Zweisamkeit mit (m)einem Engel. [28]

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"Was werdet ihr mit ihm tun, Shisui?"

Ich halte den blonden zitternden Körper noch dicht an mich gedrückt fest. Sasori war wieder zurückgekommen und wollte ihn vergewaltigen. Wenn ich nicht schnell genug da gewesen wäre, hätte er Deidara verschleppt und...

"Er kommt sofort in Haft und mit viel Glück für ihn bekommt er lebenslänglich. Wir haben genug Augenzeugen und Beweise und ein Geständnis auf Deidaras Handy."

Ich sehe verwundert auf das Handy, das Shisui mir hinhält. Irgendwie – und ich habe absolut keine Idee, wie er das getan haben soll – hat Deidara es also geschafft, das Gespräch zwischen ihm und Sasori aufzunehmen. Damit hätte ich echt nicht gerechnet. Ich drücke Deidara samft weg von mir und streiche ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich lege meine Hand an seine Wange und wische mit meinem Daumen ein paar Tränen weg.

"Alles wird gut, Dei. Wir sorgen dafür, dass er dir nichts mehr antun kann."

Einige Tage später ist es dann so weit und Sasoris Fall wird vor Gericht gebracht, bei dem der gleiche Richter wie schon zuvor hinter dem Richterpult sitzt. Deidara und ich sind nicht da. Ich habe meine Zeugenaussage zuvor abgegeben und Deidara ist momentan psychisch nicht in der Lage, als Opfer vor Gericht auszusagen. Doch bei all den Delikten, für die Sasori sich nun mit eindeutigen Beweisen verantworten muss, sollte das kein all zu großes Problem sein.

Ich laufe schon seit frühem Morgen im Haus umher und warte darauf, dass sich Shisui meldet und sagt, was passieren wird. Dann klingelt mein Handy endlich und mein Display zeigt mir den Namen des bereits Erwarteten.

"Und?", frage ich angespannt, während ich mich langsam meinem Zimmer nähere, in dem Deidara vermutlich schläft. Er ist dorthin gezogen, nachdem meine Eltern mitbekommen haben, dass es ihm und mir besser geht, wenn wir in der Nähe voneinander sind. Mein Vater war nicht sonderlich begeistert von der Tatsache, dass ich mit einem anderen Jungen an meiner Seite schlafe, doch meine Mutter überzeugte ihn.

Ich glaube, Mutter mag Deidara. Ob sie etwas von uns ahnt? Gibt es denn überhaupt dieses uns?

"Der Richter hat Sasori die Todesstrafe* verhängt. Er wurde sofort in eine Todeszelle gesteckt. Wenn alles gut läuft, ist die Hinrichtung ziemlich bald, doch der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest."

Ich bin sprachlos. Er wird also offiziell sterben. Meine Mundwinkel ziehen sich leicht nach oben, denn irgendwie beruhigt mich der Gedanke an eine Welt ohne so jemanden wie Sasori. Wem würde dieser Gedanke aber keine Freude bereiten? Meinem Deidara wird niemand mehr weh tun.

"Danke", hauche ich leise. Eine Sache interessiert mich jedoch.

"Wie hat Sasori reagiert?"

Shisui schweigt am anderen Ende der Leitung und mir wird klar, dass mich seine Antwort noch mehr beruhigen würde. "Er lachte."

Ich hm-e zustimmend. Dann lege ich auf. Alles Wichtige ist gesagt.

Ich atme einige Male ruhig, ehe ich an meine Zimmertür klopfe und eintrete. Dort sitzt Deidara bereits auf meinem Bett, leicht zerzauste Haare, die darauf hindeuten, dass er noch kurz zuvor geschlafen haben muss, rote Wangen, die selbiges unterstreichen. Er sieht so hübsch aus. Ich liebe diesen Jungen.

Ruhigen Schrittes gehe ich zum Bett hinüber und setze mich auf die Bettkante zu Deidara, der sich direkt an mich schmiegt, wie eine kleine Katze. Ich ziehe ihn schräg auf meinen Schoß, sodass wir uns beide ansehen können aber ich mich ihm nicht aufdränge, und halte ihn fest. Es hat länger gedauert, bis ich mich getraut habe ihn zu berühren aus Angst, er würde dadurch verstört, doch er ließ es zu. Mich wundert es, dass er noch immer so zutraulich ist, obwohl Sasori ihn vor einigen Tagen beinahe... Vielleicht braucht er gerade daher diese körperliche Nähe eines Menschen, dem er vertraut. Ich könnte ihm niemals etwas dergleichen antun.

Save Me, un. [SasoDei & ItaDei | Yaoi!]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt