Ein Knacken. Ich sah mich verwirrt um, da war es wieder. Dieses Geräusch und das Gefühl nicht alleine zu sein. Der Boden war nass vom Regen und vor mir lag die Straße, dunkel und verlassen.
"Hallo?", ich schaute mich intensiv um, meinen grünen Augen hatten sich bereits an die Dunkelheit gewöhnt und inspizierten jede Ecke meiner Umgebung. Wenn da etwas gewesen wäre, dann hätte ich es sicher gesehen.
Ich wartete kurz ab, aber ich erwartete keine Antwort, ich bekam jedes Mal keine Antwort, auch wenn mir sicher war, dass jemand da war und mich beobachte.
Da stand ich, in meinen dunklen Jeans und meinem Kapuzenpulli, alleine, auf der Straße, auf dem Weg Heim und fühlte mich verfolgt, wie sehr oft in den letzten Wochen.
Ich war kein ängstlicher Mensch, war ich nie gewesen, doch die letzten Woche ließen mich an meiner geistigen Gesundheit zweifeln. Seit ich nach Berlin gezogen war, um meinen Laden zu eröffnen nahm ich ständige Dinge wahr, Bewegungen, Geräusche, Blicke.
Und jedes Mal übermannte mich doch wieder die Angst.
Ich strich mein langes blondes Haar nach hinten, horchte und sah mich nochmals konzentriert um, doch die Straßen meines Heimwegs lagen dunkel und verlassen vor mir, kein Mensch war hier, außer mir.
Ich rang mit mir selbst, ob ich das letzte Stück bis zu nächsten Kreuzung und meiner Wohnung rennen sollte und entschied mich dafür.
Ich konnte erst wieder durchatmen als ich im Eingang meiner niedlichen 3-Zimmer Wohnung stand, ein Altbau mit hohen Decken, breiten Doppelflügeltüren und vielen Fenstern.
Als ich mein Schmuckstück vor 4 Monate das erste Mal sah, war es um mich geschehen, ich war verliebt in diese Wohnung und 2 Monate später war ich auch schon eingezogen.
Da begann auch meine Paranoia und der Verfolgungswahn, bei dem
Gedanken daran schubste ich meine Tür leicht an und sie fiel hinter mir krachend ins Schloss.
"Was ist denn mit dir passiert?", fragte eine Stimme und Evi blickte mich abschätzig aus ihrem Zimmer an.
Evi, meine Mitbewohnerin, deren dunkle Locken über die Schultern fielen während sie mich musterte.
Ein Blick in den großen Spiegel der im Flur hing, verriet mir, ich sah furchtbar aus. Meine Haare waren komplett zerzaust und und meine Sachen komplett verrutscht und dreckig vom matschigen Boden.
"Ich bin gerannt. Das hält fit.", sagte ich.
Großartig, Isabel. Sie hält dich ja sowieso schon nicht für komisch und kann dich nicht leiden und jetzt erzählst du ihr auch noch, dass du nachts in der Gegend rumrennst, um dich fit zu halten. Ich kämpfe gegen das Bedürfnis mir nicht mit der flachen Hand gegen die Stirn zu schlagen.
"Aha.", erwiderte Evi nur kurz und dann war sie auch schon wieder in ihrem Zimmer verschwunden.
Dann verzog auch ich mich in mein Zimmer, entledigte mich meiner Sachen und krabbelte unter meine Decke. Ich beobachte durch mein Fenster wie es wieder anfing zu regnen und die Erschöpfung des Tages lies mich einschlafen.Am nächsten Morgen ging dann alles wieder seinen gewohnten Gang. Ich stand auf und machte mich für die Arbeit fertig, mir gehörte ein kleiner Blumenladen in einem U-Bahnhof in Berlin, mir gefiel es meiner eigener Chef zu sein und genoss die Arbeit. Man könnte denken, dass ich in meinem Leben nicht viel erreicht habe, wenn ich in einem Blumenladen in Berlin arbeitete, doch das war das was ich für mein Leben wollte. Ich hatte Zeit, das Geld reichte und ich musste mich weder mit einem nervigen Chef noch mit unzuverlässigen Angestellten rumplagen. Ich liebte meinen Job.
Ich stieg in meine hellblaue Jeans und zog mir ein graues Top über, aß schnell einen Toast, machte meine Uhr um und schlüpfte in Lederjacke und Boots.
Zur Bahn musste ich rennen, wie jeden Morgen, doch heute ich schaffte ich es noch die Bahn zu kriegen, ein Fehler wie sich rausstellen sollte.
Es piepte dreimal und dann schlossen sich die schweren Türen hinter mir und ich ließ mich auf einen der ranzigen Sitze fallen.
Die U-Bahn war leer, ich war die einzige Person im Wagen. Wo waren die ganzen Leute? Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es kurz vor 9 war, an einem Mittwoch und die Bahn war leer. Ich war verwirrt, dachte mir nichts weiter dabei.
Ich beobachtete wie die weiten Tunnel an den Fenstern der Bahn vorbeirauschten.
"Berliner Straße" ertönte eine Durchsage, ich zuckte zusammen und sprang auf.
Als die Bahn hielt drückte ich die Türen auf, vor mir lag ein leerer Bahnsteig.
Langsam beschlich mich ein ungutes Gefühl und fühlte einen Blick in meinem Rücken, schnell drehte ich mich um. Niemand war da.
Ich versuchte mich zu beruhigen und dreht mich wieder zurück, dabei prallte ich gegen etwas Hartes. Ich zog tief Luft ein und wich zurück.
"Was zur Höl..", doch ich verstummte schnell wieder als ich merkte, dass ich geradewegs in einen großgewachsenen Mann gelaufen war, komplett in schwarz gekleidet mit dunklen Haaren. Ich blickte direkt in seine dunklen Augen, als er plötzlich nach meinem Handgelenk griff. Ich wollte schreien, doch noch bevor ich die Gelegenheit bekommen sollte, sagt der Unbekannte: "Still. Sei still." und sein Mund verzog sich zu einem Lächeln.
Ich stand stocksteif da und gab kein Mucks von mir, mein ganzer Körper schrie, doch es kam kein Ton heraus.
Plötzlich spürte ich einen Schmerz und alles wurde schwarz.----------
Meine erste Geschichte, seid gnädig. Freue mich auf Anregungen und Tipps (wer Rechtschreibfehler findet, der darf sie behalten)
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Sie kommen in der Nacht
FantasyAuszug: Nathan zog die Augenbrauen hoch und nickte stumm. "Weißt du wo der Ausgang ist? Ich will hier nämlich endlich raus.", fuhr ich fort und blickte ihn hoffnungsvoll an. Sein Gesicht veränderte sich und er sah kurz verwirrt aus, dann blickte er...