„Bist du soweit?“, kam es euphorisch aus dem Lautsprecher an meinem Ohr. Ich wechselte meine Position von einer hockenden zu einer stehenden. „Klar, ich warte nur auf euch.“ , erwiderte ich und grinste siegessicher. Daraufhin hörte ich nur ein verächtliches „Tz, sagt ja grad die Richtige.“ Ich musste über diese Bemerkung lachen aber zunächst sollte ich meine Aufmerksamkeit auf unsere Mission richten. Ich stand auf dem Dach eines großen Gebäudes um so unsere Lage besser überblicken zu können. Das Ziel unserer Mission war es die Dämonen, die sich hier versammelt hatten, zu erledigen. Und das, möglichst so, dass keiner der Menschen hier etwas mitbekam. Mich ärgerte es, dass wir schon wieder die Drecksarbeit für den Orden machen mussten. Eigentlich waren ich und mein Team qualifizierter und sollten uns nicht mit Missionen der Klasse 6 herumschlagen. Die 12 wäre mir lieber. Auch wenn ich wusste, dass außer meinem Team nur ein weiteres Team des Ordens die Berechtigung für Klasse 12 Missionen hatte. Die Rate dabei zu sterben lag immerhin bei fast 95%. Weshalb man ein spezielles Training und anschließend eine Prüfung für diese Berechtigung absolvieren musste. Und glaubt mir, witzig ist was anderes. „Hey! Was machen wir jetzt? Die Spinner von der Deutschen Zweigstelle werden wohl nicht mehr kommen, was? Und davon mal abgesehen sind das bestimmt um die 50 bis 60 Dämonen.“ Petra, eine meiner engsten Vertrauten. Und die Stellvertretende Leiterin unseres Teams. Ich vertraute ihr. Nicht nur, weil sie deutlich älter war als ich, sondern auch, weil sie schon viel Leid gesehen hatte. Ich seufzte. „Petra, das sind doch nur Dämonen niedriger Klasse. Also kein großes Ding.“ Ich sah zu dem Baum auf dem sie stand. Die Dämonen waren nur vor dem Gebäude. Ihr plötzliches Auftauchen war uns noch unbekannt und wenn der Vatikan sich nicht bald um dieses Problem kümmern würde, dann müssten wir das bereinigen. In letzter Zeit war das Auftreten von Dämonen immer häufiger geworden, was dazu führte, dass unsere Teams total ausgelastet waren. Und das ausgerechnet jetzt ein Wechsel an der Spitze der Ritterschaft vollzogen wurde, macht die ganze Sache nicht besser. Ich meine, ja klar müssen die sich erst neu formieren aber mal ein paar Leute los zu schicken um diese Dämonen zu töten wird ja wohl nicht so schwer sein. Sie könnten ja zumindest einen Bannkreis um die Stadt ziehen. Aber naja kann man wohl nichts machen, wenn deren Paladin ein alter Knacker ist und weg stirbt. Da muss dann halt Ersatz her. Die restlichen 4 Mitglieder meines Team, Petra ausgeschlossen, standen so wie sie verteilt auf Bäumen. Wir umzingelten so die Dämonen und hatten sie gleichzeitig im Blick. Ich war froh, dass keiner der Anwesenden hier die Dämonen sehen konnte. Die meisten würden in Panik verfallen und dann wäre es noch schwerer unsere Mission zu erfüllen. Gut, dass meine Mentorin Melissa für die Sicherheit der Leute in dem Gebäude zuständig war. Sie ist zu alledem auch noch eine Hybridin. Halb Seraph, halb Vampir. Und ein Großteil der Leute in dem Gebäude waren Vampire. Weshalb wir sehr vorsichtig sein mussten. Es war allgemein Bekannt, dass Vampire extrem gute Sinne hatten. Aber Seraphs, wie ich und mein Team, sind Wesen die genau wie Vampire unsterblich waren aber meiner Meinung nach sind wir besser dran als die. Uns bleibt das Blut trinken erspart. Im Prinzip sind wir eigentlich unsterbliche Menschen. Wir besitzen dieses Animalische nicht. Aber genau wie die Vampire sind auch wir nicht perfekt. Trotzdem, um unentdeckt zu bleiben war nur eine kleine magische Programmierung nötig. Magie ist in der Welt der Seraphs eine ganz alltäglichen Sache. Sie ist eine Substanz die in unseren Körpern vorhanden ist. Und Seraphs sind in der Lage mit dieser Substanz zu arbeiten, da es auch nur eine Anhäufung von kodierten Daten sind, sind sie Programmierbar. Aber zurück zu unserer Mission. Ich gab meinem Team das Zeichen zum Angriff und sprang gemeinsam mit ihnen auf die Dämonen zu. Wir hatten ausgemacht, dass wir erst einen Bannkreis um die Dämonen ziehen um so zu vermeiden, dass einer von denen verschwand. Sie mussten allesamt eliminiert werden. Ich hob meine linke Hand und zeichnete das Zeichen für den Start des Programms, das die Dämonen bannen sollte, in die Luft. Den Rest überließ ich meinem Team. Jeder von ihnen berührte den Bannkreis und waren so mit meiner Magie verlinkt. Sie starteten ihre Programme zur Eliminierung der Dämonen. Sie wurden ausnahmslos ausgelöscht. Ein schon geschriebenes Programm zu starten war im Kampf viel effektiver und schneller als sie direkt im Kampf zu schreiben. Und davon mal abgesehen hatten wir keine Lust großen Aufwand für ein paar Dämonen zu betreiben. “Tja, das war’s dann wohl. Sonst noch was oder kann ich gehen?” kam es ungeduldig von Christian während ich auf mein Team zu lief. “Nein, das war’s. Ihr könnt jetzt gehen. Danke nochmal, dass ihr so kurzfristig gekommen seid.”, sagte ich dankbar. “Kein Ding, Ava!”, sagte Robin freundlich. “Na dann, wir sehen uns!”, sagte Christian und verschwand nach einem kurzen Winken. Der Rest meines Teams folgte ihm und so stand ich nun allein auf dem Grundstück. Ich spürte das Vibrieren meines Handys in meiner Hosentasche. Nach einem kurzen Blick auf das Display ging ich ran. “Na, scheint alles gut verlaufen zu sein, was? Hätte nicht gedacht, dass dein Team so kurzfristig noch kommt”, kam es interessiert von meiner Mentorin. “Hm. Ja, auf die fünf ist echt verlass.”, erwiderte ich. “Alles klar?”, fragte sie nun besorgt. Wie immer. Nach jeder Mission fragte sie mich nach meinem Gemütszustand. Sie machte sich sorgen, dass mir das alles irgendwann über den Kopf wächst. “Ja, alles so wie immer.“, sagte ich um sie zu beruhigen. Ich hörte ein kurzen auflachen und kurz darauf Stimmen im Hintergrund. “Oh, sorry, muss auflegen. Wir sehen uns, ja?” Mir war klar, dass sie nicht allein im Raum war und weil wahrscheinlich Leute im Raum waren die mich kannten und Vampire waren antwortete ich nur mit einem kurzen “Hm” und legte dann auf. Ich wendete meinen Blick nochmal kurz dem Gebäude zu, seufzte kurz und verschwand dann.
DU LIEST GERADE
The Planet Guardians - Mercury Princess
Teen FictionTextausschnitt ------------------------------------------------------ Der Ausblick der sich mir bot ließ mich den Atem anhalten. Ich blickte direkt auf die Wolkenkratzer von Mercury City, der wohl hochtechnisierten Stadt die das Universum je gesehen...