Harry
Es gibt viele Momente, wo man sich denkt, man hätte einfach dort bleiben sollen, wo man schon die ganze Zeit über war. Innerlich Ohrfeigte man sich selber, dachte sich, wie blöd man nur sein konnte und dort hingegangen war. Man hätte doch einfach dort bleiben können, wo man war und außerdem; das würde sowieso irgendwann Mal passieren. Und genau das wusste man, aber man war immer noch unvorsichtig.
Es war nicht so, dass ich es nicht gewohnt war. Die vielen Jahre die ich als Sänger erlebte war sowas sehr, sehr oft passiert. Ich war immer unvorsichtig, dachte mir, mich würde sowieso keiner erkennen, aber immer wieder lag ich falsch.
Ich mochte einfach diese Aufmerksamkeit nicht, die mir die Leute schenkten, wenn sie mich sahen. Es überrumpelte mich. Anfangs, da habe ich darüber wirklich viel gelacht und mir hatte es gefallen, aber zurzeit wollte ich einfach nur...normal sein. Ich wollte nicht auffallen, wollte mindestens ein Tag mal in die Stadt gehen, ohne entdeckt zu werden.
Jetzt - genau jetzt - merkte ich, dass ich wieder unvorsichtig war. Ich hätte mir eine Mütze von den Schwestern holen können, hätte mich auffällig verhalten können. Aber nein, so wie ich bin geht das ja wohl nicht. Ich war hingefallen. Vor vielen Leuten, die in den Fluren standen war ich einfach so hingefallen.
Zu meiner Verteidigung: Ich kann nicht mit Krücken umgehen. Ich hab die Dinger seit nicht mal einem Tag, da kann ich sie nicht wie ein Profi benutzen, also ist das okay. Es war nur blöd, dass ein ungefähr dreizehn Jähriges Mädchen meinen Namen schrie und nicht darauf achtete, dass ich vor Schmerzen gleich sterben würde. So hat es sich jedenfalls angefühlt.
Es stürmten Schwestern zu mit, wollten mir helfen, jedoch kamen sie nicht bei mir an, da sehr viele Fans mich sehen wollten. Seit heute frage ich mich, wie auf einmal so viele Leute mich erkannten und vorher nicht. Und jetzt konnte ich es auch vergessen, zu meinem Louis zu gehen.
Das dümmste dabei war ja, dass ich immer noch auf dem Boden lag, vor Schmerzen mein Gesicht verzog und innerlich heulte, da es nicht mehr auszuhalten war. Und das aller dümmste dabei war, dass die Bilder, die viele gerade eben schossen, irgendwann im Internet landen werden. Peinliche Fotos konnte ich im Moment nicht vertragen, aber das konnte mir egal sein. Ich hatte ein viel größeres Problem.
„Ach, verdammt...", murmelte ich leise vor mich hin. Leute starrten mich an, bedrängten mich, fassten mich an, machten Fotos. Ich stand so gut ich es konnte auf, eine Schwester half mir, lief humpelnd zu Louis' Zimmer und war immer.noch von Fans umzingelt. Ich wette, dass es gute zwanzig Minuten gedauert hat, bis ich dort war. Würden sie auch in Louis' Zimmer kommen?
„Oh, Harry...hi.", hörte ich Louis hinter mir murmeln, als die Tür hinter mir schloss und ich mit dem Rücken zu Louis stand.
Verzweifelt atmete ich tief ein und aus. „Verdammt, Louis, ich liebe meine Fans ja, aber das gerade war verrückt! Wie soll ich denn zurück zu meinem Zimmer? Viele Fans sind besti- Oh..." Ich verstummte, als ich mich zu Louis drehte und sah, wer noch da war. Waren sie nicht erst gestern da?!
Scheiße. Louis' Familie war neben seinem Bett. Das war ja nichts, sie kannten mich ja, aber die anderen neben Louis kannte ich nicht. Ich kannte sie nicht, aber offensichtlich kannten sie mich.
„Oh mein Gott, Harry Styles! Ich meine, der Harry, von dem ich Poster in meinem Wand hängen habe! Wie kann es sein, dass du hier bist? Ich wusste ja, dass du in diesem Krankenhaus bist, bin gerade eben schon durchgedreht, aber dass du jetzt vor mir stehst?! Keiner wird mir das glauben! Oh Gott, Louis, warum sagst du mir nichts?! Kennst du ihn? Er hat mit dir geredet! Mit dir! Er wollte dir was sagen, er kennt auch deinen Namen! Wie kann das sein?! Bist du doch wegen mir hier? Ich meine, in Twitter spamme ich dich total voll und dass du jetzt vor mir stehst ist unglaublich! Ich liebe dich und du bist total genial!"
„Lucy, bitte gib Ruhe!", meinte eine Ältere Frau und sah mich an, während diese Lucy auf mich zu kam und mich mit geweiteten Augen umarmte. „Du bist fantastisch", murmelte sie und ein wenig überrumpelt erwiderte ich ihre Umarmung.
„Ich wusste ja nicht, dass du Besuch hast. Wenn du willst, gehe ich wieder..." Lucy entfernte sich von mir, schüttelte den Kopf und hob ihren Finger, was mir zeigte dass ich warten sollte.
„Ich weiß ja dass das unpassend ist, aber gibst du mir ein Autogramm?" Süß lächelte mich die ungefähr zehn Jährige an und reichte mir ein Blatt Papier und einen Stift, welches ich leicht Lächelnd annahm und ihr einen Autogramm gab. Sie quickte auf, als ich ihr die beiden Sachen zurück gab und knabberte fast schon an ihrer Unterlippe. „Danke!"
„War schön euch...kennengelernt zu haben, aber ich muss jetzt weg." Bevor ich ging, lächelte ich Louis einmal an und verschwand dann aus dem Raum. Den Fans ein kleines Lächeln schenktend ging ich wieder in mein Zimmer, was wieder lange dauerte, da mich die Fans fast schon nicht ließen.
DU LIEST GERADE
Hatred [Larry]
FanficHarry Styles, der Superstar den jeder liebt, kehrt zurück zu seiner Familie. Dort lernt er den besten Freund seiner Schwester Gemma kennen, mit dem er sich so gar nicht versteht. Doch was wird, wenn aus Hass Liebe wird? Werden die Fans von Harry dam...