+++ Sexuelle und gewalttätige Handlungen +++
Nachdem ich mir ein Top und Shorts angezogen hatte, verweilte ich noch eine Weile im Badezimmer und hoffte, dass Nathan schlief, wenn ich rauskomme.
Ich dachte darüber nach, ob mich jemand suchen würde...
Evi würde es bestimmt nicht tun, ihr war wahrscheinlich nicht mal aufgefallen, dass ich weg war. Ich dachte an ein paar Kunden aus meinem Laden, aber ich hatte eigentlich noch keine Stammkunden. Die meisten kauften spontan Blumen, es machte wohl keinen Unterschied, ob der Laden nun offen war oder nicht. Eltern, die mich hätten suchen können, gab es nicht. Ich hatte sie nie vermisst, wie sollte man auch Leute vermissen, die man nie getroffen hatte. Leute, die einen zurückgelassen haben, als man ein Baby war. Wenn sie da gewesen wären, dann wäre ich jetzt vielleicht nicht in dieser Situation oder zumindest normale Eltern hätten mich gesucht. Sie hätten nicht aufgeben, bis sie mich gefunden hätten. Trauer überkam mich, als ich feststellte, dass mich niemand suchen würde.Leise öffnete ich die Tür und spähte ins Zimmer. Nathan lag mit geschlossenen Augen auf der Couch - jetzt trug er ein Shirt. Das war erleichternd, aber auch enttäuschend. Nein, was dachte ich da? Ich mochte ihn nicht. Er hielt mich hier gefangen, also ich mochte ihn natürlich nicht und es war gut, dass er ein Shirt trug. Er war hässlich. Okay, das stimmte wirklich nicht. Vielleicht litt ich am Stockholmsyndrom.
Möglichst geräuschlos schlich ich zum Bett, schob die schwere Decke zur Seite und krabbelte darunter. Das Bett fühlte sich noch besser an, als es aussah. Jetzt kamen die Schmerzen. Mein Kopf schmerzte und meine Knie brannten vom Sturz. Ich atmete tief ein, aber wusste nicht wie ich so in den Schlaf kommen sollte.Ich schlug die Augen auf. Diese "Untergrundzimmer" waren ja schön und gut, aber ohne Fenster ließ sich schwer einschätzen, wie spät es war. Ich blickte mich um, mein erster Blick ging auf die andere Seite des Bettes. Dort lag meine Lederjacke und meine Uhr. Dankbar schloss ich die Lederjacke in die Arme, ich liebte diese Jacke. Es war 08:37, verriet mir meine Uhr.
Die Couch war leer. Er war wohl ein Frühaufsteher. Schnell schnappte ich mir ein paar Klamotten. Ich warf mir eines der schwarzen Kleider über und schlüpfte in meine heißgeliebten Boots. Behutsam zog ich an der Tür und mit einem Klacken ging sie auf. Wenigstens hatte er mich nicht eingeschlossen. Das war ihm durchaus zu zutrauen. Ich trat auf den Flur. Rechts ging es zum Sonnenplatz, das wusste ich. Links schien der düstere Gang unendlich weiter zu gehen. Auf dem Platz waren sicher Leute, dort konnte ich nicht lang, jedenfalls nicht ohne Aufsehen zu erregen. Also entschied ich den linken Gang zu nehmen. Ich fixierte den Boden und tastete mich vorwärts, um mich möglichst geräuschlos zu verhalten. Eine Weile lang erhoben sich nur unzählige weitere Türen, ich konnte kaum Atem. Jeder Muskel meines Körpers war angespannt und meine Nerven lagen blank. Ich kämpfe gegen das Gefühl, rennen zu wollen.
Ein Stück weiter gab es eine Gabelung. Ich verhaarte einen Moment. Ich konnte nach links, nach rechts oder weiter geradeaus. Plötzlich hörte ich ein Geräusch hinter mir. Ich blieb regungslos stehen. Langsam drehte ich mich um. Ich konnte niemanden sehen. Doch ich wusste, ich hatte mich nicht verhört. Ich kannte dieses Spiel mittlerweile und wusste, dass diese Geräusche keine Einbildung waren und auch, das ich nicht gewinnen konnte.
"Nathan?", fragte ich leise. Trotz Flüsterton hallte meine Stimme unendlich in den Gängen wieder. Ein Schauer jagte mir über den Rücken und ich legte mir im Kopf schon Ausreden zurecht, warum ich in den Gängen rumschlich. Er würde mir wohl nicht glauben, dass ich mich einfach nur ein bisschen umsehen wollte...Ich war verloren.
Ein dunkle Gestalt trat aus den Schatten. Er lächelte und die braunen Augen blitzten. Jetzt wünschte ich mir, das es Nathan ist. Doch er war es nicht.
"Liam.", stellte ich trocken fest. Ich wollte ihm meine Angst nicht zeigen, doch meine gebrochene Stimme verriet es ihm. Langsam versuchte ich rückwärts zu gehen, doch binnen Sekunden stand er auch schon vor mir. "Du brauchst keine Angst haben, ich werde dich nicht töten.", raunte er.
Das war nicht wirklich beruhigend. Sollte ich schreien? Irgendwer wird mich schon hören und mir helfen, oder? "Tu das nicht.", beantwortete er schon die Frage in meinem Kopf.
"Ich werde dich töten, noch bevor du einen Ton gemacht hast.", er grinste breit.
Ich wollte wegrennen, doch da lag ich schon. Ich traf hart auf dem Boden auf und schluckte schwer. Dies mal war es kein Stein, sondern Liam. Seine Hand umfasste meine Hals und hielt mich auf den Boden. Ich konnte kaum atmen und Tränen rannten mir über die Wangen.
Es war vorbei. Ich wusste es. Ich würde sterben.
"Ich habe dich schon lange beobachtet, Isabel.", flüsterte er mir stolz ins Ohr, während seine Hand langsam über mein Wange streicht, über meine Schultern bis zu der Wunde seines letzten Angriffes. Er schien stolz auf sein Werk zu sein. "Ich wusste, du bist was besonderes. Es war meine Idee dich hierher zu bringen und jetzt gehörst du mir.", prahlte er.
Er lag nun über mir und sein gesamtes Gewicht drückte mich auf den Boden. "Bitte, Liam.", flehte ich ihn leise an. "Das kannst du nicht machen.".
Er küsste meine Hals und ich versuchte verzweifelt ihn von mir runter zu schieben. Dann presste er seine Hand auf meinen Mund. Ich merkte wie mein Herz schneller schlug.
"Ich kann dir nicht widerstehen, dein Blut ist anders. Ich brauche es. Ich kann nichts dagegen tun.", schwafelte er wie im Rausch. Dann versengte er sein scharfen Zähne in meinem Hals.
Ich konnte mich nicht wehren, seine Hand nahm mir die Möglichkeit zu schreien.
Mit einem Mal ließ er von mir ab, griff den Saum meines Kleides und riss es von unten nach oben auf. Diabolisch blickte er auf mich herab. Blutverschmiert grinste Liam mich an. Sein braunen funkelten vor Lust und Gefahr. Meine Augen wurden schwer. Das Blut lief unaufhörlich aus meiner Halsschlagader. Ich musste irgendwas tun, doch ich konnte nicht. Seine Hände wanderte über meinen Körper, während er alles genau beäugte. Ich wollte sterben.
Ich merkte, wie mein Herz immer langsamer schlug und es immer schwerer wurde, die Augen offen zu halten. Liam küsste meine Bauch und versenkte auch dort seine Zähne, um mein Blut zu trinken. Seine Hände wanderten weiter, er streichelte über meine Oberschenkelinnenseiten.
Ich zuckte zusammen und Übelkeit überkam mich. Es war gleich vorbei. Dann musste ich das nicht mehr ertragen.
Plötzlich schrie Liam. Ein markerschütternder Schrei, den ich wohl nie vergessen werde. Ich versuche meinen Blick scharf zu stellen und merkte, dass Blut auf mich tropfte. Liams Blut. Ich blickte an ihm herunter und erschrak. Da wo sein Herz sein sollte, klaffte ein riesiges Loch.
Seine Hand löste sich von meinem Mund und ich wollte schreien, doch die Dunkelheit übermannte ich und alles wurde schwarz.
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Sie kommen in der Nacht
FantasyAuszug: Nathan zog die Augenbrauen hoch und nickte stumm. "Weißt du wo der Ausgang ist? Ich will hier nämlich endlich raus.", fuhr ich fort und blickte ihn hoffnungsvoll an. Sein Gesicht veränderte sich und er sah kurz verwirrt aus, dann blickte er...