Dracos pov:
Mittlerweile habe ich mich einige Tage in meinem Zimmer im Tropfenden Kessel verschanzt. Wie lange ich den Raum nicht mehr verlassen hatte wusste ich nicht. Hin und wieder klopfte Tom um mir Neuigkeiten und Essen zukommen zu lassen. Jedoch mied ich sämtlichen Kontakt zur Außenwelt.
Dem Tagespropheten war mein Gespräch mit Hermine nicht entgangen. Sie zerrissen sich ihr Maul und brachten immer wieder neue bescheuerte Storys. Die Eulen ließ ich schon nicht mehr hinein. Auf dem Sims vor meinem Fenster lag bereits einer kleiner Berg an Zeitungen. Eigentlich hatte ich mir nur vorgenommen die nächsten Schritte zu bedenken, doch ist stagnierte. Ich hatte das Gefühl nicht mehr voran zu kommen.
Nein, ich resignierte letztendlich. Wozu sollte das viele nachdenken und grübeln auch gut sein? Hermine sagte, dass zu viel vorgefallen ist. Und sie hatte vermutlich Recht.
Ich habe es versaut.Blaise pov:
Ich hatte genug. Seit dem Draco nach dem letzten Gespräch mit Hermine zu mir kam und mir mitteilte, dass sie ihm das Herz gebrochen hatte, er benutzte die Worte "für das Wiesel entschieden", versteckte er sich im Tropfenden Kessel. Laut Tom verließ er nicht mal das Zimmer.
Das musste jetzt ein Ende haben, also beschloss ich ihn zu besuchen. Es gab ohnehin Neuigkeiten."Tom, wie geht es ihm heut'?"
Seufzend schüttelte der Wirt den Kopf.
"Leider keine Fortschritte Mr. Zabini."
Natürlich nicht.
Immer gleich zwei Stufen nehmend, erklomm ich die Treppe und hämmerte wenig später gegen die Tür.
"Ich sagte doch, ich will nicht gestö-... Blaise! Was machst du denn hier?"
Anscheinend hatte ich die Situation unterschätzt. Vor mir stand ein ungepflegtes Häufchen Elend.
Seine Haare waren strähnig, er roch widerlich und hatte einen kleinen Bart. Unter seinen Augen waren Schatten und er ließ seine Schultern hängen.
"Scheiße, wie siehst du denn aus?"
Er trat von der Tür weg, sodass ich hinein treten konnte. Ein Geruch aus abgestandener Luft, Schweiß und Essen kam mir entgegen. Mit einem Schwenk meines Zauberstabs öffnete ich die Fenster. Endlich konnte ich mal durchatmen. Das war nicht auszuhalten.
"Ich habe mich in den letzten Tagen wohl etwas gehen lassen."
Beschämt kratzte Draco sich im Nacken.
Ich weiß nicht was mich an der Aussage am meisten schockierte.
"Tage? Und etwas gehen lassen? Junge, was glaubst du wie viel Zeit seit dem vergangen ist?"
Unruhig trat er von einen Fuß auf den anderen.
"Hmm, dem Berg an Zeitungen nach zu urteilen, vielleicht eine Woche?"
Okay, jetzt war ich wirklich erschrocken.
"Alter, du hälst dich hier seit etwa sieben Wochen versteckt!"
Seine Augen wurden groß.
"Oh. Was heißt hier versteckt? Ein Malfoy versteckt sich nicht. Ich musste nur nachdenken."
"Ein Malfoy stinkt auch nicht wie eine Horde Bergtrolle! Geh erstmal duschen. Wir müssen reden."Nach etwa fünfzehn Minuten kam ein frisch geduschter und einigermaßen normal aussehender Draco Malfoy aus dem Bad.
Er rubbelte seine nassen Haare mit einem Handtuch trocken und setzte sich währenddessen auf das Bett.
"Du wolltest reden?"
Ich hatte mich in der Zwischenzeit an seinen Schreibtisch gesetzt.
"Das geht so nicht. Scheiße, ich erkenne dich gar nicht wieder. Du warst doch immer der Frauenmagnet, such dir einfach 'ne Neue und vergiss die Gryffindorzicke."
Schnaubend warf er sein Handtuch zu Boden.
"Die anderen Weiber haben mir nichts bedeutet. Die waren reiner Zeitvertreib. Aber Hermine..."
Ich sah auf das Bild, welches Draco und mich nach dem Quidditchspiel zeigte. Was ich ihm gleich sagen musste, würde ihn noch mehr aus der Bahn werfen.
"Du tust ja so als würdest du sie wirklich lieben. War das nicht nur 'ne Schulschwärmerei?"
Er ging zum offenen Fenster, nahm den Berg an Zeitungen, entzündete sie und ließ sie zwischen uns schweben.
"Damals vielleicht. Doch jetzt ist es anders. Es ist mehr. Ich liebe sie."
Ich pustete theatralisch Luft aus und zog die Augenbrauen hoch.
"Okay verstehe. Da wäre jedoch was."
Draco vergrub seine Hände in den Taschen seiner kurzen Jogginghose. Ich wusste gar nicht, dass er so ein Kleidungsstück besaß.
"Heute Abend wurde bei mir ein Tisch für eine recht große Gruppe reserviert. Die Mitteilung kam per Patronus, ein Hund. Ein Jack-Russel-Terrier."
Verwirrt schaute Draco mich an.
"Und was soll ich mit der Info über einen Muggelköter?"
Jetzt kam der unangenehme Teil.
"Soweit ich von Ginny weiß, ist das der Patronus des Wiesels."
"Na und? Dann geht die Bande eben essen?!"
Ich seufzte. Er verstand es immer noch nicht.
"Draco, Weaselbee hat einen Tisch für eine Verlobung reserviert. Warum er damit gerade zu mir kommt ist mir unklar."
Er wurde plötzlich aschfahl.
"Das ist nicht sein verdammter scheiß Ernst? Was fällt dieser Kröte ein?!"
Ich stand auf und ging zur Tür.
"Für wann ist der Tisch reserviert?"
"Na heute."
Grimmig brummte er.
"Achso, 19 Uhr."
Draco wandte sich wieder resigniert dem Fenster zu.
"Wenn du sie wirklich liebst, dann ist heute deine letzte Chance."Dracos pov:
Blaise ging und ich blieb geschockt zurück. Ich hatte das Gefühl, dass mir alles aus den Fingern glitt. Die Kontrolle über mein Leben, mein Herz. Es ist meine letzte Chance...
Das ist doch alles das reinste Chaos.
Das Wiesel macht ihr heute schon wieder einen Antrag. Und dann besitzt er noch die Frechheit in das Restaurant von Blaise zu gehen. Hofft er etwa darauf, dass sie in der Öffentlichkeit nicht nein sagt? Und dann ausgerechnet in meiner Nachbarschaft...
Ich starrte auf den fliegenden Papierball. Er knisterte und brannte vor sich hin. Hin und wieder konnte ich sich bewegende Menschen sehen. Bis auf einmal Potter ins Bild trat.
Und dann dämmerte es mir.
Das war bestimmt Potters Idee...
Er wusste, dass es mir mit ihr Ernst ist. Außerdem weiß er, dass sie mit Weaselbee nicht glücklich ist. Er wusste, dass Blaise mir Bescheid geben würde.
Ich musste was unternehmen. Auf keinen Fall durfte sie sich mit dem Idioten verloben.
In mir erwachte neuer Mut.
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Dramione - Weil Ich Dich Liebe
FanfictionSeit dem Krieg ist etwas mehr als ein Jahr vergangen. Nach einem unangenehmen Zwischenfall irrt Hermine durch die Straßen Londons. Auf der Suche nach einer Unterkunft kommt es zu einer unerwarteten Begegnung. Willkommen zu meiner ersten Fan-Fiction...