Danach lagen wir noch eine ganze Weile nur so da. Unsere Körper eingehüllt in das Laken und niemand sprach nur ein Wort.
Es war nicht mein erstes Mal, doch es war nie so intensiv und leidenschaftlich gewesen. Meine Gedanken kreisten um das ganze Geschehnis.
Warum war das passiert? Warum hatte es sich so gut angefühlt? Wie geht es jetzt weiter? Sollten wir darüber reden?"Was ist passiert?", unterbrach ich nun die zerbrechliche Stille. Ich dachte an den Kampf in der U-Bahnstation und an einen zusammengekauerten Nathan, der auf meinem Bett saß und aussah wie der Tod höchstpersönlich.
Nathan's Augen, die wieder zu ihrem normalen Grün zurückgekehrt waren und durch den Raum schweiften, blickten mich nun fest an. "Sie sind alle tot, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Dir kann nichts mehr passieren.", erwiderter er ruhig, seine Worte hinterließen eine Gänsehaut auf meinem Körper. Auch wenn mich das tatsächlich etwas beruhigte, löste die Vorstellung an so viele Tote und an das, was ich gesehen hatte, ein Funken Übelkeit in mir aus.
Ich beobachtete wie Nathan's Augen schwerer wurden und beschloss nichts weiter zu sagen und ihn schlafen zu lassen.
Eine ganze Weile blickte ich ihn einfach an, versuchte das ganze Ausmaß seiner Schönheit zu erfassen. Überlegte, ob ich ihn zeichnen könnte, um dieses Bild für immer einzufangen. Was war nur los mit mir...
Langsam setze ich mich auf, sammelte langsam meine Sachen vom Boden, zog mich an und verließ leise das Zimmer. Vorsichtig tapste zum Foyer herunter. Im ganzen Gebäude schienen die Scheiben abgedunkelt zu sein, das erschwerte meine Sehvermögen unheimlich.
Entschlossen steuerte ich auf die Tür zu, frische Luft und ein paar Sonnenstrahlen würden mir gut tun. Einen Moment überlegte ich, ob die Tür eventuell abgeschlossen sein würde, doch bevor ich das herausfinden konnte, stolperte ich und traf unsanft mit Knien und Ellenbogen auf dem Boden auf. "Scheiße.", fluchte ich leise. Ich merkte, dass der Boden unter mir feucht war und ich blickte an mir herab, um festzustellen, dass eine rote Flüssigkeit an mir klebte. Ein flaues Gefühl macht sich in mir breit.
Ängstlich schaute ich hinter mich, um zu sehen, worüber ich gestolpert war und mir stockte der Atem: Ein Körper.
Ein leblose Gestalt lag mitten im Foyer.Plötzlich umfasste eine große Hand meinen Mund und eine weitere meinen Oberkörper und zog mich zurück. Hart prallte ich gegen etwas, das ich als männliche Brust identifizieren konnte. Nathan war mein erster Gedanke.
"Nicht schreien.", hörte ich eine Stimme an meinem Ohr.
Das Blut in meinen Ader gefror zu Eis und Tränen stiegen mir in die Augen. ich erinnerte mich an Nathan's Worte: "Sie sind alle tot, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Dir kann nichts mehr passieren." Nun wusste ich es besser.
Ich probierte den leblosen Körper vor mir zu identifizieren, während ich versuchte mich aus dem Griff zu befreien, denn ich wusste wer hinter mir stand.
"ich bin nur hier, um mir zu holen, was mir zusteht."
Valentin.
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Sie kommen in der Nacht
FantasyAuszug: Nathan zog die Augenbrauen hoch und nickte stumm. "Weißt du wo der Ausgang ist? Ich will hier nämlich endlich raus.", fuhr ich fort und blickte ihn hoffnungsvoll an. Sein Gesicht veränderte sich und er sah kurz verwirrt aus, dann blickte er...