Kapitel 5

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Die nächsten Tage beschäftigte ich mich nur noch mit dieser Nacht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass zufälligerweise ein Mann vor meinem Fenster stand, nachdem ich eine Nachricht mit solch einem Inhalt bekommen hatte und das zeitweise perfekt zusammenpasste. Und woher hatte diese Person meine Handynummer? Seit dem Abend in der Disko stimmte so einiges nicht. Es fing mit dem Auftreten von Ryan an. Da war ich mir ganz sicher. Schließlich wollte er mich noch nach Hause begleiten. Und er hatte gesagt, er sei ein Freund von Justin. Dieser hatte am nächsten Tag in der Schule sowieso komisch reagiert. Er hatte so gelassen gewirkt. Was hatte das alles zu bedeuten? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Justin was mit Ryan zu tun hatte. Das war verrückt.

Seufzend legte ich mich auf die andere Seite meines Bettes. Es war Samstag und ich hatte nichts zu tun. Meine Eltern waren auf Geschäftsreise und ich hockte wie jedes Mal alleine zu Hause rum. Da ich auch keine Freunde hatte, konnten die Wochenenden ziemlich ermüdend verlaufen. Und dies war gerade mal das erste Wochenende dieses Schuljahres. Wieder seufzte ich, stand auf und lief in die Küche. Ich sah auf die Uhr. Es war erst zwei Uhr Nachmittags. „Toll.“ murmelte ich und stöberte in den Küchenschränken herum. Nach ungefähr zehn Minuten hatte ich auf dem Wohnzimmertisch alles mögliche zu essen verteilt. Von Schokolade über Chips bis hin zu Äpfeln. Ja, heute Abend würde ich definitiv mit Bauchschmerzen im Bett liegen.

In unserem DVD-Schrank suchte ich mir einen schönen Film raus, legte diesen in den DVD-Player ein und setzte mich auf die Couch. Gerade schaltete ich den Bildschirm an, da klingelte es an der Tür.

„Was zum?“ Ich sprang auf, lief zur Tür und öffnete sie.  Vor mir stand Justin .

„Oh hi.“ sagte ich überrascht.

„Hey.“ er grinste. Er grinste noch sehr viel mehr, als er an mir runter sah.

Ich folgte seinem Blick und lief sofort rot an. Ich trug noch immer meine kurze Pyjama Hose und ein lockeres T-Shirt.

„Eh.. ja..“

Doch Justin lachte bloß. „Ach, sieht doch süß aus.“

„Witzig. Das macht's nicht besser.“ sagte ich und schüttelte den Kopf. „Was machst du eigentlich hier?“

„Ich dachte mir, wir könnten zusammen den Samstag verbringen.“ sagte er und lächelte.

Jetzt lächelte auch auch. „Ja klar. Willst du reinkommen? Ich wollte grad nen Film sehen.“

Er nickte und ich schloss hinter ihm die Tür.

„Geh doch schon mal ins Wohnzimmer. Ich zieh mich kurz um.“

„Ist doch nicht nötig. Ich hab dich schließlich schon gesehen.“ lachte er.

Ich rollte mit den Augen. „Stimmt.“

Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer, wo ich mich sofort auf die Couch schmiss.

Justin begann bei dem Anblick des Tisches an zu lachen.

„Was ist?“ frage ich verwirrt.

„Gibt's zu. Du wusstest, dass ich komme.“

„Nee. Ich esse immer so viel.“

„Achso.“

„Willst du weiter da rum stehen oder gucken wir jetzt den Film?“ fragte ich ihn.

„Welchen hast du denn rausgesucht?“

Ich zeigte ihm die Filmklappe. Justin verzog sofort das Gesicht. „Das ist nicht dein Ernst. Valentinstag?“

Grinsend nickte ich. „Klar. Der ist klasse.“  „Mhm..“ „Komm, hack dich nicht so. Setz dich.“

Justin setzte sich neben mich. „Aber damit eins klar ist, Selena. Das nächste Mal gucken wir was, das ich will.“

Ich zuckte mit den Schultern. „Von mir aus. Aber pscht jetzt!“ Der Film fing an und die nächsten zwei Stunden taten wir nichts anderes, als zu essen.

Als der Film zu Ende war, wachte Justin langsam auf. Nicht, dass er geschlafen hatte, aber er war die ganze Zeit in einer merkwürdigen Starre und ich hatte mir ernsthaft Sorgen um ihn gemacht.

„Jetzt da die Folter zu Ende ist, wollen wir heute Abend was machen?“ fragte er und sah mich an.

„Erstens. Das war keine Folter. Zweitens.“ ich runzelte die Stirn. „Was machen?“

„Ja. Was hältst du von Disko?“

Bei dem Wort Disko zog sich mir der Magen zusammen. „Ich weiß nicht..“

„Komm schon. Warst du noch nie in ner Disko?“ „Doch.“ „Wo ist dann das Problem? Ich bin doch dabei.“ Er lächelte mich an.

Ich biss mir auf die Lippe. Nach der Diskosache mit Aaron war ich nicht so scharf darauf, wieder feiern zu gehen. Aber diesmal würde ich nicht mit Aaron gehen sondern mit Justin. Und Justin konnte ich trauen, das wusste ich.

„Also?“ hakte er nach.

„Ja, okay.“ sagte ich.

„Super.“ Er grinste. „Und jetzt ist ein Film meiner Wahl dran!“

***

3 Kapitel in 2 Tagen. Auch mal gut oder? :)
Wie fiindet ihr es bisher? Was habt ihr für einen Eindruck von Justin? Und von Ryan? Was glaubt ihr, hat er mit Justin zu tun?  Schreibts mir in dir Kommentare!  :)

This love will be the death of meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt