Wir gehen durch die verlassene Stadt. Überall liegen tote Menschen. Ich gucke einfach nur geradeaus, versuche alles um mich herum abzuschalten. Maddie schläft auf meinem Arm und ich trage sie durch die umliegenden Leichen. Sie soll das nicht mitbekommen. Sie ist noch viel zu jung. Doch was bedeutet das Alter jetzt schon. Millionen von Menschen sind tot. Wir haben überlebt, obwohl wir selbst nicht wissen, warum wir verschont wurden. Tausende Kinder sind gestorben. Wieso das alles. Doch darauf gibt es keine Antwort. Jedenfalls zur Zeit noch nicht. Wir kommen an einem Shoppingcenter vorbei. Das ganze Gebäude ist verwüstet, der Boden ist mit Leichen bedeckt und fast alle Metallkleiderständer sind leer. Ich drücke Maddies Kopf an meine Schulter. Ihre Haare werden von einer Windböe erfasst und flattern in mein Gesicht. Ich streiche sie behutsam wieder hinter ihr Ohr zurück. Ihr Augen blinzeln und ich werfe einen Seitenblick zu Aspen. „Wir müssen weg hier, bevor sie aufwacht!“, forme ich lautlos mit meinen Lippen und hoffe, dass er mich versteht. Er nickt und biegt scharf links in eine Seitenstraße ab. Nach ein paar Metern bleiben wir stehen. Vor uns schlängelt sich ein dünner Pfad bis zu den Bergen entlang. Aspen schaut mich erwartungsvoll an. Ich setze Maddie, die mittlerweile aufgewacht ist, auf dem Boden ab und gehe vorweg. Der lange Weg, den wir jetzt laufen müssen, ist mühsam, aber ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen werden.
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