Und neue Klingen

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Der Wind wurde stärker und ließ meine Lekku hin und her wirbeln. Zitternd setzte ich mich auf das nasse Gestein. Wo war ich? Wie war ich hierhergekommen? Und noch wichtiger, wieso war ich hier?! Plötzlich sah ich neben mir etwas, was an eine kleine, rote Pyramide erinnerte. Sie glühte regelrecht und schien zu sagen:
Berühre mich.
Sie war das einzige, was ich außer den Klippen und dem Meer sah. Also hatte ich drei Möglichkeiten:
Ins Meer springen
Nichtstun
Die Pyramide berühren
Ins Meer zu springen würde mich aus dieser Höhe umbringen, nichts zu tun wäre auch nicht sinnvoll. Deshalb berührte ich die Pyramide. Ein kalter Blitz durchfuhr mich und alles wurde dunkel. Ach du große Galaxis. Ich hätte vielleicht doch lieber eine vierte Methode suchen sollen, denn drei war meine Unglückszahl. Also ich meine... der dunkle Raum hatte bis auf das dunkle eben nichts bedrohliches an sich... das beunruhigende war nur die orange Lichtschwertklinge. Orange? Es gab rote und gelbe Lichtschwerter, aber orange? Jetzt tauchten noch mehr Klingen aus der Finsternis auf. Lila, grün, neonpink (euer ernst?), gelb, weiß, schwarz, grau, blau, rot, gelb, braun, hellgelb, Regenbogenfarben mit pinken Einhörnern, hellblau mit Wolken, xD ne Spaß) und eine, die nur zu leuchte schien und irgendwie keine Farbe hatte. Und viele andere Farbabstufungen, als wäre ein Regenbogen - oder doch eher ein Kasten mit Stabilos - zu Lichtschwerter geworden. (Hm...Stabilos, waren das nicht diese Stifte von diesem mittelzivilisierten Planeten Erde der keinen Schimmer hatte das es im Universum mehr gibt als sie denken? Der Planet, bei dem Alles schlechte was passiert auf einen Gott geschoben wird? Ach egal...)
Dann begannen die Lichtschwerter, als würde der Wind sie ergreifen, um mich herumzuwirbeln. Wenn ich meine Hand ausstrecken würde würde da nur noch ein Häufchen Togrutamatsch übrigbleiben... naja, eher Asche. Nach einiger Zeit bildeten die Schwerter ein Muster. Dir durcheinanderwirbelnden Farben und die metallisch glänzenden Griffe zogen mich in den Bann. Ganz langsam streckte ich eine Hand aus. Das Muster War irgendwie rautenförmig, und in der Mitte befand sich ein sich um die Achse drehender Lichtschwertgriff. Diesen ergriff ich jetzt. Eine kalte und klare, machtvoll klingende Stimme strömte wie Wasser durch den Raum.
"Dieses Lichtschwert kann dir Macht geben."
Ein Bild von einem besiegten Sith -Lord erschien vor meinem inneren Auge.
"Es kann die Dunkelheit erhellen."
Ich sah, wie eine Gruppe von Kindern zitternd im Wald saß. Dann ein rotes Licht. Die Kinder liefen erfreut darauf zu.
"Du kannst mit ihm deine Zukunft selbst beeinflussen."
Ich sah ein Schiff voller Sklavenhändler. Eine rote Klinge wirbelte durch die Luft und die Rampe des Schiffes öffnete sich. Die Sklaven liefen ins Freie.
"Hast du genug gesehen? Wirst du die Klinge ergreifen und dich uns anschließen? Uns, den Sith?"
Bei diesem Wort zuckte ich zusammen.
"Ja, Ahsoka. Du wärst eine gute Sith. Du hast dein Lichtschwert gesehen. Deine Wut ist so groß, dass es darauf reagiert!"
Die Stimme hatte Recht. Ich trug viel Wut in mir. Und die helle Seite war ganz sicher nicht mein Weg!
"Du könntest deine Freundin befreien."
Diesmal erschien kein Bild vor meinem inneren Auge.
"Das ist wohl noch nie passiert, oder?"
Die Stimme antwortete nicht.
"Die Sith haben noch nie etwas gutes getan."
Der besiegte Sith - Lord erschien wieder vor meinem inneren Auge. Aber jetzt stand ein andere über ihm und nahm seinen Platz ein.
Die Kinder erschienen wieder. Sie rannten auf das Licht zu, das in wenigen Augenblicken verhinderte, das sie das Sonnenlicht je wieder sehen könnten. Zurück blieben Asche und Dunkelheit.
Die Sklaven liefen aus dem Schiff. Das Lichtschwert verfuhr mit den langsamen Sklaven genauso wie mit der Tür. Ihre Körper blieben auf dem Boden liegen.
Dann sah ich eine Person, die durchaus ich selbst hätte sein können. Jung, manchmal etwas naiv, eigentlich friedlich, von ihren Freunden verraten...
Sie ergriff das Lichtschwert und es färbte sich rot. Rotes Licht strömte um sie herum und veränderte ihre Gesichtszüge bis zur Unkenntlichkeit. Medidroiden rollten heran und verbanden ihre Haut mit einer schwarz glänzenden Rüstung. Die ganze Zeit über schrie sie.
Jetzt sah ich Barris vor mir. Eine graue Klinge lag in meiner Hand. Ich streckte ihr die Hand hin und sie sah mit großen, dankbaren, schuldbewussten und über ihren eigenen Verrat traurigen Augen zu mir hoch. Dann ergriff sie die Hand und umarmte mich.
Einverständnis durchströmte mich. Ich aktivierte die Klinge.
"Nein!"
Ich ignorierte die Stimme, die leiser und leiser wurde. Aus dem Lichtschwertgriff stiegen vier Strahlen, zwei weiße und zwei schwarze, in die Höhe. Sie wirbelten umeinander herum. Als sie die Länge meiner alten Klinge erreicht hatten, verbanden sich die vier Stränge und wurden grau. Eine klare, aber dennoch warme und bestimmte Stimme erklang.
"Ich bin nicht weiß... ich bin auch nicht schwarz. Es gibt mehr als das, viel mehr."
Ich brauchte einige Minuten um zu realisieren das ich diese Worte gesagt hatte. Sie klangen zu erwachsen für mich.
"Du bist groß geworden, Kleinsoka."
Plo Koon erschien in der Finsternis, sein blaues Lichtschwert erhellte einen Teil des Raumes.
"Du hast deinen eigenen Weg gewählt."
Ventress erschien, ihre Laserschwerter glühten rot.
"Du hast viel gutes und schlechtes getan."
Katooni aktivierte ihre blaue Klinge. Neben den anderen schien die Tatalothianerin viel zu klein.
"Du hattest viele Freunde."
Anakin erschien, auch er aktiverte seine blaue Klinge.
"Du wurdest verraten..."
Barris erschien. Sie sah mich tieftraurig und schuldbewusst an. Jetzt aktivierte auch sie ihr Lichtschwert.
"Du hast deinen Volk Ehre erwiesen."
Shaak Ti stand jetzt neben ihr.
"Was tue ich hier?"
Ein Mädchen mit bunten Haaren und einem schwarzen Lichtschwert tauchte neben ihr auf. Niemand ging auf ihre Frage ein.
"Die Zukunft ist ungewiss."
Einer der Padawane, ich denke Caleb, tauchte auf. Was machte der hier? Ich hatte ihn nie wirklich beachtet.
"Du wirst noch vieles erleben."
Maul tauchte auf. Na toll. Sein rotes Doppelschwert erschien.
"Du bist viel zu impulsiv und machst Fehler. Ein Wunder, das du nicht auf die Sith hereingefallen bist."
Mace Windu tauchte auf. Na toll... kann der mich nicht einmal nicht kritisieren?
"Du bist trotz allem unser Feind."
Count Dooku sah alle anderen verächtlich an.
"Du bist - zugegebenermaßen - stark."
General Grievous tauchte auf, seine vier Lichtschwerter ausnahmsweise mal gesenkt.
Aber langsam wurde das echt langweilig.
"Du wirst noch eine große Rolle spielen."
Kit Fisto sah sie mit diesem unheimlichen Blick an.
"Sieh nach vorne, graue Jedi, Machtnutzerin zwischen Licht  und Finsternis. Sei der neue Morgen, der die Finsternis vertreibt und alles in neues Licht taucht, oder der Abend, der alles in Finsternis übergehen lässt. Aber vergesse nie, das du noch viel zu lernen hast."
Yodas Klinge fuhr mit einem Zischen aus und ich verneigte mich.
"Das werde ich, Meister."
Ein letztes Mal erschienen alle Farben der Lichtschwerter und ich erkannte das der Raum ein Tempel war. Aber bevor ich genauer hinsehen konnte, verschwanden alle bis auf sechs.
"Ahsoka? Weißt du was wir hier noch machen?"
Barris sah sich ängstlich um.
"Keine Ahnung."
Katooni stellte sich jetzt neben mich.
"Hier ist eine unsichtbare Wand!"
Anakins Stimme ertönte wie aus der Ferne.
Katooni sah sich mit in der Finsternis leuchtenden Augen um.
"Wow. Man kann zwar nicht viel erkennen... aber der Tempel ist umwerfend."
Barris erhob jetzt ihre Stimme, immer noch angespannt.
"Ventress ist auch hier."
Diese tauchte hinter mir in der Finsternis auf.
"Ich weiß, was hier passiert."
Ventress Stimme klang bedrohlich und irgendwie wütend.
"Wir müssen dasselbe machen wie du, Machtnutzerin Tano."
War das mein neuer Titel? Wahrscheinlich schon.
"Was denn?"
Katoonis helle, unschuldige Stimme brachte einen Funken Fröhlichkeit in die Finsternis.
"Wir müssen uns für eine Seite entscheiden."
Barris sah angsterfüllt auf ihr Lichtschwert und schloss ihre Augen.
"Lasst die Qualen beginnen."
Wir alle sahen sie angespannt an. Barris stöhnte schmerzerfüllt auf, dann lachte sie fröhlich auf. Ein Wechselbad der Emotionen erschien auf ihrem Gesicht. Jetzt fuhr wie bei mir eine graue Klinge aus ihrem Lichtschwert.
"Ich habe mich entschieden."
Shaak Ti, die bis jetzt unbemerkt in der Finsternis gestanden hatte, applaudierte anerkennend.
"Gut gemacht, Machtnutzerin. Jetzt bin wohl ich dran."
Sie schloss die Augen und wenige Sekunden darauf schoss eine blaue Klinge aus ihrem Schwert. Sie lächelte.
"Das war mir eigentlich klar. Ich bin zwar impulsiv, weiß aber wohin ich gehöre."
Kit Fisto trat aus dem Schatten. Er lächelte und zog selbstsicher sein Lichtschwert hervor.
"Ich denke das geht mir genauso, Meisterin Ti."
Wie bei Shaak Ti zeigten sich ziemlich eindeutige Emotionen auf seinem Gesicht, jedoch waren diese voller Wut und Schmerz. Letztendlich fuhr eine rote Klinge aus seinem Lichtschwert und er musterte alle anderen mit nun gelben Augen. Ich sog erschrocken die Luft ein. Neben mir schlug Barris sich die Hand vor den Mund. Shaak Ti, die ihre Emotionen sonst so gut verbergen konnte wurde kreideweiß im Gesicht. Aus Kit Fistos Mund ertönte eine nun hohe, unangenehm quietschende Stimme.
"Es tut mir leid, aber ich habe mein inneres ich gefunden."
Die alte Togruta seufzte.
"Und wieder haben wir einen hervorragenden Jedi verloren. Jetzt du, Katooni. Aber möchtest du das wirklich? Du bist noch jung... und wenn du dich jetzt schon fixierst?"
Katooni lächelte.
"Ich bin zwar jung, aber älter als gerade eben. Was ist der Unterschied zwischen dieser und nächster Sekunde? Ein Jahr besteht auch nur aus Sekunden und Minuten."
Shaak Ti lächelte.
"Du bist bereit. Also los!"
Katooni zog ihr Lichtschwert hervor und aktivierte ihre Klinge. Zu gut erinnerte sie sich an den Moment, an dem sie das Lichtschwert vor Hondos Augen gebaut hatte. Jetzt schloss die Tatalothianerin die Augen und verlor sich in ihren Gedanken. Ihre Freundschaft zu Hondo. Die Rettung von Ahsoka. Und das Leben im Tempel. Ihre wenigen Aufträge. Alles hatte gute und schlechte Seiten gehabt, ebenso wie dunkle und helle. Sie konnte und wollte sich nicht entscheiden. Jetzt stieg aus ihrem Lichtschwert eine weiße Klinge hervor. Weiß, die Farbe der Unschuld. Katooni öffnete die Augen und lächelte beim Anblick ihrer Klinge.
"Ich bin grau."
Alle sahen das Mädchen beeindruckt an. Sie war jung und unerfahren, hatte aber so eine Aufgabe gemeistert. Jetzt deaktivierte sie ihre Lichtschwertklinge und trat zurück, um Ventress Platz zu machen.
"Das wird interessant."
Soweit ich wusste, war Ventress eine Sith gewesen die von ihrem Meister verraten wurde. Wer war sie jetzt? Ventress zückte ihre beiden roten Lichtschwerter und schloss die Augen. Man sah ihr die Qual deutlich an. Bei Barris War es schon schlimm genug gewesen, aber Assaj musste noch schlimmere Dinge erlebt haben! Jetzt krümmte sie sich am Boden zusammen.
"Nein... Bitte nicht, Meister!"
Unzusammenhängende Satzstücke kamen aus ihrer Richtung. Dann richtete sich die ehemalige Sith auf und ein Glücksgefühl erhellte ihr ganzes Gesicht. Im selben Moment schossen, schneller als bei allen anderen eine grüne und eine blaue Klinge aus den Griffen. Mit der gewohnten Würde öffneze Ventress ihre Augen und sah beinahe fassungslos ihre Schwerter an.
"Dann bin ich... hell?"
Ihre sonst so autoritäre und respektlos klingende Stimme klang jetzt wie eine Morgenbrise durch den Raum.
Shaak Ti lächelte.
"Willkommen... Assaj. Willkommen auf der hellen Seite der Macht."
Die alte Togruta sah ziemlich erfreut aus.
"Aber was machen wir eigentlich hier?"
Nun ergriff ich das Wort. Die Antwort kam aus allen Winkeln des Raumes. Nur Anakin, der immer noch deprimiert hinter seiner imaginären Wand saß, schien sie nicht zu hören.
"Ihr seid Wissenshüter. Aber es fehlen noch zwei, wenn die beiden da sind werde ich euch alles erklären."
Nebel tauchte auf. Aus dem Nebel heraus kamen zwei Personen, ein Mensch und eine Twi'lek.
"Aayla?"
Kit Fisto sah die Twi'lek erstaunt an.
"Sind wir zu spät?"
Die blaue Twi'lek sah stirnrunzelnd die Lichtschwerter der Machtnutzer an.
"Ah, wir haben wohl alles verpasst."
Mit diesen Worten zog sie ihr eigenes Lichtschwert und wandte sich dann an Ahsoka.
"Übrigens, ich habe jemanden dabei über den du dich sehr freuen wirst."
Sie trat zur Seite und gab den Blick auf einen ziemlich verwirrten Lux Bonteri frei. Meine Lekku wurden etwas dunkler.
"L... Lux? Was machst du hier? Du bist doch kein Machtnutzer!"
Aalya grinste nur.
"Liebe ist auch eine Art Macht, Ahsoka. Und er wurde als würdig genug für diese Aufgabe empfunden."
Jetzt war ich verwirrt.
"Welche Aufgabe?"
Barris kicherte neben mir.
"Und welche Liebe?"
Meine Lekku wurden noch dunkler und Lux Gesicht erinnerte langsam an Darth Maul.
"Egal..."
Ich warf Lux mein Shoto zu.
"Das wirst du wohl brauchen."
Jetzt sag Shaak Ti interessiert auf.
"Eine Person, die kein Machtnutzer ist und sich für eine Seite der Macht entscheiden muss? Das wird interessant!"
Lux schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Klinge. Aber nichts passierte.
"Das schaffst du, Lux!"
Ich wunderte mich selbst darüber wie selbstbewusst und überzeugend meine Stimme klang. Bei meinen Worten entspannte er sich und ein Lächeln überzog sein Gesicht. Jetzt stieg aus dem Lichtschwert ein einzelner, von roten und blauen Funken durchzogener Strahl auf. Als Lux seine Augen öffnete, hielt er eine graue, immer noch funken sprühende Klinge in der Hand.
"Die Macht... sie ist überall. Ich kann sie spüren!"
Auf Lux Gesicht machten sich Unsicherheit, Freude, Entsetzen und Staunen breit.
"Alles lebt... der Stein, die Luft... selbst die Leere... die Macht ist überall!"
Aalya streckte jetzt ihre Klinge aus und hielt in Sekundenschnelle ein lilafarbenes Lichtschwert in der  Hand und streckte die Zunge raus.
"Bei der Macht, hätte es kein schlichtes Blau oder Grün sein können? Ausgerechnet Lila... aber egal."
Sie wandte sich an mich.
"Du wolltest doch etwas über die Aufgabe wissen? Dann hör der Stimme - ich denke sie heißt Barris - zu."
Barris runzelte nur die Stirn als ich mir die Hand vor den Kopf schlug.
"Dann hören wir mal, was uns Barris so zu sagen hat..."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 01, 2017 ⏰

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