Sportler One Shots (boyxboy)

Kimmich x Goretzka (Fortsetzung)

Joshua's pov

Die gute Laune vom gestrigen Abend war verflogen und ich hatte wieder meine Maske aufgesetzt. Angespannt saß ich mit Thomas und ein paar anderen Spielern am Flughafen und wartete auf die Trainer und die restlichen Spieler, vor allem auf Leon Goretzka. Ich hatte letzte Nacht noch einmal intensiv darüber nachgedacht, was meine Gefühle für ihn bedeuteten, da ich unter anderem immer wieder von seinem Gesicht und seinen Augen träumte. Ich wusste nicht wieso, aber ich dachte öfters an ihn als mir lieb war. Dabei kannte ich ihn nicht einmal richtig. Er war nur ein tiefgründiger Wunsch, dem ich ein Gesicht gegeben hatte.

Strickt starrte ich den Boden an, in der Hoffnung, dass niemand  sah, wie schlecht es mir ging. Doch leider schien meine Maske langsam zu bröckeln und immer mehr Personen schienen hinter sie schauen zu können. Sogar Thomas hatte mich heute morgen, bei der herfahrt seltsam angesehen, als würde er ahnen das ich ein Problem hatte.

Als sich die Bank neben mir senkte sah ich kurz auf und erkannte meinen FCB Kollegen Manuel. Schnell gab ich ein leises, kratziges „Hallo," von mir und schaute wieder auf den sehr interessanten Boden. Auch Manuel hatte mir in letzter Zeit seltsamen Blick zugeworfen, weshalb ich versucht hatte, mich von ihm fernzuhalten. Er schien jedoch genau das Gegenteil im Sinn zu haben und beugte sich noch etwas mehr in meine Richtung.

Verdammt! Ich musste stark bleiben. Niemand durfte erfahren, dass mit mir etwas nicht stimmte. Ich wollte doch unbedingt mit ins Trainingslager. Es war eine Ehre bei der Nationalmannschaft dabei sein zu dürfen und konnte auch durchaus eine positive Wirkung auf meine Karriere haben. Diese Chance durfte ich mir nicht entgehen lassen, nur weil es mir im Moment nicht so gut ging ...

„Hey Josh. Wie geht's?", riss mich Manus' Stimme aus den Gedanken.

Schnell hob ich den Kopf. „Ganz gut. Dir?" Kurz nahm ich Augenkontakt mit ihm auf, wendete mich bei seinem besorgten Blick jedoch schnell wieder ab.

Manuel überging meine Frage einfach und meinte mit prüfendem Blick: „Du denkst nicht ernsthaft, dass ich dir das abkaufe, oder? Du siehst seit ein paar Wochen echt scheiße aus und du wirst immer dünner und verschlossener."

Langsam rutschte er noch näher zu mir und legte einen Arm um meine Schulter, als hätte er Angst ich würde weglaufen.

Bitter verzog ich den Mund. Wieso musste er immer so direkt sein und was sollte ich jetzt tun? Ihn einweihen und hoffen, dass er zu mir hielt oder ihn weiter belügen und riskieren, dass er zu Jogi ging und mich verpetzte?

Nein, das durfte nicht passieren, ich wollte auch einmal die Ehre haben für mein Land auf dem Platzt zu stehen und zu kämpfen. Vor allem wollte ich mir jedoch Leon mal genauer ansehen. Vielleicht verschwand er dann endlich aus meinen Träumen und Gedanken und ich konnte wenigstens einen Teil meiner Sorgen über Bord werfen.

Seufzend richtete ich mich auf und schaute durch die Glasfront vor mir auf die Landebahn. In der Spiegelung der Scheibe sah ich wie alle bisher anwesenden Spieler uns neugierig beobachteten. Ahnten sie etwa auch, dass mit mir etwas nicht stimmte? Leichte Panik stieg in mir auf und meine ernste und verschlossene Maske begann wieder einmal zu bröckeln.

Ergeben lehnte ich mich schließlich an die Lehne der Bank und beschloss Manuel einzuweihen. Er würde es sowieso früher oder später herausfinden und dann würde es noch mehr Ärger geben. Ängstlich knetete ich meine schweißnassen Hände. Was würde passieren? Wie würde Manuel reagieren? Hoffentlich verpetzte er mich nicht ... Tausende Gedanken kreisten in meinem Kopf bevor ich leise und stotternd zu sprechen begann.

„I-ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich setze mich immer so unter Druck, bin nur noch am trainieren, werde aber nicht besser. Ich habe das Gefühl zu schlecht für den FC Bayern zu sein. I-ich kann einfach nicht mehr!" Kurz schloss ich die Augen. Die ganze Wahrheit konnte ich Manu nicht sagen, auch wenn er der Kapitän war und mich so gut kannte, dass er sofort sah, dass mich noch mehr bedrückte.