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Hyemi

Langsam spürte ich, wie die Hitze in meinem Körper wuchs und mein Gesicht errötete. Es war seltsam, denn obwohl Jungkook keine Anzeichen der Scham zeigte -nach dem Vorfall vor meiner Tür- spürte ich noch immer, wie die Verlegenheit in meinem Körper präsent war. Auch Taehyung hatte deutlich bemerkt, wie unruhig ich in Jungkooks Gegenwart wurde. Doch zog dieser mich damit auf, handelte sich dafür auch jedes Mal einen Box gegen den Arm ein. Er war schließlich der Grund für diese peinliche Situation.

"Hyemi-ah, hast du im Moment etwas auf dem Herzen?", ertönte Choa's Stimme fragend, als sie sich zu mir an mein Pult gesetzt hatte. Ahnunglos sah ich in ihre haselnussbraunen Augen, die auf mir ruhten und zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß es nicht", antwortete ich ehrlich, denn konnte ich mir mein Verhalten mittlerweile selbst nicht mehr erklären. Gewöhnlich war ich gelassen und entspannt... Dementsprechend war die innerliche Unruhe und das ständige Herzklopfen etwas, mit was ich nicht wusste umzugehen. Schweigend wandte ich meinen Blick von Choa ab und schaute hinüber zu Jungkook, welcher meinen Blick jedoch abfing und mich strahlend anlächelte. Da war es wieder. Das vertraute Herzklopfen, wenn er dies tat. Leicht lächelte ich zurück und versuchte mir nichts anmerken zu lassen, als er das Gespräch mit Taehyung fort führte.

"Ich weiß, was dir auf dem Herzen liegt."

Verwundert wandte ich Choa meinen Blick wieder zu, die mich sanft anlächelte und eine ihrer kurzen und blonden Haarsträhnen hinter ihr Ohr strich. Ich hatte nie verstanden, wieso sie keinen Freund hatte. Ich kannte sie schon lange und empfand sie als sehr angenehmen und zielstrebigen Menschen. Sie achtete sehr auf die Menschen in ihrem Umfeld und war stehts hilfsbereit und offen. Jedes Mal fragte ich mich, ob sie sich vielleicht immer in die Falschen verliebte.

"Du bist verliebt Hyemi-ah. Mit dir ist nichts falsch. Du hast dich bloß in Jungkook verliebt."

Natürlich verstand ich, was Choa mir sagen wollte, doch schien mein Gesichtsausdruck mein Verständnis nicht zu übermitteln. Leise kicherte Choa und sah ebenfalls hinüber zu Jungkook, der dies jedoch dieses Mal nicht bemerkte.
"Es ist kaum zu übersehen, dass auch er Gefühle für dich hegt. Er sieht dich manchmal an, wenn du verträumt aus dem Fenster siehst... So wie er dich ansieht, möchte jedes Mädchen von einem Jungen angesehen werden. Es ist, als hättet ihr eine besondere Verbindung." Sehnsüchtig sah Choa hinüber zu Jungkook und Taehyung, die noch immer in ihr Gespräch vertieft waren. Was Choa wohl dachte?

(...)

"Hyemi-ah!"

Verblüfft wandte ich mich Jungkook zu, nachdem ich stehen geblieben war. Eilig kam er auf mich zu, seine Haarsträhnen überkreuzten sich sogar schon kurz miteinander. Er atmete tief ein und aus, während er den Weg durch den langen Flur beschritt und sein Lächeln mit jedem Mal strahlender wurde, in dem er mir näher kam. Sanft erwiederte ich sein Lächeln, als er plötzlich vor mir zum stehen kam und sich nervös seinen Hinterkopf kratzte. Es war wirklich eine süße Angewohnheit von ihm. Es sah aus, als würde er sich bloß seine Haare richten, doch saßen sie meistens so perfekt, dass dies keinen Sinn ergab.

"Nae?", fragte ich, als er meinem Blick verlegen auswich.
"Würdest du...Würdest du vielleicht heute mit mir zu meiner Untersuchung gehen? Und anschließend zum Klassentreffen?", fragte er mich entschlossen und sah mich mit diesem Blick an, den ich so an ihm liebte. Seine Augen waren in diesem Moment voller Hoffnung, doch war sein Gesichtsausdruck stehts zurückhaltend und schüchtern.
"Gerne", antwortete ich ihm, da ich ihm diese Bitte nicht ausschlagen konnte. Bis über beide Ohren strahlte er mich an und schenkte mir ein glückliches Lächeln, ehe er freudig mit seinen Händen klatschte.

||One Last Time|| j.jk ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt