Sportler One Shots (boyxboy)

Räikkönen x Vettel (Fortsetzung)

Kimis pov.

Am nächsten Morgen wachte ich schon sehr früh voller Tatendrang auf. Die Sonne stand noch ziemlich tief und ließ die Tautropfen auf den Grashalmen der nebengelegenen Kuhweide bunt funkeln. Die Berge im Hintergrund warfen dunkle Schatten die mit Gras und Bäumen bewachsenen Hänge hinunter und wirkten wie große Finger die versuchten nach etwas zu greifen.

Dieser unbekannte Anblick zog mich in seinen Bann und so stand ich bestimmt zehn Minuten vor dem Fenster meines kleinen Zimmers bevor ich mich widerwillig von dem Schauspiel löste und begann mich für das Frühstück fertig zu machen.

"Guten Morgen" begrüßte ich Sebastian fröhlich als ich wenig später den kleinen Frühstücksraum mit einer großen Eckbank und vier Tischen samt dazugehörenden Stühlen betrat. Alles war schön und im typischen Allgäuer Stiel dekoriert. So hing beispielsweise an der einen Wand eine große Kuhglocke an einem ledernen, dicken Band, an der anderen, über dem kleinen Frühstücksbüfett reckte sich ein Hirschgeweih gen Himmel und jeder Tisch war mit einem rot-weiß-karierten Tischläufer und einem kleinen Glas mit Wildblumen dekoriert.

Kaum hatte ich mir einen Teller geschnappt und wollte ihn mit allerlei Köstlichkeiten füllen kam auch schon die muntere Pensionsbesitzerin hereingestürmt. Mit vor Anstrengung roten Wangen fragte sie mich ob ich einen Kaffee oder ein hartgekochtes Ei wolle. Schnell bejahte ich beides und schon war die kleine, etwas rundliche Frau wieder geschäftig aus dem Raum verschwunden. Verwundert warf ich Sebastian einen fragenden Blick zu, doch dieser zuckte nur ahnungslos mit den Schultern während er genüsslich an seiner Kaffeetasse nippte.

"Bist du in einer halben Stunde startklar?" beendete Sebastian die plötzlich aufgetretene Stille und sah mich prüfend an. Schnell ließ ich mich auf den Stuhl ihm gegenüber fallen und sah hastig auf meine Armbanduhr. Mist, schon 7:30 Uhr, wir wollten spätestens um acht Uhr los. War ich etwa doch länger als zehn Minuten an dem Anblick dieser gewaltigen Berge hängengeblieben?

Hektisch begann ich den Essensberg auf meinem Teller in mich hinein zuschaufeln und nahm zwischenzeitig dankend den Kaffee, den mir die nette Frau gebracht hatte entgegen. Als ich zehn Minuten vor acht endlich einen leeren Teller vor mir stehen hatte atmeten sowohl ich als auch Sebastian kurz erleichtert auf bevor wir beide rasch aufsprangen und uns von einem älteren Ehepaar, welches vor ein paar Minuten an einem der anderen Tische platzgenommen hatte verabschiedeten.

Schnell liefen wir durch den Flur und in unsere Zimmer. Dort putzte ich so gründlich es in dreißig Sekunden nun mal ging meine Zähne, zog mich wandertauglich an und schulterte zum Schluss noch meinen Rucksack. Im Flur wartete Sebastian schon auf mich und gemeinsam verabschiedeten wir uns von den Pensionsbetreibern, wobei die Frau uns nur kurz kräftig die Hand schüttelte und dann sofort wieder in der Küche verschwand.

Ich hatte schon am gestrigen Abend mit den beiden ausgemacht, in vier Tagen wieder zu kommen und die restliche Woche, die ich gebucht hatte ganz normal bei ihnen zu verbringen. So konnte ich getrost mein überschüssiges Gepäck im Zimmer stehen lassen und die Wanderung ohne unnötiges Gewicht bestreiten.

Als wir kurz vor acht Uhr den Hof der Pension verließen und uns auf einem unebenen Feldweg in das nächste kleine Wäldchen begaben wich all der Stress von mir und ich ließ entspannt die Schultern hängen. Schon bald begannen wir ein belangloses Gespräch zu führen und mussten immer wieder lauthals loslachen, dass sämtliche Tiere des Waldes erschrocken das Weite suchten. Immer wieder begegneten wir auch anderen Wanderern, die uns oft verstörte Blicke zuwarfen wenn wir gerade mal wieder einen tosenden Lachanfall bekamen.

Irgendwann gegen Mittag machten wir auf zwei größeren Felsen, die wie aus dem Nichts neben unserem Wanderweg herumlagen halt und aßen ein bisschen etwas. Die Sonne wärmte langsam die kühle Morgenluft auf und ließ auch die letzten Tautropfen verdunsten.