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Kapitel 8

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Mittwoch. Mitte der Woche. Somit nur noch zweite Tage, bis das Wochenende endlich vor der Tür steht. Und das ist wahrscheinlich auch meine einzige Motivation um aufzustehen. Sobald der Mittwoch nämlich mal um war, geht die Woche meist schneller um. Woran das liegt, kann ich auch nicht sagen. Trotzdem, fühlt es sich wie eine unausgesprochene Regel an.

»Scheiß Wecker.«, grummle ich und will gerade zum zweiten Mal auf Schlummern drücken, als mir einfällt, dass mein Vater gestern zurückgekommen ist. In dreifacher Geschwindigkeit bin ich sofort aufgestanden und habe mich fertig gemacht, nur um dann schnell die Treppen herunter zu poltern.

Wenn man die Küche betritt, merkte man sofort, dass etwas anders ist. Meine Mom strahlt übers ganze Gesicht, steht am Herd und macht Pfannkuchen, was bedeutet, dass sie unglaublich glücklich ist. Henry und Brianna streiten sich zur Abwechslung mal nicht und unterhalten sich stattdessen aufgeregt mit Dad, der nebenbei Zeitung liest.

Alles in allem kann man spüren, wie glücklich jeder ist und sofort steigt auch meine Laune an. Wie ich es liebe, wenn er zu Hause ist. Es ist einfach sofort eine ganz andere Energie im Haus.

»Guten Morgen«, rufe ich, sobald ich die Küche betreten habe und strahle vermutlich wie ein Honigkuchenpferd. Glücklich lasse ich mich auf meinen Platz sinken und Mom überreicht mir sofort einen Teller.

»Was habt ihr heute so vor?«

»Ich muss noch ein Projekt mit Zac und Seth fertig machen und die Mädchen gehen ins Einkaufszentrum.«, zählt Henry auf und schaufelt sich eine riesen Gabel Pfannkuchen hinterher, die er laut schmatzend aufisst. Schwein.

»Zac und Seth? Mann, die Jungs hab ich ja ewig nicht mehr gesehen«, lächelt mein Vater und unterhält sich gleich darauf angeregt mit Henry über die Jungs. Und ich genieße einfach weiterhin nur die Stimmung, die an diesem Morgen herrscht.

Wer weiß, wann ich sie das nächste Mal genießen kann.

--

»Wofür brauchst du diesen Kleber eigentlich?«, seufze ich, als ich mit Brianna an der Hand einen kleinen Bastelladen im Einkaufszentrum betrete.

»Wir machen heute das Bastel-Abzeichen, ich freue mich schon voll.«, ruft sie motiviert und wir gehen in die Abteilung der Schulsachen.

Ich stehe vor den Glitzerklebern und versuche herauszufinden, welcher der billigste von allen ist.
Ich würde mit Sicherheit keine drei Dollar mehr bezahlen, nur weil ihre komische Flutterfield auf der Verpackung abgebildet ist. Schnell schnappe ich mir einen normalen billigen Kleber, damit Brianna nicht auf dumme Ideen kommen kann. An der Kasse bezahle ich und drücke Brianna die Tüte in die Hand.

»Können wir noch zu Play-World ? Wir haben eh noch über eine Stunde Zeit bis ich zum Treffen muss.« Bree schaut mich bittend an und zieht immer wieder aufgeregt an meiner Hand.
Play-World ist ein kleiner abgetrennter Teil hier im Einkaufszentrum, wo ein kleiner Spielplatz für die kleineren Kinder steht.
Aber recht hat sie. Nochmal nachhause zugehen würde sich nicht lohnen und Brianna jetzt schon abzuliefern würde ebenfalls keinen Sinn machen. Also stimme ich zu. Wenigstens würde ich meine Ruhe haben, solange sie spielt. Auch wenn ich nicht verstehen kann, wie man mit sich selbst spielt, ohne, dass es langweilig wird.

»Na gut.« Und sofort zieht sie mich an der Hand kichernd zu Play-World.

Dort angekommen setzte ich mich erstmal auf eine Bank, wohingegen Brianna sofort ins Bällebad stürmt. Ich schaue zu wie sie den Schlossturm hinunterrutscht und in den mit Bällen gefüllten Burggraben springt. Als sie anfängt sich unter den bunten Bällen zu vergraben, wende ich meinen Blick ab und lasse ihn durch die Menge schweifen.

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