Seine unverletzte Hand ruhte auf meiner Wange, meine auf seinem Hals. Ich zog ihn mehr zu mich, genoss den Kuss in vollen Zügen und seufzte innerlich erleichtert auf. Der Kuss offenbarte so viele Gefühle, die wir füreinander empfanden. Am meisten Liebe. Wir liebten uns so sehr - obwohl wir uns seit einigen Tagen kannten. Wie konnte bloß aus Hass, Liebe werden? Ich wusste es wirklich nicht. Es war so unvertraut, jemanden zu küssen den ich liebte, und der mich genauso sehr liebte. Klar hatte ich Mädchen geküsst, doch da waren keine Gefühle bei.
Das Management wollte dass ich mit anderen Stars ausging, da sie fanden ich würde nie was mit Frauen machen. Sie zwangen mich regelrecht, diese Personen zu küssen und so Zutun, als ob sie meine Freundin wäre. Und das wieso? Weil ich - wie gesagt - nichts mit Frauen machte. Wieso wohl, keine Einzige Frau interessierte mich, von der Liebe her gesehen. Ich schaute den heißen Männern hinterher, nicht den Frauen. Ich war heimlich in andere Typen verknallt, nicht in Frauen.
Genüsslich zog ich ganz leicht an Louis' Haaren, der zu grinsen begann. Langsam entfernte er sich von mir, unsere Nasenspitzen berührten sich und wir sahen uns verliebt an. ,,Harry, ich bin so froh dass es dir gut geht.", hauchte er gegen meine Lippen.
Ich nickte ihm grinsend zu. ,,Du hast die meisten Kratzer abbekommen, Lou. Zum glück geht es dir gut." Ein weiterer Kuss meinerseits folgte.
Seine Hand wanderten von meinen Wangen zu meiner Taille, er zog mich näher zu sich und seufzte in den Kuss hinein. Ich grinste und biss ihm leicht in die Unterlippe. Genau als ich meiner Zunge freien lauf lassen wollte, hörten wir Jemanden Louis' Namen rufen.
,,Louis!" Es war eine Mädchenstimme, die uns erschrocken voneinander riss. Meine Augen weiteten sich. Es war die Schwester von Louis. Feliciti? Charlotte? Ich wusste es nicht, doch sie starrte uns mit geweiteten Augen an; auf ihren Lippen zierte ein breites grinsen. Warum grinste sie?
Louis neben mir seufzte genervt auf und schlug sich mit der freien (und unverletzten) Hand auf die Stirn. ,,Charlotte!", meckerte er, ,,Verdammt, ich dachte du wärst Mum."
Ihr grinsen verschwand und sie seufzte gespielt beleidigt auf. ,,Tut mir ja leid, wenn ich mein Bruder beim knutschen mit einem total berühmten Star erwische. Eigentlich wollte ich ja bloß zu ihm und ihm Gute Besserung wünschen." Sie kichert auf und schüttelte amüsiert den Kopf. ,,Mum und die anderen kommen gleich. Ich denke du solltest wieder zurück, Harry. Meine Cousinen kommen auch und wenn sie ihren Idol sehen, wird das nicht gut enden." Ein erneutes Kichern hallte durch den Raum und ich schluckte.
Langsam begann ich zu nicken. ,,Klar, ich gehe dann mal.. ähm, Bye, Lou." Ich drückte ein Kuss auf seine immer noch offenen Lippen und verschwand - mithilfe von Charlotte - aus dem Raum.
,,Bye!", rief sie mir noch hinterher, als ich im Aufzug verschwand. Die Türen schlossen sich und ich seufzte auf. Das war eine total unangenehme Situation gewesen. Wenn es Louis' Mum gewesen wäre...ich wüsste nicht, was ich machen würde. Das wäre um einiges peinlicher und unangenehmer gewesen und ich wollte mir nicht vorstellen, wie das enden könnte. Aber ich wusste, sie würde nicht so locker wie Louis' Schwester sein.
Als sich die Türen öffneten, atmete ich tief ein und aus. Mit langsamen Schritten ging ich auf mein Zimmer zu und als ich aufgebrachte Stimmen hörte, ahnte ich schon, was passiert ist. Ich öffnete die Tür und biss mir auf die Lippen. Gemma und Mum standen im Raum und redeten laut mit einer Krankenschwester. Als sie mich erblickten, kamen die beiden auf mich zu gelaufen. "Harry! Gott, wo warst du? Kannst du nicht einmal Bescheid sagen, wenn du einfach so gehst? Wir alle haben uns Sorgen gemacht!", rief Gemma aufgebracht und fuchtelte wild mit ihren Armen.
"Gemma, beruhige dich! Es geht ihm doch gut. Wo warst du, Hazza?", sagte nun meine Mum; um einiges ruhiger als Gemma gerade eben.
"Ich war bei Louis.", gab ich kleinlaut von mir und vernahm ein ruhiges lächeln von der Schwester. Sie verließ den Raum mit der Anweisung von Gemma, welche auch leicht lächelte.
"Bei Louis also, okay. Warum sagst du das nicht gleich? Dann wäre ich nicht so..."
Mum beendete ihren Satz: "...aus getickt." Dann begann sie zu lachen, woraufhin Gemma nur den Kopf schüttelte. "Wie auch immer, leg dich hin und geh nicht wieder ohne Erlaubnis davon."
"Ja, Mum, ich verspreche es dir.", gab ich genervt von mir und legte mich mithilfe der beiden auf mein Bett. Mein Fuß schmerzte tierisch, doch ich sagte nichts. Wollte sie damit nicht weiter belasten. "Könnt ihr nach Hause? Ich will schlafen und ihr doch bestimmt auch."
"Ab-"
"Kein aber.", unterbrach ich Gemma. "Ihr müsst schlafen, okay? So aussehen, als sei 'ne Bombe geplatzt ist auch nicht schön." Dann begann ich zu grinsen.
Gespielt empört schnappte Gemma nach Luft. "Hey! Wir sehen besser als ud aus, okay?"
"Wie auch immer.", lachte ich und gab meiner Mum einen Kuss. Und dann auch noch Gemma. Beide verabschiedeten sich und ich lehnte mich müde ans Bett. Ich war so müde. Als ich versuchte zu schlafen, klappte dies auch sehr gut. Nur musste ich die ganze Zeit an Louis denken. Ob er wohl auch an mich dachte?
-*-
"Aufwachen, Harry, es ist Zeit zum essen.", sagte eine sanfte Frauenstimme. Müde öffnete ich meine Augen, blinzelte ein paar mal und gähnte. Wer war dort? "Guten Morgen, Harry.", sagte die Frauenstimme erneut und ich sah, dass das eine Schwester war. Sie hatte ein Tablett in den Händen, wo mein Frühstück drauf war. Und als ich das Essen roch, knurrte augenblicklich mein Magen. Gott, hatte ich Hunger.
Ich richtete mich immer noch müde auf und kniff mir meine Augen zusammen. "Hmm", machte ich, da mir nicht zu sprechen zumute war. Ich war immer noch so verdammt müde.
"Hier hast du dein Frühstück. Ich wünsche dir einen guten Appetit. Wenn du was brauchst, drück auf den Knopf." Und damit war sie verschwunden. Das Tablett mit dem Essen war auf dem kleinen Tisch, was auch wiederum ein kleiner Schrank war, wo mein kleinere Sachen verstauen konnte. Da es rollen konnte, schob ich es zu mir und setzte mich auf.
Genüsslich aß ich mein Essen auf, war halb so müde wie gerade eben. Auch wenn alles in mir leicht schmerzte, ich sagte nie Bescheid. Die Ärzte kamen immer wieder selber und brachten mir meine Medikamente, die ich brauchte. Nur jetzt drückte ich auf den Kopf, da es wirklich zu schmerzen begann.
Der Arzt brachte mir meine Medikamente und verschwand wieder, als wir einige Wörter ausgetauscht hatten. Erneut nahm ich mir vor, zu Louis zu gehen. Ich vermisste ihn, auch wenn wir im gleichen Gebäude waren. Ich sah die Krüken neben meinem Bett, Die Schwester hatte sie mir gebracht, "Wann immer du zu Louis willst." waren ihre Wörter gewesen. Ich mochte sie, das war keine, die ein Foto von mir wollte. Ich schnappte mir die Krücken und lief wieder den - für mich - weiten Weg zu Louis.
Wäre ich doch einfach in meinem Bett geblieben.
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Hatred [Larry]
FanfictionHarry Styles, der Superstar den jeder liebt, kehrt zurück zu seiner Familie. Dort lernt er den besten Freund seiner Schwester Gemma kennen, mit dem er sich so gar nicht versteht. Doch was wird, wenn aus Hass Liebe wird? Werden die Fans von Harry dam...