Kapitel 3

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Um Punkt halb 5 stand Markus vor meiner Tür. Ich liebte seine Pünktlichkeit. Ich ließ ihn rein und wir gingen in mein Zimmer. Ich konnte nicht mehr warten und fragte:" Wer ist jetzt dieser Alejandro und diese Joanne?"

" Das sind die Neuen. Anscheinend sind sie daran intressiert wie wir feiern. Ich hab mich mal informiert aber facebook hat keiner von beiden. Auch im Sekretariat will mir niemand sagen wer sie sind oder wie sie aussehen. Aber ich schätze das liegt an der Schweigepflicht. Was bringen wir eigentlich mit?"

" Was sollen wir denn mitnehmen? Wir könnten auf dem weg dahin noch mal irgendwo anhalten und Chips und Cola holen. Meine Mutter fährt uns. Aber jetzt noch mal zu den Neuen... Die haben kein Facebook? Ich meine, ist das nicht etwas seltsam? Klar, nicht jeder hat Facebook, aber es gibt doch kaum noch Jugendliche die nicht drin sind, geschweige denn nicht süchtig danan."

" Also ich glaube, du siehst zu viele Krimis.", lachte er:" Nur mal so nebenbei... Was ziehst du an?"

Oh. Ohh. Gute Frage. Was sollte ich anziehen? " Ich zieh meine dunkelblaue Jeans und mein weißes Top mit der schwarzen Strickjacke an." Ich hätte auch nichts anderes was ich anziehen könnte oder würde.

Von unten kam der Ruf meiner Mutter: "Alina, kommt runter! Esst noch was bevor ihr geht." " Wir kommen!", brüllte ich.

Meine Mom versorgte uns mit zwei ordentlichen Tellern Spaghetti mit Tomatensoße. Wir hauten alles rein was da war. Auf dem Weg nach oben hielt mich meine Mutter am Arm fest und zog mich bei Seite.

" Alina, ich weiß, dass du sehr vernünftig bist. Aber bitte sei vorsichtig. Ich weiß nicht weiß nicht wie die anderen sind. Ruf an falls du bei Markus oder einer Freundin schläfst. Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß." Sie drückte mich, drehte sich um und verschwand in der Küche. Auch ich machte mich daran Markus zufolgen. Das lief ja zur Abwechslung mal prima! Oben angekommen warf ich einen Blick auf die Uhr: 19:30. Ich wechselte meine Jogginghose in Jeans und den Hoodie in das Top. "Wir sollten uns langsam auf den Weg machen.", meinte ich und sah ihn direkt an. "Ein bisschen Zeit haben wir noch. Was wollte deine Mutter eben?", fragte er. Ich zögerte...:"Du weißt schon...seit David tot ist,ist sie etwas mütterlicher. Sie hat Angst mich auch zu verlieren." Mein Bruder David starb vor etwa 7 Monaten und war ca. ein Jahr älter als ich jetzt. Er verschwand für 6 Tage und tauchte dann vor der Polizeiwache wieder auf. Aber nur sein Kopf. Der Rest seines Körpers wurde im See nahe unserer Stadt gefunden. Sein Körper war blutleer gewesen, was für mich kein Wunder war, da er ja mit abgetrennten Kopf gefunden wurde.

Wir saßen eine unendlich lange Zeit auf meinem Bett und schwiegen uns an. Markus war etwas wie mein Bruder geworden. Er konnte David nicht ersetzen aber...er war für mich da wannimmer ich ihn brauchte. Jetzt war es an der Zeit mal für ihn da zu sein:" Los. Lass uns gehen. Du willst Janise doch nicht warten lassen, oder?", sagte ich dann um die Stille zu brechen. Ich stand auf, öffnete die Tür, bedeutete ihm rauszugehen und ließ ihn an mir vorbei gehen. Dann schloss ich die Tür.

Markus' Sicht:

Ich mochte es nicht über Alinas Bruder zu sprechen. Ich konnte es nicht ertragen sie so traurig zu sehen und ich war froh als sie meinte, wir müssten gehen. Es war eine gute Entscheidung gewesen, sie auf die Party einzuladen. So würde sie mal wieder leben. Ich meinte richtig leben. Sie konnte ja nicht ewig trauern.

Wir stiegen also zu ihrer Mutter ins Auto und hielten nach 5 Minuten an einem Supermarkt an. Sie sprang schnell in den Laden rein und kam wenige Minuten später mit einer Tüte Chips und Cola wieder raus. Wir fuhren weiter durch den diesigen Abend und hielten schließlich an dem Jugendraum, an den ich uns navigiert hatte. Alina und ich stiegen aus. Wir wollten grade in Richtig Eingangstür des Jugendraums gehen als plötzlich...:" Markus? Kommst du nochmal?", ihre Mutter... Ich sagte Alina sie solle schon mal vorgehen und drehte mich um. Ich ging auf das Fenster auf der Seite des Fahrers zu. Alinas Mom sah mich ernst an:" Bitte pass auf sie auf. Sie ist das einzige Kind, das ich noch habe und möchte sie nicht verlieren. Ich weiß dass ich dir vertrauen kann. Das kann ich doch, oder?" " Natürlich. Ich würde niemals zulassen, das ihr etwas passiert.", sagte ich mit der ernstesten Stimme, die ich aufbringen konnte. Und ich meinte es so verdammt ernst. Ich liebte Alina so sehr, ich würde mir nie verzeihen, wenn ihr unter meiner Aufsicht etwas passieren würde. "Gut. Dann geh. Viel spaß!", sagte sie während sie den Motor startete. Ich rannte zurück zu Alina. Sie fragte direkt:" Was war das denn?" " Sie wollte meiner Mutter noch irgendein Rezept geben." " Achso..." Ich sah mich um: es war fast dunkel und wir hatten grade mal halb 9. " Verdammt, lass uns reingehen. Das Wetter ist gruselig. Es würde mich nicht wundern, wenn gleich ein paar Zombies um die Ecke gehumpelt kommen würden.", sagt ich mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen. Dann wandten wir uns dem Jugendraum zu.

Allein in der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt