole wohl neben mir auf den Boden aufschlug.
"Du kleine -!" fluchte der Kerl. Augenblicklich riss ich meine Augen wieder auf und sah nur noch Jessicas Unterleib auf den Boden prallen. Sie hatte ihm die Pistole aus der Hand getreten... und mir gerade wahrscheinlich das Leben gerettet... genau das was ich vermeidest wollte.
Ohne zu zögern packte ich den ausgestreckten Arm meines Gegenübers, der nun aber ein weiteres Messer zog und mir an den Hals drückte. Und obwohl ich nur sein halbes Gesicht sah, wusste ich genau was für ein abartiges Grinsen er nun aufsetzte. "Du kleiner dreckiger Bastard." kam es von ihm und ich spürte wie die kalte Klinge in meinen Hals schnitt. "Denkst du der Bastard ist allein?" fragte ich ausdruckslos woraufhin der Arsch stutzte. Diese Gelegenheit nutzte Erwin und stieß dem Kerl von hinten mit seinem Ellbogen in den Nacken.

Seine Augen verdrehten sich dann ließ er die Klinge von meinem Hals sinken und fiel bewusstlos zu Boden, vor meine Füße. Es dauerte einen kurzen Moment der Beruhigung, bevor ich mich als erstes wieder regte. "Danke Erwin." Der Blonde nickte. Nun kam Zoe dazu und begaffte den Niedergeschlagenen. "OOHHH gute Arbeit ihr zwei, gerade noch rechtzeitig bevor etwas passieren konnte." "Hanji." setzte Erwin an. "Bring ihn hier raus und fessle ihn" nun wandte er den Blick an mich. "Wir werden warten bis er aufwacht." "Alles klar commander!" sofort machte sie sich an die Arbeit, wobei Erwin und ich uns noch kurz zunickten bevor er verschwand.

Nun konnte ich mich um Jessica kümmern. "Die siehst aus wie ein Häufchen Elend." merkte ich an und löste das Tuch an ihrem Hinterkopf, woraufhin es sofort runter fiel und sie mit Worten auf mich einprasselte. "Es tut mir Leid Hauptgefreiter. Er hatte die Pistole und ich wusste nicht was ich tun soll und dann... i-ihr Hals... Oh mein Gott sie bluten, ich dachte er-"

"Seh ich tot aus?" giftete ich sie an und löste ihre Fesseln.

"Nein aber ... ihr Hals und, was ist das da ...?" fragte sie uns streifte dabei auch schon mit den Fingern meine blutgetränkte Seite. Wie aus dem Nichts entsprangen an dieser Stelle wieder Schmerzwellen. "Fass mich nicht an." befahl ich und erhob mich wieder. Überall auf dem Boden waren Blutspuren. "Was hat er dir getan?"

Sichtlich überrascht über diese Frage glotzte sie mich dumm an. "Bist du jetzt taub oder was?" drängte ich. "Nein. Es sind nur Schnittwunden." sagte sie schließlich. Ich gab mein übliches "Tch" von mir, drehte mich um und setzte mich in Bewegung. "Komm mit."

(Jessi's Sicht)

Hat er gerade wirklich gefragt was mir der Arsch getan hat? Ich meine ... es ist ihm nicht egal wie sonst immer alles?? Der arme muss wohl am Kopf getroffen worden sein. Spekulierte ich und stand auf um ihm zu folgen. Schweigend brachte er mich in das nächste Bad. Kaum hatte er jedoch den Raum betreten entledigte er sich seines verdreckten Umhanges und hängte ihn über das Waschbecken. "Hilf mir mal." verlangte Levi und sah mich erwartungsvoll an. "W-womit?"

"Damit." kam es genervt von ihm und er deutete auf die Gurte welche über seinen ganzen Körper gespannt waren. "Oh natürlich." Unsicher ging ich auf ihn zu und begann alle Schnallen zu lösen bevor ich ihm das Leder vorsichtig vom Oberkörper streifte. Dabei spürte ich ganz deutlich seine warme Haut durch den Stoff hindurch, was ein seltsames Kribbeln in mir auslöste. Irgendwie war mir die Situation unangenehm. Als ich an seiner Verletzten Seite im Bauchbereich ankam zischte er kurz auf. "Pass doch auf." "Tut mir Leid" Noch vorsichtiges als vorher löste ich auch hier die Halterung, bis sie ihm schlussendlich ab der Hüfte lose nach unten hing.

Mitten im Untergang...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt