Sportler One Shots (boyxboy)

Räikkönen x Vettel

Bevor ihr anfangt zu lesen möchte ich noch kurz sagen, das Sebastian und Kimi in diesem One Short keine Formel-1 Fahrer sind und sich auch nicht kennen.

Kimi's pov.

Schläfrig starrte ich durch die von Handabdrücken leicht trübe Zugscheibe auf die schnell vorbeiziehenden Dörfer, Wälder und Felder. Immer wieder fielen mir dabei die Augen zu und das leichte Schaukeln des Waggons kombiniert mit dem weichen und relativ bequemen Sitz trugen ihr Übriges dazu bei, das ich in der letzten Stunde schon mehrmals eingeschlafen war.

Ich hatte anstrengende Wochen und Monate hinter mir. War kaum Zuhause gewesen und hatte selten Zeit mit meiner Freundin verbracht. Vor lauter Stress und Streit mit meinen Vorgesetzten und auch meiner Freundin war ich laut meinem Arzt auf dem besten Weg gewesen einen Burnout zu erleiden weshalb dieser mir schleunigst geraten hatte Urlaub zu nehmen und mich vorzugsweise an einem ruhigen Ort wie den Bergen zu erholen.

Mit einer abwertenden Handbewegung hatte ich den Rat des Arztes damals abgetan und mich weiterhin mit vollem Einsatz in meine Arbeit gestürzt. Leider wäre wahrscheinlich gerade diese Auszeit die Rettung meiner Partnerschaft gewesen. Doch heute kann ich nur mit Wut und einer schmerzlichen Träne im Augenwinkel auf meine damalige Ignoranz zurückblicken.

Denn seit ein paar Tagen war ich alleine. Meine Freundin, mein Ein und Alles hatte mich verlassen, da sie es nicht mehr ausgehalten hatte, wie wir diese wenigen Stunden die uns noch blieben jedes Mal mit Streitereien und einer aggressiven und wutgeladenen Stimmung zerstörten.

Seufzend schloss ich die Augen und rieb mir mit zwei Fingern angespannt über den Nasenrücken. Ich war an dieser ganzen Misere schuld. Na gut, bei meiner Ex-Freundin war zu dieser Zeit auch nicht alles gut gelaufen, doch am Ende hatte ich diese unfassbar tolle, liebenswürdige und fröhliche Frau verloren weil ich nicht versucht hatte unsere Situation zu verbessern, sondern einfach so weiter gemacht hatte wie bisher.

Nun saß ich also in einem Zug der mich vom Flughafen in ein abgelegenes Dörfchen im Allgäu bringen sollte und trauerte meiner immer noch geliebten Ex-Freundin nach. Die Trennung hatte mich derart zu Boden gedrückt das ich schlussendlich doch auf den Rat meines Arztes eingegangen war und mir meinen wohlverdienten Urlaub genommen hatte.

Zwar erhoffte ich mir, mich so weit von meiner Heimat und all den Problemen entfernt erholen und wieder auf andere Gedanken kommen zu können, doch wenn ich mir nur die letzte Viertelstunde vor Augen hielt und wie oft  ich in dieser kurzen Zeit an meine Ex und die Arbeit gedacht hatte, löste sich diese Hoffnung ganz schnell in Luft auf.

Leise seufzend richtete ich mich kurz in meinem Sitz auf und streckte meine schon leicht tauben Glieder. Wie sollte ich nur wieder einen klaren Kopf bekommen wenn ich immer und überall an meine Ex-Freundin oder den stressigen Job denken musste?

Undeutlich vernahm ich die Stimme des Zugführers durch die Lautsprecher und keine Minute später begann der Zug immer langsamer zu werden und hielt schließlich an einem einzelnen Bahnsteig mitten im Nirgendwo an. Schnell sah ich auf meine Armbanduhr und stellte erleichtert fest, dass ich noch eine Weile würde fahren müssen und nicht an diesem Gottverlassenen Ort aussteigen musste. Ich wollte zwar zur Ruhe kommen und meinem Körper eine Pause gönnen, doch die Einsamkeit suchte ich dabei sicherlich nicht.

Schnell starrte ich wieder aus dem Fenster und betrachtete ungläubig die Gegend. Wie konnte man nur mitten ins Nichts einen Bahnhof bauen? Na gut, ein wirklicher Bahnhof war dieser eine Bahnsteig mit dem kleinen Wartehäuschen und der Bushaltestelle umschlossen von Bergen, Wiesen und ein paar vereinzelten Bäumen nun wirklich nicht. Doch trotzdem würde ich als Architekt oder wer auch immer für den Bau eines Bahnhofes zuständig war wenigstens dort eine Haltestelle bauen, wo auch Menschen lebten.