Reise nach Magnolia - Fiore's Fairies

Kapitel 1 - Zaras POV

"Ohayo Gosaimas Zara-chan!"

Ich gähnte. Wieso musste sie nur so ein schrecklicher Frühaufsteher sein?

"Kannst du mich nicht einmal in meinem Leben ausschlafen lassen, Nee-chan?!" Sie schüttelte den Kopf.

"Du weißt doch heute haben wir viel zu tun."

"Haben wir?", fragte ich und stellte mich dumm.

"Ja. Denk daran. Wir wollten die Bibliothek ausmisten, und dann müssen wir noch Beeren sammeln und Gemüse und Getreide ernten." Ich stöhnte.

"Beziehungsweise: du wirst das machen. Ich muss kochen und Niro-kun jagt."

"Aber am Nachmittag gehen wir zusammen zur Bibliothek!"

"Klar! Ich will schließlich auch noch ein paar gute Bücher abkriegen!" Ich streckte mich.

"Jetzt komm du faule Socke!", rief sie und schnappte sich meine Decke.

"Gib her!", jammerte ich, "Nein ehrlich mir ist kalt!"

"Hör auf zu jammern und mach dich an die Arbeit!"

"Aylaaa!"

"Keine Widerrede!" Wütend funkelte ich sie an. Es war ja gut, dass einer die Kontrolle übernahm, aber Ayla übertrieb es manchmal ein bisschen.

"Ist noch Brot und Marmelade übrig?", fragte ich grummelig.

"Brot nein. Marmelade ja.", sagte sie und begann mein Bett zu machen.
"Ich hab versucht ihn zu stoppen.", sagte sie schuldbewusst, "Aber er hat sich die letzte Scheibe zum Jagen mitgenommen, als ich nicht hingeguckt habe."

"Wo ist er?! Ich werde ihm so in den Bauch treten das er mein Brot wieder auskotzt!", fauchte ich. Sie gluckste.

"Das solltest du besser nicht machen. Er hat sein Katana dabei."

"Ist egal! Ich bin gut im Kämpfen, schon vergessen?", fragte ich, während ich in meine Gummistiefel schlüpfte und mir meine Jacke überwarf.

"Zara-chan!", rief sie mir noch hinterher als die Tür hinter mir ins Schloss fiel.

Ich würde diesem Idioten so von einheizen!

Zehn Minuten später hatte ich ihn immer noch nicht gefunden. Erschöpft weil ich die ganze Zeit rumgerannt war, setzte ich mich auf einen kniehohen Stein.

Ich sollte mir lieber schleunigst etwas zu essen holen, anstatt weiter sauer auf ihn zu sein. Ein paar Beeren würden meinen Hunger zwar nicht wirklich stillen, aber es war besser als nichts und danach würde ich ein paar Kartoffeln ernten. Ich wollte mich gerade in Richtung Wald auf die Suche nach Beeren machen, als ich plötzlich ein leises Schluchzen hörte. Es schien aus einer der Ruinen zu kommen.

"Hallo?", fragte ich, "Wer ist da?" Das Schluchzen erstarb. Es raschelte im Unterholz und eine lilane Katze, die auf zwei Beinen lief, trat aus dem Schatten.

"H-Hallo", flüsterte sie.

"Du kannst sprechen?!", rief ich. Ohne jede Vorwarnung, rannte die Katze plötzlich auf mich zu und umklammerte mein Bein.

"Hey, alles gut", sagte ich, "Hast du einen Namen?" Sie nickte.

"Ich heiße Joy."

"Ich bin Zara. Freut mich dich kennenzulernen." Joys Augen weiterten sich.

"Zara-Sama". Ich gluckste.

"Zara reicht völlig.", ich lächelte sie freundlich an.

"Sag mal bist du alleine hier?", fragte ich. Augenblicklich brach Joy in Tränen aus.