Wo auch immer dieser Hurensohn meine Nummer her hat... Müde schmeisse ich mich auf mein Bett. Ich werde da ganz sicher NICHT auftauchen. Wieso sollte ich auch? Ich habe mit dem Kapitel Michael abgeschlossen. Jetzt zu diesem Konzert zu gehen wäre keine gute Idee. Es wäre so richtig kontraproduktiv. Und ausserdem habe ich es nicht nötig. Schliesslich bin ich nicht eine dieser Bitches, die den Männern hinterher rennt. So etwas habe ich schlicht und einfach nicht nötig. Dazu habe ich zu viel Ehre. Ich starre an die Decke. Wieso muss ich mich überhaupt selbst davon überzeugen nicht zu gehen? Er ist mir schliesslich egal. «Fuck.» seufze ich. Warum muss immer dann, wenn alles so perfekt zu sein scheint, irgendetwas passieren, was meine kleine, heile Welt ins Schwanken bringt? Bis jetzt war alles so perfekt. Ich habe mein Studium als Innenarchitektin mit Bravur abgeschlossen und dank dem auch sehr schnell einen Job gefunden. Mein Freundeskreis ist der beste, den man sich wünschen kann. Meine Familie ist gesund und glücklich. Sogar meinen Bruder Blerim, wohnt jetzt seit einigen Monaten in meiner Nähe. Um genau zu sein, in der Wohnung über mir. Das wir so nahe bei einander wohnen ist wirklich toll. Wir verstehen uns super. Oft kochen wir zusammen, essen zusammen und schauen Filme. Nur wenn seine Freundin ihn besucht ist das ein wenig naja unangenehm? Nicht falsch verstehen, seine Freundin ist wirklich toll. Ich mag sie sehr gerne, aber da sie ziemlich weit weg wohnt, müssen Blerim und sie das Wiedersehn immer ziemlich ausgiebig "feiern". Und da ich in der Wohnung unter Blerim Wohne und die Wände nicht all zu dick sind, hört man alles. Und wenn ich sage alles, dann meine ich ALLES.
Und dann ist da noch Louis. Louis ist mein anderer Bruder. Er ist ein Nesthäkchen. Während Blerim schon 28 Jahre alt ist und ich 25 Jahre alt bin ist Louis erst 3 Jahre alt. Louis wohnt bei mir. Der Grund dafür ist, dass meine Eltern vor gut 1 Jahr wieder zurück nach Kosovo gezogen sind. Wegen meiner Grossmutter mütterlicherseits. Sie ist schwer krank und da sie sich keine Krankenpflege leisten kann, sind meine Eltern zurück in die Heimat gezogen. Da sie aber wollten das Louis hierbleibt und in Deutschland aufwächst, habe ich mich dazu bereit erklärt ihn bei mir aufzunehmen. Natürlich hilft mir Blerim mit Louis. Und es war die beste Entscheidung meines Lebens.Bis jetzt war alles gut. Mehr als gut. Es war perfekt. Bis jetzt. Mit diesen 5 Worten hat Michael es geschafft, meine kleine heile Welt ins Schwanken zu bringen. «Nach dem Gig reden wir». Krass wie viel Einfluss diese 5 Worte auf mich haben. Krass wie viele Gedanken ich mir darüber mache und wie viel Aufmerksamkeit sie bekommen. Dabei haben sie das nicht verdient. Weder die Aufmerksamkeit noch die Gedanken, welche ich an sie verschwende. «Leonora, kannst du mir einen Apfel schneiden?» Die kindliche Stimme von Louis reisst mich aus meinen Gedanken. Mein Blick, der bis vor kurzem noch an der Decke geklebt hat, wandert zur Tür. Dort steht Louis mit seinem Stoffteddy im Arm und sieht mich mit grossen Kulleraugen an. «Ja klar. Ich komme gleich. Geh schon mal in die Küche.» sage ich. Immer wenn ich mit Louis rede, wird meine Stimme ganz sanft. Ausserdem spreche ich dann, laut Blerim, mindestens eine Oktave höher. Ich stehe von meinem Bett auf und mache mir schnell einen Dutt, bevor ich zu Louis in die Küche gehe. Er sitzt bereits am Tisch und hat ein Schneidebrettchen und ein Apfel bereitgelegt. Aus einem der oberen Schränken hole ich ein Messer. Die scharfen Messer habe ich, seit Louis bei mir wohnt, in den oberen Schränken verstaut. Ich schneide den Apfel in kleine Stücke und lege sie dann schön auf einen Teller. «Möchtest du noch einige Reiswaffeln?» frage ich meinen kleinen Bruder. Mit freudig glänzenden Augen nickt er. Ich muss lachen. Habe ich schon gesagt, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war, Louis bei mir aufzunehmen? Er ist einfach ein richtiger Sonnenschein. Plötzlich höre ich wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wird. Das kann nur...
Das ist das 1. Kapitel meine Kurzgeschichte über Shindy. Freue mich über Votes und Kommentare❤
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Verzeihen? ~Shindy FF
FanfictionAlles ist vorbei. Und das nicht erst seit gestern. Schon seit Monaten. Ich hab damit abgeschlossen. Mich auf anderes konzentriert. Alles vergessen. Oder besser gesagt verdrängt. Und jetzt meldet er sich wieder. Er will reden... Alles was in dieser G...