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Es gibt diese eine Person für die es sich zu leben lohnt und wenn man diese gefunden hat will man mit ihr sein ganzes Leben verbringen.

Ich wachte auf und realisierte erst in diesem Moment was gestern Abend passiert ist. Ich fragte mich, warum ich auf einmal so ein offener Menschen bin. Ich war doch früher nicht so. Bevor ich nach Köln gekommen bin war ich eher schüchtern und verschlossen. Aber hier, hier ist alles anders, dachte ich. "Ich hatte innerhalb einer Woche Freunde gefunden und bin jetzt mit Fabi zusammen! Das ist doch verrückt. Können Menschen sich wirklich so ändern. Vielleicht ist das alles nur ein wundervoller Traum, aus dem ich bald erwache. Nein ... Dafür ist es zu Real." flüsterte ich mir selbst zu. Jetzt erst bemerkte ich, dass Fabi mich umklammerte. Im Normalfall wäre ich aufgestanden, aber das könnte ich nicht. Ich wollte ihn nicht wecken, da ich es genoss, dass er mich so umklammerte. Kurz darauf sah ich mein Mac-Book auf dem Boden liegen, es war sogar noch eingeschaltet und zeigte den Bildschirmschoner. Plötzlich wurde Fabian wach und streckte sich. Dadurch stieß er mich versehentlich aus dem Bett, ich landete hart auf dem Boden. Als Fabian bemerkte, es er getan hatte stand er auf, hob mich hoch und legte mich zurück ins Bett. Als er das getan hatte sagte er:"Morgen Schatz!" Er gab mir einen sanften Kuss und sein Blick zeigte, wie sehr es ihm leid tat, dass er mich aus dem Bett gestoßen hatte. Ich könnte ihm nicht lange böse sein, eigentlich konnte ich es gar nicht. Ich liebe ihn zu sehr um ihm böse zu sein, außerdem hatte ich mir auch nicht weh getan, da ich auf dem Teppich landete. Während dieses Gedankenganges hatte sich Fabi schon wieder zu mir gelegt. Diesmal aber so, dass er mich anschaute. Wir schauten uns einfach in die Augen. Ich könnte seinen Atem auf meiner Haut spüren und mich durchströmte ein Gefühl von Geborgenheit. Nach etwa fünf Minuten rutschte Fabi etwas an mich heran und griff zärtlich nach meiner linken Hand. Diese hielt er dann einfach und ich konnte nicht anders als ihn in diesem Moment zu küssen.
Leider musste ich wieder Mal die Stimmung zerstören, in dem ich fragte:"Wann wollen wir das mit uns unseren Eltern erzählen?" Fabi schaute mich daraufhin erstarrt an und das Gefühl der Wärme wandelte sich in Kälte um. Und dann sagte Fabi endlich etwas:"Ich... Meine Eltern würden es nicht verstehen." Ich hab Fabi dann zu verstehen, er könne nicht wissen wie die Reaktion seiner Eltern ausfallen würde. Danach küsste Fabi mich und das Gefühl von Wärme kam zurück. Wenig später, nachdem wir geduscht und uns angezogen hatten, gingen wir hinunter zum frühstücken. Während des Essens beschlossen wir, es gemeinsam Fabi's Eltern zu erklären. Fabian sagte auch:"Wir müssen ihnen das schonend beibringen. Mein Vater hasst Schwule!" Ich nickte und räumte dann den Tisch ab. Unterdessen sammelte Fabi wieder sein Zeug ein und kam mit seinem gepacktem Gym-Bag die Treppe hinunter. Ich merkte, dass mein Freund angespannt war und nahm seine Hand. Es war für mich immer noch etwas seltsam "Mein Freund" zu sagen, da ich das erste mal so empfinde. Aber trotzdem erschien es mir als etwas ganz normales.
Während ich das dachte verließen wir das Haus und gingen gemeinsam zu Fabi's Haus. Am Haus angekommen klingelte ich und Fabi's Mutter öffnete die Tür. Sie ließ uns eintreten und deutete auf das Sofa. Fabi und ich setzten uns auf das Sofa. "Wir möchten ihnen etwas sagen." sagte ich zu ihr. Fabian's Mutter rief seinen Vater und beide setzten sich uns gegenüber, zwischen uns stand nur ein Tisch. "NUN?" fragte Fabi's Mutter und er versuchte es ihnen zu sagen, konnte aber nur stottern. Ich legte mein Hand auf sein Knie um ihn zu beruhigen aber es half nicht viel. Also ergriff ich das Wort und sagte:"Also ... Naja ... Fabian und ich wir ... wir sind ein Paar." Fabian's Mutter erstarrte sofort und sein Vater sprang auf und schrie:"WAAS? DAS IST NICHT DEIN ERNST? DU SCH*** SCHWUCHTEL! DU F**KST MEINEN SOHN NICHT! RAUS! RAUS AUS MEINEM HAUS!" Ich bemerkte, dass ich in diesem Augenblick gehen sollte und ich wollte Fabi's Vater nicht wieder sprechen. ABER ich fühlte mich furchtbar, weil ich Fabi einfach zurück ließ. Ich warf ihm einen letzten Blick zu. Dieser Blick war von Traurigkeit geprägt. Fabi hatte eher einen Blick der Angst ausdrückte. Ich verließ dann das Haus und schloss die Tür hinter mir. Ich ging dann einfach die Straße hinunter und setzte mich dann auf eine Bank an einer Bushaltestelle. Ich ließ mich auf diese Fallen. Ich fing zeitgleich an zu weinen und mir liefen Tränen übers Gesicht. Ich saß einfach da und weinte.
Doch dann setzte sich jemand neben mich, ich saß etwa schon eine halbe Stunde dort. Die Person die sich neben mich gesetzt hatte, hatte einen Koffer, einen Rucksack und ein Gym-Bag dabei. Ich blickte auf und sah mit meinem mit Tränen überflossenem Gesicht in das Gesicht der Person. Die Person die Neben mir saß war Fabi. Ich fing Zeitgleich an zu Grinsen, war aber trotzdem verwirrt. "Wie ... Wieso bist du hier?"fragte ich und Fabi entgegnete:"Ich hab ihnen gesagt, dass ich mir nur einen Scherz erlaubt habe und dass ich erstmal bei ... Miriam übernachten werde." Ich fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen. Wir standen auf und gingen zu mir. Fabi brachte sein Gepäck auf mein, nein jetzt war es unser Zimmer. "Zuhause halte ich es nicht mehr aus."sagte Fabi. Wir setzten uns auf das Bett und ich umschloss ihn mit meinen Armen. Ich sagte ihm dann:"Ich liebe dich!" Ich küsste ihn und dann trieb es mir Freudentränen in die Augen. Fabi wischte mir die Tränen zärtlich aus dem Gesicht und drückte mich dann fest an sich. Ich konnte nun seinen Herzschlag spüren und nach ein paar Minuten schlugen unsere Herzen im gleichen Takt.

Ist es wirklich Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt