ASSISTANCE TEACHER

6. Kapitel

"Wie geht es dir heute, Avery?", fragte mich die Ärztin, ohne von ihrem Ordner aufzusehen. "Bestens, wann kann ich wieder Sport machen?",stellte ich die Gegenfrage. "Wenn das stimmt, was du sagst, kannst du tun worauf du Lust hast. Es liegt bei deiner Eigenverantwortung"

Mit einem Grinsen im Gesicht verließ ich das Schularztzimmer, und Sarah sah mich kopfschüttelnd an. "Ich mag zwar Sport jetzt auch etwas lieber, aber das liegt definitiv nicht am Fach selbst", lachte sie und jetzt war ich die jenige, die ihren Kopf schüttelte.

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"Jace!", rief ich vor seiner Zimmertür, bevor ich eintrat. Als ich jedoch die Tür öffnete war Jace nirgends zu finden. Wo steckt er nur?

Bereits in meinen Laufsachen trippelte ich die Treppe herunter und rief erneut seinen Namen. Doch auch hier war er nicht, genauer gesagt war hier niemand.

Na toll dachte ich mir und beschloss einen kleinen Zettel für meine Mutter zu hinterlassen, um sie von einem Ausraster zu bewahren.

Danach verließ ich das Haus und joggte auf dem Gehsteig in Richtung Wes' Haus. Vielleicht hatte der ja Lust mitzukommen. Sarah brauchte ich erst gar nicht zu fragen, ich denke es ist klar weshalb.

Bei Wes schließlich angekommen klingelte ich und Wes' Mutter öffnete.

"Avery komm doch herein, du willst bestimmt zu Wesley",bot sie mir lächelnd an und hielt ihren Arm einladend nach drinnen.

"Danke, aber eigentlich war ich nur hier um zu fragen ob Wes mit laufen gehen will" - "Tut mir leid aber wir wollten gerade essen, willst du sicher nicht herein? Wir hätten genug"

Es war schon verlockend, denn Corina, Wes' Mutter, war wirklich eine der besten Köchinnen die ich kannte. Trotzdem lehnte ich dankend ab, verabschiedete mich und lief weiter.

Ich joggte wieder zum Park, aber hatte diesmal für den Waldweg ein kleines Licht eingepackt. Der Park war wieder menschenleer, was ihn zwar ein bisschen gruselig erscheinen ließ, aber mich nicht störte.

Ich verlangsamte mein Tempo, bevor ich in den Wald einbog, da ich nicht wieder einen Sturz riskieren wollte. Da ich keine Musik hörte, aufgrund des fehlenden Ipods, erklangen meine Schritte viel lauter und ich lauschte dem Rascheln der Blätter.

Auf einmal vernahm ich Schritte, welche nicht meine waren. Sie ertönten von gegenüber und wurden immer lauter, je näher sie kamen.

Ich fischte schnell mein Licht heraus und leuchtete die Person an. Sofort hielt sie sich die Hand schützend vor die Augen.

"Hey!",rief die Person, da ich sie aus Versehen geblendet hatte. Ups. Ich senkte mein Licht leicht und erkannte die selbe Person wie beim letzten Mal.

Groß, muskulös dunkle Haare und warte was? "Kyle?",fragte ich etwas unsicher und kniff meine Augen ein wenig zusammen, um mehr zu erkennen.

Etwas verwirrt musterte er mich nun und sofort erhellte sich seine Miene. "Avery!",reagierte er und lächelte leicht. "Ganz alleine hier draußen?", fragte er und trat einen Schritt näher. "Ja, siehst du doch", bemerkte ich und lachte.

"Freech, hast du denn gar keine Angst vor fremden Männern?",befragte er mich grinsend weiter und verringerte den Abstand zwischen uns noch ein Stück.

"Nö", entgegnete ich und warf ihm einen leichtfertigen Blick zu.
"Und was wenn ich dich entführern will?", fuhr er fort und schaute mich leicht schelmisch an. "Dann...", wollte ich gerade antworten, da packte er mich schon und warf mich über seine Schulter.

"Hey!",schrie ich und trommelte ihm auf den Rücken. "Beruhig dich Kleine!",meinte er lässig und setzte mich wieder auf meine Füße.

"Nur ein kleiner Scherz", er begann zu lachen und kriegte sich fast gar nicht mehr ein. "Das ist nicht witzig!" Ich ging auf ihn los und boxte ihm so fest ich konnte gegen die Brust.

"Komm runter, du Rambo", ärgerte er mich weiter und lachte dabei. Beleidigt drehte ich meinen Rücken zu ihm. "Tut mir leid", entschuldigte er sich, doch man hörte noch ein Kichern heraus.

Er legte seine Hand auf meine Schulter und ich spürte seinen heißen Atem auf mir. "Achja, noch was. Gehört der dir?" Ich drehte mich schließlich doch um und sah meinen Ipod, den er in seiner Hand baumeln ließ.

Überrascht nahm ich ihn an und sah zu ihm rauf. "Woher hast du den?" - "Ich denke du warst die, die mich vor zirka einer Woche hier fast über den Haufen gerannt ist. War ja klar, Rambo", sagte er und haute sich schon wieder über seinen eigenen Witz ab.

Der war nicht mal lustig dachte ich mir, musste aber trotzdem grinsen. "Danke", sagte ich und lächelte ihn an.

"Kein Problem. Soll ich dich nach Hause begleiten? Sonst entführt dich noch wirklich wer",fragte er mit einem frechen Gesichtsausdruck und sah mich abwartend an.

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