„Wo fahren wir hin?", fragte Dante leicht verwirrt, als man ihn schon am frühen Morgen mit einem angeblichen Dämon zum Auto gelockt hatte. Sein älterer Bruder Vergil saß am Steuer und der Jüngste der Gruppe in einem Kindersitz auf der Rückbank.
„Weißt du, The Dark Knight hat uns eingeladen", begann Vergil und Dante schaute irritiert: „Die dunkle Nacht?"
„Nein, The Dark Knight", kam es nochmals mit Nachdruck.
„... ...Batman?"
Noch bevor der Älteste seinen Kopf gegen das Lenkrad schlagen konnte, schaltete sich Nero von hinten ein: „Nein, Sparda. Er lädt uns zu irgendeinem komischen Familienfest ein"
„Ein Familienfest? Du meinst mit Mutter und Vater und Verwandten?", ein entsetzter Unterton schlich sich in Dantes Stimme.
„Ja und ein paar Leuten, die Dad bestimmt wieder von der Straße aufgelesen hat"
„Ach ja, so ein Schmarotzer. Wo feiern wir dann?"
„In einem der Häuser von den Fremden"
„Ah, cool"
„Nicht wirklich", brachte sich Vergil wieder ins Gespräch, „Ihr müsst bedenken, das er den Kerl oder möglicherweise auch die Frau von der Straße aufgelesen hat. Im besten Fall ist es ein Ein-Familien-Haus. Im schlimmsten Fall... ein Pappkarton"
Nero fiel glatt die Kinnlade runter und stotterte: „A-aber D-Dad wi-wird do-hoch nicht irgend... welche Penner einladen, o-oder?"
„Ach was, der scherzt nur wieder, guck aus dem Fenster", grummelte Spardas Zweitgeborener, ehe er sich einer Lektüre widmete.
Zitternd wandte Nero den Blick zum Fenster und stellte entsetzt fest, das sie in einer Art Ghetto gelandet waren. Mit Pappkartons! Er wollte nicht in einem Karton feiern. Blitzschnell drehte er sich wieder nach vorne: „Sind wir schon da?"
Dante ignorierend, der bei dieser Frage seine Zeitschrift in der Mitte durchriss, antwortete Vergil: „Nein"
Es dauerte keine Minute ehe es wieder durch den Wagen hallte: „Sind wir schon da?"
„Nein"
„Sind wir schon da?"
„Nein..."
„Sind wir schon da?"
„Nein!"
„Sind wir schon daha?!"
„Ja!"
„JA?!"
„NEIN!"
Dante zog entnervt eine Augenbraue hoch und seufzte absichtlich lauter: „Doch, sind wir!"
„Also, das ist auf jeden Fall nicht das Haus unseres Vaters", bemerkte der Jüngste, als sie vor einer vornehmen Villa geparkt hatte und nun an dessen Fassade empor blickten.
„Dann hat er sich wirklich bei wem anders eingeschlichen. Ich frage mich, was er dafür bezahlt"
„Er hat bestimmt seine Seele verkauft", bemerkte Vergil trocken.
„Schon wieder?", fragte Dante noch trockener. Für Nero war es schon zu trocken, deshalb stürzte er sich durstig in das Vogelbecken.
„Okay, klingeln wir einfach mal", sagte Vergil langsam, als sich der vor Wasser triefende Nero wieder zu ihnen gesellte. Als er dieses armselige Bild vor sich sah, wuchs in seinem Kopf ein Plan heran – die Villa gehörte nicht seinem Vater, also musste sie jemandem von hohem Stand gehören, jemand, der gebildet war, so ganz anders, als die beiden Spacken neben ihm.
Ohne es gemerkt zu haben, hatte er sich gekrümmt und rieb sich die Hände, während er ein gackerndes Kichern von sich gab.
Dante, der besorgt eine Augenbraue hob sagte gedehnt: „Okee, klingeln...", er drückt mit dem Daumen auf einen auffälligen, vergoldeten Knopf und sofort hallte eine pompöse Melodie durch das Gebäude vor ihnen. Als er es ein zweites Mal über sich ergehen lassen musste, überkamen ihn Aggressionen der Stufe 2. Sprich er musste nach Möglichkeit gleich eine Vase zerdeppern.
Kurz bevor er zum dritten Mal läuten wollte, öffnete sich schließlich die Tür und Sparda stand in seinem alten Hugh-Heffner-Playboy-Bademantel im Rahmen.
„Vergil! Dante! Und ähm... Nero!", er breitete die Arme aus und drückte sie alle gleichzeitig und Neros „Na Danke auch", ging in den allgemeinen Jubelschreien seiner Brüder unter.
Nur wenige Augenblicke später trat eine blonde Frau an die Seite des dunklen Ritters – nein, nicht Batman...
„Meine Jungs, seid ihr groß geworden", sagte Eva mit einem Hauch Trauer in der Stimme und gab jedem der drei einen Kuss auf die Stirn, „Kommt rein, kommt rein, bitte. Im Garten ist die Feier, dort gibt es auch ein schönes Buffet und eine Bar" Allein schon bei der kurzen Erwähnung all dieser Sachen, die in dieser Villa versteckt waren, fing die Blondine an zu schwärmen, wie ein Teenie von seinem Popstar. Was dem ganzen noch die Krönung geben würde, wäre ein sich selbst reinigender Ofen.
Vereinzelt standen Leute in der großen, pompösen Eingangshalle.
Als Dante dann an einer Vase vorbei kam, warf er sie stumpf vom Sockel.
„Was sollte das denn?", fragte Sparda seinen Zweitgeborenen und sah von den Scherben hoch zu ihm. Doch Vergil schob Dante schon weiter und erklärte kurz: „Aggressionsstufe 2"
Wissend nickte der Vater, als sie nach draußen in den Garten traten.
Einige Sekunden standen sie unschlüssig herum, ehe Eva meinte: „Komm, stellen wir ihnen doch mal Nero vor, von ihm wissen sie noch gar nichts", sie schnappte sich den Jüngsten und nahm ihren Mann mit.
Die beiden zurückgebliebenen Brüder sahen kurz hinterher und dann einander an.
„Okay", fing Vergil an, „Ähm... ich geh mich mal umsehen"
„Tu das. Wenn mich wer sucht, ich bin an der Bar"
Die meisten Leute, die hier rumeierten, kannte Dante definitiv nicht. Doch sollte ihn dies eigentlich auch herzlich wenig stören.
An der Bar angekommen, die sich in der Näher es Pools befand, wo anscheinend alles einen griechischen Touch hatte, ließ er sich auf einen der Barhocker nieder. Der Barkeeper, der wohl auch etwas von dem griechischen Touch abgekriegt hatte, kam zu ihm mit einem Glas in der Hand, das er beständig polierte.
„Hallo, zusammen", sagte er und Dante drehte sich um, ob noch jemand hinter ihm war, „Wat kann ick für dick tun?"
Von der seltsamen Ausdrucksweise etwas irritiert, musste der Dämonenjäger erstmal überlgen: „Öhm... einen Daniel's"
„Ein Jacky kommt sofort", er drehte sich um, ohne das Glas abzustellen welches er polierte und ehe sich der Silberhaarige versah, stand das Glas mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit schon vor ihm, ebenso wie der Mann mit seinem Glas.
Völlig verstört von dem Blick dachte sich Dante, das er besser schnell betrunken sein sollte und kippte das Glas auf Ex runter.
„Was Stärkeres", murrte er und wie von Zauberhand stand dort schon das nächste Glas, diesmal gefüllt mit einem dickflüssigeren, leicht grünlicheren Liquid.
Kurz beäugte er es und wollte es gerade an den Mund legen, als jemand neben ihm sagte: „Traust dich wohl nicht, Cowboy"
Dante wandte den Blick und fasste einen Kerl im Cowboykostüm in die Augen, der jetzt in einen kleinen, angelaufenen Eimer spuckte.
„Ich wollte ja gerade, aber-"
„Natürlich, natürlich. Das sagen sie alle und kippen das Zeug dann hinter die Blumen"
„Sie unterbrechen-"
„Na los, du Weichei, zieh!", als der Kerl an seinen Gürtel fasste und hinten über von seinem Hocker fiel, konnte Dante sich ein genervtes Grummeln nicht verkneifen. Der Kerl sprang jedoch sofort wieder auf und rief: „Das riecht nach einem Duell!", er wandte sich an den Barkeeper, „Hol den Tisch!"
Kaum hatte Vergil sich von Dante abgedreht, zog er ein kleines schwarzes Kästchen aus seinem Mantel. So behutsam, als wäre es eine Seifenblase, die jeden Moment platzen konnte, öffnete er das kleine Kästchen und zog ebenso vorsichtig ein Monokel an einer goldenen Kette heraus und klemmte es sich vor das linke Auge.
Sein Blick glitt über den Rasen, bis er eine Gruppe vornehm aussehender Leute ausmachte, ihren anscheinend gelangweilten Gesichtsausdruck kopierte und dann zu ihnen ging.
„Guten Tag, die Herren", sagte er in näselndem Ton und hob die Nase ein wenig höher, nachdem er eine allgemeine Antwort bekam.
Die Herren unterhielten sich wohl gerade über angesehene Künstler, denn es war von Interpretationen gewisser Gemälde die Rede.
„... und aus diesem Grund denke ich, dass das angebissene Käsebrot, welches dort auf den Tisch gemalert wurde für die Vergänglichkeit des Hungers steht"
„Sehen Sie, Sir Bob, es spricht nichts dagegen, das dieser Maler seine Bilder nur so mit versteckten Hinweisen spickt. Vermutlich ist es ein geheimer Code an die Welt"
Die Runde lachte leise und Vergil stimmte sofort mit ein, als einige anfingen ihn zu mustern, doch dann wandte sich der Mann, der den Witz eingeheimst hatte an den Erstgeborenen Spardas: „Und wer sind Sie, Sir? Ich habe Sie hier noch nie gesehen"
Vergil lächelte charmant und verbeugte sich leicht: „Nun, ich bin gerade erst angekommen, jedoch ist mein Vater der Gastgeber"
„Sieh an, sieh an", sagte ein kleiner Mann und beugte sich vor um Vergil genauer zu betrachten, dem das etwas unangenehm war. Da hatte er sich gefreut endlich mal mit zivilisierten Leuten zusammen zu kommen und dann wurde er von diesen so unanständig genau gemustert.
„Nun, dann könnten Sie uns doch einige der Künstler empfehlen, die hier in dieser Villa ausgestellt sind. Ihr Vater wird sie ja nicht umsonst so ausreichend hier deponiert haben"
Na toll, dachte sich der Älteste, das hier war doch gar nicht sein zu Hause.
„Ja, ist er nicht süß? Ist er nicht süß?", sagte eine breite Dame vor Nero immer und immer wieder, während der Jüngste den bestimmt hundertsten Kniff in die Wange einstecken musste. Eva hatte ihn voller Stolz herumgeführt und auch wirklich jede der Damen ließ es sich nicht nehmen ihn ausgiebig zu befummeln.
„Ja, er ist wirklich ein sehr guter Junge", sagte Neros Mutter und drückte ihren Jüngsten an sich, „Er ist auch ganz anders als seine Bruder, nicht wahr? Viel gefühlvoller. Man muss ja sagen, das Dante schlichtweg total anders ist und Vergil erst, der Gute hatte für kurze Zeit diese Anfälle von wegen Weltherrschaft und das nicht nur über die Welt der Menschen, nein auch die Dämonenwelt wollte er haben"
Die Dame ihm gegenüber nickte verständnisvoll: „Ja, in dem Alter sind sie immer am anstrengendsten"
„Das Gute ist ja, das Dante ihm das wohl noch ausreden konnte. Und tja, Nero hier ist ja nun auch ein wirklich guter und tapferer Junge"
„Ja, das ist er sicherlich", und wieder gab es einen Kniff in die Wange und in dem Moment setzte es bei ihm aus, als er fast schon schrie: „Ich bin kein Hund!"
Die Frau riss fast schon entsetzt die Augen auf, ehe sie in ihrer Tasche kramte und einen Stock herausholte: „Na, das macht man aber nicht. Platz"
Beschämt, aber grummelnd, setzte Nero sich hin.
„So ist schon besser. Und jetzt: Hol das Stöckchen!", sie warf den Stock weg und Nero sprang aufgeregt hinterher.
Der Tisch war wohl nichts weiter, als ein Tisch, an dem Dante und der Cowboy sich jetzt gegenüber saßen.
„Okay, du Jungspund, du hast es nicht anders verdient", sagte er und starrte Dante wie ein Irrer an, ehe er dem Barkeeper mit einem Wink zu verstehen gab, das er herkommen sollte.
Der Grieche kam angehoppelt, wieder mit dem Glas in der Hand, das er wohl so gerne polierte und ehe man sich versah, stand eine Reihe weiterer Gläser vor Dante und dem Fremden.
„So so", murmelte der Silberhaarige, „Das riecht ja schon nach einem Kampftrinken"
„Kampftrinken sagst du? Nein nein, das ist ein Wetttrinken"
„Mein ich doch"
„Leise"
„..."
„..."
„..."
„..."
„Ja, was denn nun?!", platzte es aus Dante hervor und war fast dazu geneigt den Tisch umzuwerfen, als der Kerl ihn weiterhin anstarrte ohne was zu sagen.
„Okay, der Barkeeper schenkt ein und wir trinken"
„Ja, das ist der Sinn eines Trinkspiels"
„Du meinst Kampftrinken"
„Was auch immer! Her mit dem Alkohol", er wollte es so schnell wie möglich beginnen, damit der Alte vor ihm ihn nicht weiter nerven konnte.
Der Barkeeper füllte ruckzuck die Gläser auf und schon hatten die Gegner das erste Glas hinunter gestürzt.
„Nun ja, ich denke doch wirklich, das die Vase dazu bestimmt ist, das Leben zu halten, den Blumen sind Leben und deshalb sieht es wohl ganz danach aus", redete Vergil vor sich hin, während die Kunstinteressenten ihm begierig zuhörten – obwohl Vergil ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer hatte, wovon er redete.
„Das ist sehr interessant, wirklich. Und was meinen Sie, stellt der Kühlschrank da?"
Für eine kurze Zeit schwieg der Älteste und warf einen Blick in den Himmel um sich was Gutes einfallen zu lassen: „Nun, ich vermute, dass es sich dabei um die unersättlich Gier des Menschen handelt, zum Beispiel nach-"
„Mähr Allohol!!", dröhnte es plötzlich über den Platz und die Leute drehten sich interessiert nach der Quelle des Geschreis um.
Was sie sahen, waren Dante und der seltsam gekleidete Mann, der betrunken durch die Gegend tanzte, während der Zweitgeborene sich geschlagene fünf Minuten an das kleine Glas klammerte, als ginge es um sein Leben.
„Was ist denn das für ein Abschaum?", fragte ein runder Kerl und blickte dann zu Vergil, „Wissen Sie, er sieht Ihnen in gewisser Weise ähnlich"
„Nein, das kann nicht sein. Ich kenne diesen... Mann nicht"
„Ach was, der sieht doch fast so aus wie Sie! Man müsste nur ein bisschen die Haare-", und schon fing der Kerl an, an Vergils Haaren rumzuwuscheln. Dieser hatte plötzlich ein bedrohliches Funkeln in den Augen und packte den Mann am Kragen: „Niemand. Packt. Meine. Haare. An"
Schon im nächsten Moment warf er den Kerl in hohem Bogen in eine Hecke.
Nero und Eva drehten sich entsetzt um, als der Krach losging. Nero fiel glatt das Stöckchen aus dem Mund, als er sah, wie seine Brüder sich benahmen.
Die Frauen – mittlerweile waren einige Schaulustige dazugekommen – sahen entsetzt zu den Jungs mit den silbernen Haaren. Sparda hatte sich zum Glück schon vorläufig aus dem Staub gemacht und konnte so nicht mitverdächtigt werden.
„Also, das sind Ihre Söhne?", sagte eine der Frauen in spitzem Tonfall und musterte die drei argwöhnisch.
„Ja, das sind sie", antwortete Eva, nun nicht mehr ganz so überzeugt.
„Nun, man sieht es ja. Aus den Dreien wird nichts, da ist Hopfen und Malz-" „Allohol?!" „-verloren. Am besten wäre es, wenn man diese... Wilden in ein Waisenhaus gibt. Eva, Sie haben mit Ihrer Erziehung kläglich versagt. Kein Wunder, das einer Ihrer Schützlinge die Weltherrschaft an sich reißen wollte"
Hinter der Frau gab es ein entsetztes Stöhnen.
Eva stand stumm da und sah die Frau ungläubig an, ihre Augen hatten sich erschrocken geweitet und langsam füllten sie sich mit Tränen. Und als die ersten davon über ihre Wange kullerten, machte sie auf dem Absatz kehrt und eilte ins Haus.
Nero stand verdutzt da und sah seiner Mutter hinterher. Kurz darauf kam Vergil zu ihm, der das Monokel vorsorglich abgenommen hatte, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.
Wenige Sekunden später war auch Dante anwesend, mit einem starken Alkoholgeruch im Gepäck.
„Was ist passiert?"
„Mom?", Vergil klopfte an eine Tür, „Mom, komm, das ist doch lächerlich"
„Ja, warum musstest du dir gerade den Kleiderschrank aussuchen, um dich zu verstecken?"
„Dante"
„Was?"
„Das ist nicht sehr hilfreich", der Älteste strafte ihn mit einem wütenden Blick und klopfte dann wieder gegen die Tür.
Als keine Antwort kam, versuchte es der Jüngste einmal: „Aber Mom, das was die gesagt haben ist doch unwichtig"
„Das stimmt allerdings", mischte sich Dante wieder ein, „Immerhin hat Dad die von der Straße aufgesammelt, oder?"
Vergil verdrehte entnervt die Augen und grummelte leise etwas vor sich hin.
„Ja und außerdem können wir uns nicht beschweren, immerhin hast du uns doch wirklich gut erzogen. Da solltest du dich nicht wegen solcher Trullas fertig machen"
Eine Weile herrschte Stille, ehe aus dem Schrank gebrochenes Schluchzen hervordrang: „A-ber-da-has-ist-do-hoch-ni-hich... Ich-mei-ein-do-hoch-da-has-so-ollte-heu-te-so-to-holl-wer-den-u-hund-da-hann-ma-hachen-die-mi-hir-a-alles-kapu-hut"
Die Geschwister sahen sich an, nachdem ihre Mutter diese Worte herausgebracht hatte.
Natürlich, es war die Schuld, dieser versnobten Gäste, von denen irgendwem dieses Anwesen gehören musste.
„Das schreit nach-" „Allohol?!" „Verdammt nein! Such dir nen Job!"
Doch die beiden anderen wussten schon Bescheid und nickten zustimmten. Diese Leute hatten die Zuneigung ihrer Mutter nicht verdient und deshalb bekamen sie nun die volle Abneigung des Trio infernale zu spüren.
Der Himmel über dem Gelände war strahlend blau, die Gäste unterhielten sich in kleinen Gruppen und ahnten nichts Böses, als plötzlich ein Motor aufheulte. Verwirrt sah man sich um, konnte jedoch erst nichts entdecken.
Und dann, wie aus dem Nichts heraus, flog ein Golfkart über eine der Rosenhecken, am Steuer Vergil, der das Vehikel sicher landete und dann einige Male im Kreis drehte, damit möglichst viel Rasen zerstört wurde und auf die Leute flog.
Neben ihm hockte Dante, ein stählernen Baseballschläger in der Hand und schwingte diesen fröhlich herum. Als Vergil auf das Gaspedal trat und in Richtung Griechenland steuerte, sprang der Barkeeper entsetzt über die Theke, das Glas immer noch polierend und brachte sich in Sicherheit. Nun schienen auch die Gäste zu realisieren, was los war, nachdem Dante die erste Statue, die ihm entgegenkam mit dem Baseballschläger auseinander nahm.
Schon nach wenigen Minuten war diese Ecke vollkommen zerstört.
Ein Mann hob sich jetzt aus der Menge hervor und schrie: „Nein, mein schöner Rasen! Meine schönen Figuren!"
Vergil fuhr auf den Kerl zu und stoppte dann neben ihm: „Gehört das Buffet ebenfalls Ihnen?"
Der Kerl sah ihn ungläubig an, nickte jedoch leicht.
„Okay Nero, du weißt, was du zu tun hast"
Nero, der hinten saß, nickte nur freudig und lehnte sich weiter nach vorne.
Als sie an dem Buffet vorbei fuhren, griff der Jüngste nach der Decke und zog sie hinter sich her. Das ganze Essen verteilte sich quer über den Rasen.
„Okay, es ist Zeit für die Farbbomben!"
Alle drei bewaffneten sich mit runden Bällen und warfen diese auf die Gäste. Dort explodierten sie und hinterließen kunterbunte Flecken. Mittlerweile war richtige Panik ausgebrochen und die Leute liefen wild durcheinander, konnten sich jedoch nicht retten.
Vergil fuhr immer weiter, steuerte nun direkt den Pool an und mit einem lauten Platschen versenkte er das Golfkart, mit Farbe und Buffetüberresten darin.
Höchst zufrieden mit sich betrachteten die Söhne Spardas das Chaos, das sie innerhalb weniger Minuten angerichtet hatten. Wo vorher noch Noblesse und Etikette herrschte war nun nur noch ein Kriegsfeld zu sehen.
„Hach, wunderschön"
„Wir haben mal wieder den Tag gerettet"
Mit vor Stolz geschwellter Brust traten sie den Weg zurück zum Haus an, wo Mutter und Vater schon warteten.
„Was war das denn?", fragte Sparda ungläubig.
„Wir haben Mutter gerächt", tönten die drei und streckten ihre Zeigefinger in die Luft.
Kurz schwieg ihr Vater, dann gab es ein Schulterzucken: „Nun, wenn es nichts Schlimmes war. Auf euch kann man wirklich stolz sein"
Überglücklich drückte Eva die drei, ehe Sparda sagte: „Okay, lasst uns abhauen, bevor wir angezeigt werden"
Und so ritten sie in den Sonnenuntergang.
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Devil May Smile
FanficWas machen Dante, Vergil und Nero eigentlich, wenn sie nicht hinter irgendwelchen Dämonen her sind? Der ganz alltägliche Alltag der drei und die Folgen gibt es hier.