Kapitel 15

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Mimi's P.o.V.

Ist Rey bei dir? Sie ist die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen...

 Als ich das las, wurde mir schlecht, aber richtig schlecht. Was soll ich nur tun? Ist sie abgehauen? Oder was ist hier los? Ich merke, wie die Tränen sich einen Weg raus aus meinem Auge suchten, bis ich sie schließlich nicht mehr zurückhalten konnte.

'Es ist alles meine Schuld! Nur weil ich wollte, das wir es ihren Eltern erzählen... Jetzt ist sie weg! Und es ist alles meine Schuld!' Sagte mir mein Unterbewusstsein. 'Soll ich ihr eine Nachricht schreiben? Wird sie überhaupt antworten?' Fragte ich mich selber, aber beschloss erstmal Rico zu antworten, damit er weiß, das sie nicht bei mir ist.

Nein, leider ist sie nicht hier! :( Hast du eine Idee, wo sie sein könnte?

Ich schickte die Nachricht ab und machte mir echt verdammt viele Sorgen um sie. Also beschloss ich ihr auch noch zu schreiben, obwohl ich mir sicher war, das sie eh nicht antworten wird.

Schatz?

Wo bist du denn?

Ich mache mir Sorgen! Und Rico auch!

Bitte melde dich bei einem von uns! 

Ich liebe dich doch! ♥

Gerade als ich abgeschickt hatte, klopfte es an der Tür. Ich hoffte, das es Rey ist, doch die Chance, das sie es ist, ist sehr sehr sehr gering. Ich machte auf, ohne mir die Tränen von den Wangen zu wischen, denn es war mir egal, wer es war. Sie sollen doch alle wissen, das es mir beschissen geht.

Vor der Tür stand Evgeni. 'Ach ja, ich sollte ihm ja noch erzählen, warum es mir gestern so scheiße ging...'

"Alter, was ist los?" Er zog mich in eine Brüderliche Umarmung und meine Tränen wurden immer mehr. Als sie dann doch endlich aufgehört hatten, fragte er mich nochmal. "Was ist denn los?" Ich erzählte ihm alles, von der Begegnung mit ihren Eltern, bis zur Nachricht von heute morgen, dass sie nicht nach Hause gekommen ist. "Mensch Mimi, mach dir keine Sorgen! Vielleicht braucht sie ja etwas Zeit zum nachdenken oder so! Sie kennt sich doch hier gut aus! Sie ist doch hier aufgewachsen!" Er versuchte mir Mut zu machen, doch es klappte nicht ganz. Gerade als ich antworten wollte, klopfte es erneut an der Tür. 'Wer ist es diesmal?' Fragte ich innerlich genervt und ging zur Tür.

Die Tür war keine zwei Sekunden offen, da fiel mir jemand um den Hals. Ich wusste sofort wer es war. Es war Rey. "Ähm, ich geh dann mal!" Sagte Evgeni und verabschiedete sich. Er machte die Tür zu und nun brach ich auch in Tränen aus. Ich weiß nicht, wie lange wir geweint haben, doch irgendwann habe ich sie auf meinen Arm genommen und wir haben uns zusammen aufs Bett gelegt. Ganz nah aneinander. Nach einer gefühlten Ewigkeit löste ich mich etwas von ihr und sah sie an. Sie sah ganz schön fertig aus. Ich wischte ihr eine Träne weg und versuchte leicht zu lächeln. "Wo warst du denn die ganze Nacht?" Fragte ich sie, doch sie war noch nicht wieder fähig dazu zu antworten. Also zog ich sie noch einmal ganz nah an mich heran und endlich konnte sie auch wieder Sprechen. "Du bist der Beste! Ich war die ganze Nacht bei Paula, meiner besten Freundin hier in La Coruna.." Ich glaube, sie wollte noch mehr sagen, doch ihre Stimme brach ab. Sie hatte eh schon eine sehr verweinte Stimme, doch sie setzte wieder zum Reden an. "Es tut mir leid, das ich dich gestern so angeschrien habe! Ich habe überreagiert und ich wollte das nicht! Ich liebe dich doch!" Sie brach wieder in Tränen aus und ich drückte sie ganz nah an mich. Ich möchte nicht, das meine Prinzessin weint. "Hey, ist doch alles gut! Keiner wird uns trennen können! Wir gehören einfach zusammen und so schnell gebe ich dich nicht her, vielleicht können wir deine Eltern ja noch überzeugen!" Ich versuchte sie aufzumuntern, was auch klappte, denn sie hob ihren Kopf an und sah mich mit einem ganz kleinen Lächeln an. "Danke! Ich liebe dich Schatz!" Dann gab sie mir einen Kuss, welchen ich nur all zu gerne erwiederte.

The incredible Story of Love (Michael Kraus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt