Das wird die Zukunft

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Zurück in der Schule ging ich in das Büro meines Vaters. Ich wollte unbedingt mit ihm sprechen. Trotz der beginnenden Freundschaft mit Sam und Magnus hatte ich vorhin in der Stadt gemerkt, dass ich so ein Leben ohne meine Freunde zu Hause nicht wollte, ich vermisste sie einfach viel zu sehr. In diesem Moment wurde mir bewusst wie gut ich es zu Hause mit allen meinen Freiheiten.

Als ich vor der Bürotür meines Vaters stand hörte ich plötzlich zwei Stimmen. Die eine gehörte meinem Vater, die zweite konnte ich nicht richtig zuordnen. Dennoch vermutete ich, dass sie einem Lehrer gehört, denn er sagte: "Deine Tochter schlägt sich gut, sie war die beste in der Mission. Kommt ganz nach ihrem Vater, aber war es wirklich nötig sie hier her zu holen? Ich meine sie hätte auch auf die LA-girls school gehen können, da hätte sie auch gelernt sich zu verteidigen." "Nein Mike. Ich muss sie hier unter meiner Beobachtung haben, die Gefahr, dass ihr etwas zustößt ist einfach zu groß. Es macht mich echt fertig zu sehen wie meine Familie darunter leidet, dass X mir damals in DC davon gekommen ist." "Ach Paul, sei froh, dass Catrin in den ersten 16 Jahren ihres Lebens so gut auf sie aufgepasst hat, nachdem so etwas schreckliches mit ihrer Mutter passiert ist. Ich kenne keinen besseren Vater als dich." "Ich fühle mich einfach immer noch schuldig gegenüber ihr und Marias Eltern. Ich hatte versprochen auf ihre Tochter aufzupassen und jetzt? Meine große Liebe, die Muter meiner Tochter ist tod."

Ich vernahm das Schluchtzen meines Vaters. Ihm ging es wirklich nicht gut damit, allerdings musste ich erst einmal selber mit den neuen Erkenntnissen klar kommen. Nach und nach wurde mir bewusst was ich gerade gehört hatte. Mit jedem neuen Gedanken stieg die Wut in mir. Rücksichtslos lief ich an den anderen vorbei in mein Zimmer, zog mir meine Sportsachen an und lief los.

Immer wieder dachte ich über die Tatsache nach, dass mir Catrin und mein Vater sechzehn Jahre lang verschwiegen hatten, dass meine leibliche Mutter tod war. Ich wollte wissen wer sie war und vor allem wer ich bin.

Langsam fing es um mich rum an wieder hell zu werden, doch ich dachte nicht daran aufzuhören zu laufen. Trotz meiner körperlichen Erschöpfung hätte ich ewig weiter laufen können. In der Ferne sah ich einen See, diesen setzte ich mir als Ziel.

Am See angekommen setzte ich mich auf einen Stein und starrte auf das Wasser. Ich hatte während meines laufes die Erkenntnis, dass ich nie wieder zurück in mein altes Leben gehen kann. Wenn ich zurück gehen würde, würde dieser misteriöse X nicht nur mich, sondern auch Catrin und meine Freunde töten und das wollte ich nicht. Obwohl ich nun wusste, dass sie nicht meine echte Mutter war liebte ich sie und würde ihn nie vergessen was sie für mich getan hat.

Ich starrte noch lange auf das Wasser. Irgendwann fasste ich den Entschluss mit meinem Vater zu reden, ich hatte so viele Fragen, die ich ihm stellen wollte. Als ich aufstand sah ich im Augenwinkel eine Hütte. Langsam ging ich auf sie zu. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass die Hütte gar nicht so klein war. Im Gegenteil. Sie hatte die perfekte Größe um mit einer kleinen Familie dort zu wohnen.

Da ich mittlerweile ein wenig hungrig war beschloss ich an der Hütte zu klopfen du zu schauen ob jemand dort wohnt. Deshalb klopfte ich an die Tür. Als lange keine Antwort kam drückte ich die Klinke runter. Zu meinem Erstaunen war die Tür offen. Ich ging in das Haus und kam in einen kleinen Flur. von dort aus führten vier Türen zu Räumen im Erdgeschoss. Hinter der ersten fand ich ein kleines Bad, wahrscheinlich für Gäste. Die Tür gegenüber gab einen kleinen Abstellraum frei. Im Regal stand eine Packung Mais. Ich nahm sie in die Hand und sah auf das Ablaufdatum. 15.08.2002. Die Packung war ca. sechzehn Jahre abgelaufen. Langsam setzte ich meinen Weg fort. Ich kam in eine geräumige Küche. Auch hier sah es so aus als hätte lange keiner mehr hier gekocht. Als nächstes kam ich in ein stilvoll eingerichtetes Wohnzimmer. Mir vielen einige Bilder auf. Sie zeigten einen jungen Mann, der seine schwangere Frau in den Armen hielt.

Wer wird der Mann auf dem Bild wohl sein?

Sorry, dass so lange nichts kam, wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel :)

Allein unter JungsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt