Der Professor und das Mädchen ..... Nein! Das Mädchen und der Professor

15 Jahre später

Guten Morgen Nils! Hast du gut geschlafen?"

"Guten Morgen Luna! Ja, wenn ich weiß,  dass du mich morgens weckst...." antwortete Nils mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
"Ja ja, du und deine Komplimente. Pass bloß auf, sonst habe ich heute Vormittag keine Zeit für dich."
"Das wäre schade. Ich habe mich schon sehr auf einen Spaziergang gefreut. Aber erst mal muss ich frühstücken."
"Ja das hättest du nicht gedacht, dass ich dir mal das Frühstück bringe. Ich aber auch nicht!"
"Die Zeit hat einiges verändert. Damals warst du jung und du hast einen großen Fehler gemacht. Ich habe nicht gedacht, dass wir noch einmal zusammenkommen. Für mich ist damals etwas zerbrochen, von dem ich nicht dachte, dass es man es wieder ganz machen kann. Aber das weißt du ja."
"Das stimmt. Ich sage das nicht oft, aber mir tut es immer noch sehr leid. Ich habe das sehr bereut und im Nachhinein erst gemerkt, was ich da angerichtet habe. Damals war ich noch jung und habe nur an mich gedacht. Später habe ich dann nachgedacht, aber ich hatte nicht den Mut, dich noch einmal anzusprechen. Gut, dass uns der Zufall wieder zusammengeführt hat. Ich bin froh, dass wir jetzt noch viel Zeit haben, die wir zusammen verbringen können. Ich habe schon gedacht, ich könnte meinen Fehler nie wieder gut machen."
"Warte es ab. Meine Zeit ist begrenzt."
"Das weiß man nie so genau. Du musst jeden Tag genießen."
"Ich dachte schon, ich könne nie wieder einen Tag genießen. Aber ich kann mich nicht beklagen. Mir geht es gut. Wollen wir los?"
"Ja klar. Ich helfe dir. Aber du musst mithelfen." "Ich mache das immer so gut, wie ich kann. Aber meine Beine wollen halt nicht mehr so. Und schließlich ist das ja deine Aufgabe ....... Schwester Luna...!"
"Oh, hätte ich nur niemals diesen Job in dem Seniorenheim angenommen!", meinte Luna mit einem Grinsen auf dem Gesicht."
"Du kannst dich nicht beklagen. Du hast sicher unangenehmere Bewohner in diesem Seniorenheim als mich, oder?" Luna tat so, als würde sie einen Moment überlegen. "Es ist alles gut so, wie es gekommen ist. Ich würde mit niemandem tauschen wollen."
Nils lächelte: "Ich bin immer wieder erstaunt, wie einsichtig du auf einmal bist. Hoffentlich schreibt da niemand mal eine Geschichte über uns. ........ Der Professor und das Mädchen... haha."

Luna grinste und schob Nils'  Rollstuhl zum täglichen gemeinsamen Spaziergang nach draußen in den Garten.

"Wenn schon, dann 'Das Mädchen und der Professor'."

Nils nickte langsam und konnte sie nur bestätigen: "Natürlich. Wie könnte es auch anders sein. Zuviel Veränderung auf einmal wäre ungesund!"
"Natürlich Nils", sagte Luna, "Ich bin und bleibe Luna. Und deshalb magst du mich."

"Bist du sicher?" Nils blickte sie fragend an.

"Ganz sicher!" meinte Luna.