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Hoseok Pov.

Wir rannten gemeinsam die Flure runter und Unmengen an Treppen hoch, bis wir endlich oben auf dem Schuldach angekommen waren. Dort machten wir als erstes eine kleine Atempause.

Ich will nicht, dass sich Yoongi unnötig aufregt. Er hat schon genug Probleme.
Auf dem Dach bekommt er, und auch ich, eine kleine Pause vom Alltag.

Ich fühlte mich hier oben so frei, als wären alle Probleme wie weggefegt und ich glaube Yoongi geht es auch so.
Ich bin endlich nicht mehr der Streber der Klasse, dank Yoongi.
Ich lerne immer weniger seitdem ich mit Yoongi bin und es ist wirklich entlastend.
Klar verschlechtern sich meine Noten dadurch, aber das interessiert mich herzlich wenig.

Ich hatte früher keine Freunde.
Nur vielleicht welche in der Grundschule, aber das auch nur für die erste Klasse.
Jeder stempelt mich sofort als Streber ab, findet mich mit meinen Gesprächsthemen 'langweilig'.
Es ist auch nicht mal so, dass ich schüchtern bin oder ähnliches. Ganz im Gegenteil, ich bin wirklich offen. Aber ich lasse mich nicht auf bemerkbar falsche Menschen ein. Yoongi war von Anfang an was Besonderes, er war immer kalt zu allen und sich um nichts kümmernd außer sich selbst, aber immer wenn er Namjoon sieht, wirkt er so..., so ängstlich und verwundbar, so zerbrechlich.
Dass er das alles noch mitmachen kann verwundert mich bis Heute, seine Psyche muss sehr darunter leiden...
Wie hält er das schon solange aus? Er muss doch irgendwas haben, dass ihn daran hindert Selbstmord zu begehen-

"Willst du da jetzt einfach weiter rumstehen?" fragte Yoongi mich amüsiert.

Ich grinste ihn an, setzte mich zu ihm auf das Schuldach und schloss meine Augen für ein paar Sekunden, um noch ein paar mal durchzuatmen. Als ich meine Augen wieder öffnete, wanderte mein Blick zu Yoongi, der mich mit einem kleinen Lächeln ansah. Ich schätzte dass er mich schon die ganze Zeit so anguckte, da er seinen Blick schnell von mir abwandte.

Ich legte meinen Arm wieder um ihn und fragte ihn dabei besorgt, ob alles wieder okay bei ihm sei.

"Ja, ist schon gut. Man gewöhnt sich dran." Antwortete Yoongi kühl, doch ich konnte seinen Schmerz raushören.
In solchen Momenten tat er mir so Leid, dass ich ihn einfach bei uns einziehen lassen würde.

Jetzt wo ich darüber nachdenke, was spricht denn dagegen?
Meine Eltern arbeiten jeden Tag und sind deshalb so gut wie nie zuhause.
Sie sind sogar über ganze Tage weg. Wahrscheinlich haben sie eine Wohnung in der nähe ihres Arbeitsplatzes von der sie mir nicht erzählen, um mich nicht zu verletzen.
Wir haben bei uns Zuhause auch mehrere Gästezimmer, da wir in einem recht großen Haus wohnen.

"Yoongi, ich hätte da eine Frage." Sagte ich einfach so in die Stille und guckte ihn erwartungsvoll an.

"Was für eine?" Fragte er mich mit neugieriger Stimme.

"Wie wäre es wenn du bei uns einziehen würdest? Meine Eltern würden alles mit deinem Vater regeln. Du kannst in einem der Gästezimmer wohnen. Zur Last würdest du uns keinesfalls fallen." Plapperte ich hoffnungsvoll vor mich hin und guckte ihn dabei bettelnd an.

"Hoseok, das ist doch verrückt. Hast du überhaupt schon mit deinen Eltern darüber geredet?" Entgegnete er mir mit ungläubiger Stimme.

"Ja, hab ich. Sonst würde ich es dir nicht anbieten. Bitte sag ja Yoongi!" Log ich ihn an, mit einer flehenden Stimme.
Ja, ich hatte ihn wirklich angelogen, aber sonst hätte er niemals ja gesagt. Dazu wusste ich, dass meine Eltern nichts dagegen haben werden, sie würde es nicht interessieren, Hauptsache mir gehe es gut, das haben sie mir schon oft gesagt...

"Aber das ist-" Fing Yoongi den Satz an doch ihn fiel ihm sofort ins Wort.

"Ich werde kein nein akzeptieren, Yoongi. Ich will dir helfen. Bitte!" Flehte ich Yoongi an.

"Wieso fragst du dann, wenn du kein nein akzeptierst?", fragte mich Yoongi schmunzelnd.

"Also ist das ein ja, oder ein ja?" Lachte ich schon leicht.

"Ich habe keine andere Wahl also, .." er atmete genervt aus und sagte dann,"ja".

Ich konnte nicht anders, als ihm um den Hals zu fallen und ihn zu umarmen. Ich hatte jedoch soviel Schwung, dass er umkippte und wir nun aufeinander lagen. Ich guckte ihm in die Augen und spürte wie mein Gesicht rot wurde und ich schnell von ihm runter ging.

"Schuldige", brachte ich mit einer fast unhörbaren Stimme heraus.
Ich hörte nur sein leises lachen, das immer lauter wurde. Ich guckte ihn an und stellte fest, dass er auch ein knallrotes Gesicht hatte, aber er lachte trotzdem. Ich guckte ihn erst perplex an, entschied mich dann zu fragen was denn so lustig sei. Doch kurz nachdem ich das fragte musste ich auch laut los lachen.

Yoongi deutete kurzerhand auf Mr.Shin, der auf der Treppe stand und uns entsetzt musterte.

Er konnte auch nicht unpassender kommen. Yoongi konnte aber nicht aufhören zu lachen, was mich auch wieder zum lachen brachte. Es machte mich glücklich, ihn so zusehen.
Konnte es nicht für immer so bleiben?

"Ich frage mich wie lange der schon regungslos da steht.", sagte Yoongi als er sich zumindest etwas beruhigt hatte, doch dadurch musst ich noch mehr lachen und steckte ihn so wieder an.

Mr.Shin stand einfach nur auf der Treppe und tat weiter hin nichts als uns entsetzt anzustarren, sein Blick verschärfte sich aber, als er mich endlich erkannte.

"Soll ich mal seinen Namen rufen? Er hat uns ja schon gefunden.", fragte Yoongi nach kurzer Zeit, als wir uns beide wieder beruhig hatten.

"Wir könnten auch einfach an ihm vorbei laufen.", schlug ich vor.

"Gute Idee, aber was dann?", fragte Yoongi mich verwirrt.

"Wir laufen jetzt erstmal zum Jungs-Klo. Dann erkläre ich dir was ich vorhabe.", erklärte ich und deutete zur Treppe, auf der Mr.Shin immer noch stand.

"Okay, dann los!" Und mit diesen Worten rannten wir beide wieder los.

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Hab gerade gesehen, dass sich über 100 Leute meine FF angeguckt haben.
Danke an die Leute die sie auch lesen~ <33

Zu letzt verbessert: 13.07.2021

I was so adorable *wischt sich eine Träne aus dem Auge*

The Sun in my Darkness ||Yoonseok/Sope|| {German}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt