Alte Stimmen

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Yoda stand schwerfällig auf und schritt langsam auf mich zu und nahm das Lichtschwert in seine Hand.
"Deine Gefühle dein Schwert beeinflussen."
Mit diesen Worten drückte er mir das Lichtschwert in die Hand.
"In diesem Lichtschwert... eine Präsenz der Macht sein. Eine Präsenz, längst vergessen."
Yodas Augen glänzten traurig als er zu mir hochsah.
"Dies nichts gutes bedeuten kann."
Jetzt erhob sich Kit Fisto. Seine grünen Lekku schwangen ruhig hin und her, als er aufstand und mich mit ausdruckslosen Augen fixierte.
"Ahsoka."
Mein Name klang durch den Raum wie ein Glockenschlag.
"Lass dich nicht von der Wut führen. Du weißt, was Wut bewirken kann."
Jetzt wandte er sich zu den anderen Ratsmitgliedern.
"Ich habe einen Verdacht. Und wenn er stimmt... haben wir große Probleme. Sehr große. Meisterin Ti, könnten sie Tano bitte nach draußen bringen? Sie soll warten. Am besten im Archiv."
Die Togruta nickte und erhob sich.
"Komm mit, Ahsoka. Ihre bringe dich zu Yocasta."

Ich betrachtete gelangweilt die Spitzen meiner Lekkus. Wieso, bei aller Macht, brauchten die so lange? Wollte der Rat etwa Käse reifen lassen oder so was? Ich saß hier schon geschlagene fünf Stunden und hatte inzwischen jedes Buch zu dem Thema Lichtschwerter, das mir irgendwie Hinweise geben könnte, gefühlte hundert mal gelesen! Ich nahm mein Lichtschwert in die Hand. Es fühlte sich auf einmal komisch schwer an. Yoda hatte etwas von einer Präsenz der Macht gesagt? Das konnte ich doch überprüfen! Wenn da irgendetwas dahinterstecken sollte... dann musste sich die Präsenz im Kristall befinden! Wo sonst! Mit zitternden   Händen begann ich, mein Lichtschwert auseinanderzunehmen. Ein Teil landete klappernd auf dem nächsten. Ich erinnert mich noch so gut an den Tag, an dem ich es gebaut hatte, als wäre es gestern gewesen! Jetzt War ich bei dem Kristall angekommen. Unruhig löste ich ihn aus der Halterung. Was jetzt geschah... war.... nichts. Einfach nichts passierte! Ich lag wohl falsch.
Nein.
Verwirrt blickte ich mich um.
"Hallo? Ist da jemand?"
Um dich herum ist niemand, liebe Freundin, aber in dir.
Ich hab erstaunt den Blick und legte die Hand auf meine Brust, genau auf die Stelle, wo sich mein Herz befand.
"In mir?"
Seit du den Kristall hast.
"Wieso habe ich dich dann noch nie bemerkt?"
Ich bemerkte den Ton des Misstrauens in meiner Stimme. Wieso sollte ich einer Stimme, die vielleicht von den Sith kam, vertrauen?
Vertrauen ist wichtig. Vor allem, da ich ein Teil von dir bin.
Die Stimme war wie ein Teil meiner Gedanken. Ich musste ihr wohl vertrauen... aber ich vertraute mir ja selbst nicht ganz, oder? Also vertraute ich der Stimme auch nicht? Seufzend schlug ich den Kopf auf einen Tisch.
"Du bist also ein Teil meiner Macht?"
Wie man es sieht. Ich war eigentlich ein eigenes Wesen, aber meine Macht floss nach meinem Tod in diesen Kristall. Und wie du vielleicht weißt, ist der Kristall eines Jedi ein Teil seines Wesens. Ein Teil dessen, was manche Leute 'Seele' nennen. Aber deine Seele besteht aus deinen eigenen Erfahrungen und Erinnerungen und deiner Macht.
Ich seufzte genervt.
"Musst du so lange Reden halten?"
Das ist ein Teil deiner Ansicht. Ich bin ja genau genommen du und du bist ich, also kannst du dich da auch selber fragen. Aber eines wäre da noch, du verstehst das nicht und ich verstehe es..
Also verstehst du es musst es aber erst verstehen.
Ich denke mein Gehirn erinnert jetzt an eine zerquetschte Joganbeere.
"Aha... aber kannst du mal eine eindeutige und klare Antwort geben?"
Wenn ich das machen würde, könnte es sein das du eine falsche Überzeugung bekommst, da ich dir ausersehen etwas falsches gesagt haben könnte. Und dann könntest du dir nicht mehr selbst vertrauen, und da ich du bin könntest du mir nicht mehr vertrauen und ich dir nicht und ich mir nicht.
Ich hielt ein glänzendes Stück meines Lichtschwerts hoch und hielt es mir vor das Gesicht, sodass ich mich selbst darin sehen konnte. Dann starrte ich mich selbst - oder diese Präsenz der Macht - böse an.
"Weißt du was? Du... ich meine ich habe mich vollkommen aus dem Konzept gebracht. Aber da fällt mir ein... klar, du bist zwar nicht aber du hast auch mal gelebt... wie ist denn dein Name?"
Wenn du mich mit einem anderen Namen benennst bin ich weniger du selbst. Aber das könnte eigentlich gut sein, so haben wir zwei Meinungen. Den momentan bist du - auch wenn du es nicht richtig wahrhaben möchtest - immer meiner Meinung.
Dieses... andere ich hatte mich wahr durchschaut.
"Sag mir bitte deinen Namen! Es ist sinnlos mit sich selbst zu streiten!"
Nenn mich... Barris.
"Warte mal... DU BIST BARRIS? DIE MICH VERRATEN HAT? DIE..."
Die Stimme unterbrach mich, irgendwie... kann ich bei einer Stimme die nur in meinem Kopf existiert eigentlich 'klang' sagen? Egal. Also, die Stimme fühlte sich genervt an.
Nein, aber ich habe meinen eigenen Namen vergessen und das ist momentan der einzige Name der mir gefällt. Aber pass auf, die Bibliothekarin kommt!
"Sollte ich Meister Yoda denn nicht davon erzählen?"
NEIN!
Das war jetzt das erste mal, das ich mit der Stimme nicht ganz tief im inneren einer Meinung war, und dies rang mir ein Lächeln ab.
"Ahsoka?"
Yocasta Nu stand vor mir.
"War etwas los?"
Ich verdeckte mit meinem Ellenbogen die Stücke des Lichtschwertes. 
"Nein, alles ok! Ich bin nur kurz eingeschlafen und habe schlecht geträumt!"
Einfallslose Ausrede.
Klappe.
Selber.
Ist doch dasselbe.
Du nervst.
Denkst du das du nicht nervst?
Ist dasselbe.
Siehst du?
...
...
...
Wenn ich mein Lichtschwert wieder zusammenbaue, bist du dann weg? Also ich meine die Stimme.
Ja.
Danke für den Tipp.
Gemein... aber ich hätte, um ehrlich zu sein, dasselbe getan.
Ich weiß.
Yocasta sah mich ziemlich besorgt an. Ich hatte wohl ziemlich komisch reingeschaut.
"Sicher, das nichts los ist Ahsoka?"
Ich nickte.
"Ganz sicher."
Bei dieser Lüge fühlte ich mich innerlich schlecht. Aber Yocasta nahm es mir ab und ließ mich mit einem weiteren kritischen Blick allein. Dann legte ich die Stücke meines Lichtschwertes vor mich hin und begann, sie mit der Macht zusammenzusetzen. Es sah so aus, als würden die Metallstücke einen Tanz aufführen.
"Tschüss, Barris!"
Jetzt befestige sich das letzte Teil und das Lichtschwert fiel mit einem leisen klappern auf die Tisch. Ich ergriff es und drückte auf den Knopf, um es zu aktivieren. In diesem Moment wurde die Umgebung in ein helles Blitzlicht getaucht und mir wurde schwarz vor Augen. Als ich sie wieder öffnete, stand ich auf einer von Wind und Wellen umtosten Klippe und trug einen langen, rotorangen Umgang der um Wind wie ein Feuer flackere. 
"Wo... wo bin ich?"

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Surry für das langweilige Kapitel 😅 ich versuche das nächste etwas spannender zu machen.

Ahsoka Tano -  Nur meine Entscheidung! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt