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Ich traf also einige Minuten nach Fabi in der Klassen ein. Es war der letzte Tag vor den Ferien und ich hatte noch nie so viel Angst jemanden zu verlieren als an diesem Tag. Es gab noch nie einen Tag an dem ich so traurig war.
Während der letzten Schulstunden des Tages erhielten wir unsere Zeugnisse. Das schlimmste an dem Tag war nicht nur der Stress am anfang, viel schlimmer war es, dass er seit dem nicht mit mir gesprochen hatte. Nach der Schule kam Fabian dann zu mir und sagte:"Ich hatte jetzt viel Zeit zum Nachdenken. Ich denke ... ich werde dir verzeihen können aber ich habe nicht mehr das selbe Vertrauen in dich." Wir würden uns zuhause treffen, warf er noch hinterher. Kurz darauf ging er und ließ mich so im Raum sitzen.
Pablo hatte ich seit dem nicht mehr wiedergesehen. Ehrlich gesagt hatte ich auch kein großes Interesse ihn wieder zu sehen. Nach Abschluss dieses Gedanken bewegte ich mich ebenfalls aus dem Unterrichtsraum und ging nach Hause. In etwa vierhundert Metern entfernung vor mir sah ich Fabi laufen. Doch er ging nicht nach Hause, er ging daran vorbei und lief einfach weiter. Ich entschloss mich ihm zu folgen aber ich blieb auf dem bestehenden Abstand. Er ging in den Wald und es wurde immer schwerer zu verfolgen, wo er sich hin bewegte. Also schloss ich auf, bis ich ihn wieder sehen konnte.
Nach etwa dreißig Minuten setzte er sich an einen Teich und begann zu weinen. Das Licht der Sonne schien durch das Blätterdach und durch den sich zuziehenden Himmel. Ich schaute dem Elend etwas zu und fasste mir schließlich ein Herz. Ich ging langsam auf ihn zu und setzte mich direkt hinter ihn. Dann fing ich an ihn zu umarmen, woraufhin er sich umdrehte und sein Gesicht in meiner Schulter vergrub. Er drückte mich ganz fest an sich und auch ich fing an zu weinen. In dieser Position saßen wir einige Zeit da, bis es schließlich anfing zu regnen. Völlig durchnässt kamen wir dann an meinem Haus an. Wir gingen gemeinsam ins Haus. Ich erschrak mich stark als ich plötzlich meinen Vater vor mir sah. Er schaute mich mit großen Augen an als er sah, dass ich mit Fabi Hand in Hand das Haus betrat. Sofort wollte er los brüllen aber ich kam ihm zuvor und sagte:"JA ... Ich stehe auf Typen und JA ich bin mit fabi zusammen. Ich liebe ihn wirklich und daran wird sich auch nichts ändern!" Noch bevor mein Vater irgendwas zu dem sagen konnte, gingen wir nach oben auf mein Zimmer.
Oben im Zimmer fragte Fabi:"Wusste dein Vater nichts von uns?!" "Nein, woher auch", entgegnete ich ihm. "Aber ... er ist doch nicht wie mein Vater ... oder?", fragte er mich mit ängstlichem Unterton. Ich hätte ihm mit etwas anderem geantwortet, doch die einzig wahre Antwort ist:"Ich weiß es nicht. Es tut mir leid ich hätte dich nicht in diese Lage bringen dürfen." Ich verschloss daraufhin die Zimmertür und setzte mich zu Fabi auf das Bett. Gemeinsam starrten wir verängstigt die Tür an, da wir meinen Vater unten ein Messer schärfen hörten.
Als dann ein Schritt auf die erste Treppenstufe zu hören war, griff Fabian nach meiner Hand. Mit jedem weiteren Schritt drückte er meine Hand immer fester. Mein Vater erreichte das ende der Treppe und schließlich meine Zimmer Tür. Diese versuchte er zu öffnen. Nachdem ihm das nicht gelang, schlug und trat er gegen Sie. Gerade als ich die Polizei rufen wollte, schrie er:"MACH DIE TÜR AUF! ICH WILL NUR DIESEN HOMOABSCHAUM TÖTEN! DIR WIRD NICHTS PASSIEREN MEIN SOHN!" Danach war auf ein mal zu hören wie eine Weitere Person die Treppe hinauf kam. Er wandte sich von der Tür ab und der Person auf der Treppe zu. Die Person war anscheinend eine Frau, was an ihrer Stimme zu erkennen war. Mein Vater drohte ihr damit sie abzustechen und wie ein Schwein ausbluten zu lassen. Meinem Freund liefen unterdessen Tränen über sein Gesicht.

Ist es wirklich Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt