Das Gespräch

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Als ich das Büro meines Vaters betrat roch ich sofort einen vertrauten Caffee geruch. Das Büro war nur spärlich eingereicht. In der Mitte stand ein Großer Eichenschreibtisch, davor zwei Stühle. An den Wänden standen ringsum Schränke, wahrscheinlich mit den Schülerakten.

Langsam ging ich auf einen Stuhl zu und setzte mich hin. Keine Minute später betrat mein Vater das Büro.
"Hey meine kleine", begrüßte er mich mit einer liebevollen Umarmung die ich gar nicht von ihm erwartet hatte.
Erstaunt gab ich ein zögerliches: “Hey“, zurück.
Mittlerweile hatte sich auch mein Vater gesetzt. Als ich meine Stimme endlich wieder gefunden hatte fragte ich ihn: “Warum hast du mich hier her geholt?“
V: “Wie du mittlerweile schon von deiner Mutter erfahren hast bin ich kein Forscher. Ich bin seit langer Zeit an dieser nicht ganz normalen Schule. Wie du sicher schon gemerkt hast sind außer dir nur Jungen auf dieser Schule. Das liegt daran, dass wir auf dieser Schule Spione für die Verschiedensten Geheimdienste der ganzen Welt ausbilden. Nur die Besten Schüler werden hier aufgenommen und ich habe mich dafür entschieden, dich hierher zu holen. Als Tochter des Schulleiters dieser Schule wirst du nirgendwo auf dieser Welt sicher sein. Ich möchte, dass du hier lernst dich selbst zu verteidigen.“

Ich war sprachlos. Alles hörte sich so unwirklich an. So als ob ich in einem Traum wäre der nicht endet.

“Übrigens habe ich das Zimmer extra neu für dich herrichten lassen. Ich hoffe es gefällt dir.“, fügte mein Vater hinzu. Dann klingelte sein Telefon, er nahm den Hörer ab und stand auf.

“Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss noch etwas dringendes klären. Auch wenn wir eine spezielle Schule sind gibt es auch alltägliche Probleme. Wir sehen uns am Freitag um 18.00 hier beim Abendessen. Dann reden wir weiter. Ich hoffe du lebst dich hier gut ein, auch wenn du alleine unter den vielen Jungs bist.“

Er verließ das Büro und ließ mich sprachlos zurück. Ich hatte tausend Fragen, aber konnte einfach nicht sprechen.

Als ich mich wieder etwas gefangen hatte verließ ich das Büro. Ich ging direkt auf mein Zimmer zu, schmiss mich auf mein Bett und schaltete den Fernseher ein. Das Programm zog einfach so an mir vorbei, aber ich brauchte etwas um mich. Die Stille hätte mich aufgefressen.

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Am nächsten Morgen wurde ich durch ein lautes Klingeln geweckt. Ich schlug auf meinen Wecker, aber das Klingeln hörte nicht auf. Ich stellte fest, dass der nervige Ton nicht von meinem Wecker ausging, sondern von einem Lautsprecher, der an der Zimmerdecke angebracht war. Erschöpft richtete ich mich auf und schaute auf die Uhr. 5:00 zeigte diese an. Augenblicklich ließ ich mich zurück ins Bett fallen. Der Ton hatte mittlerweile auch aufgehört. Stattdessen hörte ich die Stimme meines Vaters: “Einen schönen guten Morgen euch allen. Da heute das neue Schuljahr beginnt treffen wir uns alle erstmal in einer Stunde in der Kantine. Dort werden wir die neuen Klassen bekannt geben und die neuen Schüler begrüßen. Danach wird der Schultag normal fortgesetzt.“

Widerwillig holte ich mir Unterwäsche und meine Schuluniform aus dem Schrank und machte mich auf den Weg ins Bad um zu duschen. Es fühlte sich gut an, wie das kalte Wasser über meinen Körper lief. Ich merkte wie ich Stück für Stück wacher wurde. Nachdem ich mich ausgiebig geduscht hatte schlüpfte ich in meine Uniform und machte mich auf den Weg in die Kantine. Einerseits war ich aufgeregt, was jetzt passieren würde und wie meine neue Klasse ist, andererseits hatte ich Angst zwischen all diesen Jungs unterzugehen.

Ich betrat also die Kantine und suchte mir einen Platz zwischen den vielen Stühlen die für die neuen bestimmt waren. Schnell füllten sich die Stühle. Neben mir nahm eine Gruppe gutaussehender Jungs Platz. Sie unterhielten sich angeregt über Fußball. Ich verstand leider nicht so viel davon, allerdings verstummten sie schlagartig, als mein Vater auf das Rednerpult zu ging. Jetzt begann es auch für mich spannend zu werden.

Es stellte sich heraus, dass ich mit den Jungen neben mir in einer Klasse war und mein Klassenlehrer ein gewisser Herr Hunter war. Nach seiner Rede entließ mein Vater uns vorläufig zum Frühstück. Dann stand ein kennenlernen innerhalb der Klasse, die alle schüchtern an unserem neu zugeteilten Klassentisch saßen, an. 
Insgeheim freute ich mich über die Klassenzusammensetzug. Die Jungs sahen alle nett und nebenbei bemerkt ziemlich gut aus, aber ich dachte an Josch und was er gerade machte. Ich beschloss ihn nach dem Essen anzurufen.

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Allein unter JungsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt