Solltest du nicht bei Potter und Weaselbee sein?

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Hermines pov:

Ich wurde durch ein Klopfen an der Tür geweckt. Kurz wusste ich nicht wo ich überhaupt war, bis es mir wieder einfiel. Ich war geflohen und nun im Tropfenden Kessel gestrandet. Erst war kein Zimmer frei, doch dann... Malfoy. Umgehend musste ich an sein gestriges Lächeln denken. Es hatte etwas interessantes.
Es klopfte erneut. Schnell zog ich meine Sachen von gestern über und öffnete die Tür.
"Guten Morgen Granger, hast du gut geschlafen?"
Malfoy stand in legerer Kleidung vor mir. Schwarze Hose, dunkelgrauer Pullover und die Haare locker im Gesicht. Trotz fehlendem Anzug wirkte er autoritär. Hinter ihm ein schwebendes Tablett mit Frühstück, welches einladend duftete. Erst jetzt bemerkte ich, wie mein Magen knurrte. Malfoy musste dies ebenfalls mitbekommen haben, denn er grinste und kam unaufgefordert herein, zauberte einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen und deutete mir mich zu setzen.
"Granger komm, oder möchtest du den ganzen Tag in der Tür stehen bleiben?"
Ich bin völlig irritiert. Doch dieses Wort reicht bei weitem nicht um zu beschreiben, wie ich diese Situation wahrnahm.
"Okay Malfoy, was ist hier los? Erst überlässt du mir dein Zimmer, ohne jegliche Gebühren, dann sagt Tom, du seist der neue Besitzer des Tropfenden Kessels und nun sitzt du hier und willst mit mir frühstücken? Bei Merlins Bart, dass ist doch total verrückt."
Während meines Monologes betrachtete er mich und sagte kein Wort. Auf irgendeine komische Art und Weise war es sehr beruhigend.
Er atmete einmal tief ein und aus:
"Nun Granger, setz dich bitte und iss. Während du dann deinen Mund beschäftigst, werde ich dir gern alles erklären."
Normalerweise hätte ich ihm Konter gegeben, doch ich hatte wahnsinnig Hunger, also tat ich wie mir befohlen, setzte mich und fing an zu essen.
"Also Granger, ja es stimmt. Ich bin der neue Besitzer des Tropfenden Kessels. Nachdem mein Vater in Askaban getötet wurde und meine Mutter sich daraufhin das Leben nahm, brauchte ich eine neue Aufgabe. Ich mache das hier nicht des Geldes wegen, davon habe ich genug. Deshalb darfst du hier auch kostenfrei leben. Außerdem, muss ich meinen Ruf als Todesser loswerden. Dabei ist es hilfreich, ein, in der Zaubererwelt, beliebtes Lokal zu betreiben. Und warum ich hier sitze und mit dir frühstücke, nun das ist nicht ganz uneigennützig. Ich möchte mich gern bei dir entschuldigen."
Ich verschluckte mich an meinem Kürbissaft und hustete laut los. Dass sein Vater ermordet wurde und seine Mutter Suizid beging, habe ich im Tagespropheten gelesen. Es so beinahe beiläufig aus seinem Mund zu hören, war erschreckend. Malfoy hatte es, soweit ich weiß, nach dem Krieg nicht einfach. Niemand wollte einen ehemaligen Todesser. Während Harry, Ron und ich beim Ministerium landeten, blieb ihm keine große Auswahl.
"Du willst dich bei mir entschuldigen?"
Dieser Satz passte nicht mein Bild welches ich von Malfoy hatte.
Er sah mich mit seinen grauen Augen an und beobachtete jede Bewegung von mir. Diese grauen Augen sind mir noch nie so aufgefallen...
"Fang bloß nicht an zu sabbern, ich weiß, dass ich gut aussehe."
Da war er wieder. Das selbstverliebte Frettchen, welches ich von damals kannte.
Schnaubend verdrehte ich die Augen, ging zur Tür und öffnete sie:
"Du kannst gerne gehen, dich arroganten Arsch brauche ich nun wirklich nicht um meinen Morgen zu versauen."
Damit hat er wohl nicht gerechnet. Jedoch stand er auf und ging Richtung Tür, nur um sie dann galant zu schließen und ein hämisches grinsen aufzulegen.
"Erzähl du mir doch lieber, warum du nachts, völlig durchnässt in meinem Pub stehst und um ein Zimmer bettelst. Solltest du nicht bei dem heiligen Potter und Weaselbee sein?"
Ich schluckte.
Verdammt, darüber wollte ich nun wirklich nicht reden.

Dramione - Weil Ich Dich LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt