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Kapitel 7

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Während der Mittagspause sitze ich wie immer an unserem Stammtisch und werde von Rachel über Rye ausgefragt.

»Also wie sieht er aus?« Gespannt wartet sie darauf, dass ich antwortete und knabbert nebenher an ihren Salzstangen herum.

»Hab ich dir das gestern nicht schon mal erzählt?«

»Na und, erzähle es eben nochmal«, bittet sie schmollend, worauf ich nachgebe.

»Also er hatte zumindest mal hellbraune Haare.« Angestrengt versuchte ich mir nochmal das Bild des Jungens ins Gedächtnis zurufen. »Relativ groß und ansonsten relativ normal. Also nicht irgendwie krass muskulös aber jetzt auch kein Zahnstocher.«

»Und weiter?«

»Nichts weiter, mir brummt schon der Kopf vom Nachdenken«, grummle ich und widme mich nun endlich auch meinem Essen. Die Jungs unterhalten sich währenddessen über ihre Traumautos, ein Thema, zu dem ich nicht allzu viel zu sagen habe.

»Wie war er denn sonst so? Hast du dich von ihm angezogen gefühlt?«, redet sie weiter und wenn ich sie nicht so unglaublich lieb hätte, dann hätte ich ihr jetzt sofort vor allen den Mund mit Servietten gestopft.

»Er war nett.«

»Nett?«

»Ja, nett.«

»Man Sophia mein Cousin dritten Grades ist auch nett. Ich will eine richtige Beschreibung.«, schmollt sie und lässt ihren Blick durch den überfüllten Raum gleiten, bis sie an einem Punkt stehen bleibt und diesen fixiert. Ich verdrehe die Augen, versuche mir trotzdem noch einmal den Jungen von gestern Abend ins Gedächtnis z zu rufen.

»Naja, also er hatte echt süße braune Hunde Augen. Wie, wenn du in die eines Welpen schaust.«

»Endlich mal etwas womit ich arbeiten kann. Worüber habt ihr denn so geredet?«

»Mann, ich kann mich nicht einmal daran erinnern was ich heute Morgen gefrühstückt hab, komm schon gib meinem Gehirn eine Pause«, bettle ich sie an und seufze gespielt theatralisch auf.

Rachel lässt das Thema daraufhin zu meinem Glück fallen und schaut sich weiter in der mittlerweile überfüllten Kantine um.

»Ehw, Lauren hat sich jetzt schon an den Neuen geheftet. Manchmal hab ich das Gefühl, sie ist so eine Art Permanent-Kleber. Hat sie sich einmal irgendwo dran geklebt, wirst du sie nie wieder los. Und dass, obwohl sie letzte Woche doch noch so krass an Ethan, seinem Bruder hing. Schon merkwürdig.« Mit einem Kopf nicken deutet sie an den Tisch, an dem die sich selbst ernannten Beliebten sitzen. Eigentlich sind sie nicht einmal so schrecklich beliebt. Es ist eher eine Gruppe, die jeder kennt, aber praktisch keiner mag. Aber man hat zu viel Respekt davor, sie von ihrem Thron herunter zustoßen. Dafür sorgt Ethan.

»Lauren möchte einfach nur gerne im Mittelpunkt stehen und wenn sie meint, sie würde das erreichen, wenn sie einmal die komplette männliche Schülerschaft vögelt, dann soll sie das doch machen. Ich werde sie nicht daran hindern.« Schulterzuckend wende ich meinen Blick wieder ab und versuchte mich an dem Gespräch der Jungs zu beteiligen. Schon immer lebe ich unter der Devise leben uns leben lassen. Und wenn Lauren das gerne machen möchte, bin ich die letzte, die etwas dagegen sagt. Zumindest so lange sie mir nicht blöd kommt.

--

»Wir sind wieder da!«, rufe ich etwas später durch das gesamte Haus und gebe Henry meine dunkle Jacke, damit er sie zusammen mit seiner aufhängen kann.

Brianna kommt sofort angelaufen und bleibt vor uns stehen. Genau wie gestern, zieht sie ihre Unterlippe nach vorne und schaut uns schmollend an. Henry scheint ebenfalls zu erkennen, was hier abgeht, weswegen er frustriert aufseufzt.

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