"Rache ist süß.", sagte ich und grinste. Das Katana auf Niros Brust gerichtet.
"Ich weiß, dass du nicht zustechen wirst.", sagte er und grinste zurück. Ich streckte ihm die Zunge raus.
"Wie kommt's das du immer so dramatische Szenen kriegst von wegen mir fast die Kehle durchschneiden und ich nur ein fieses Grinsen!", jammerte ich.
"Aber...", sagte ich, "Ich lass dich erst los, wenn du versprichst mir Katana-Unterricht gibst!"
"Das hältst du keine fünf Minuten durch", sagte er noch breiter grinsend.
"Woher willst du das wissen?", sagte ich schnippisch.
"Okay das reicht jetzt!", sagte Ayla, "Mizu no ude*!" Wasser schoss aus ihren Händen und wand sich um meine Handgelenke. Dann mit einem Ruck zerrte sie mich zurück, weg von Niro, so dass ich ihn nicht mehr mit dem Katana in Schacht halten konnte.
"Nee-chan!", rief ich, "Lass das, du Spielverderberin!"
"Hört auf euch so kindisch zu verhalten."
"Überlass das doch uns", sagte ich, "Man ich war so kurz davor ihm dazu zu bringen mir kämpfen beizubringen!" Wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust.
"Warst du nicht.", sagte er grinste mich fies an, "aber ich schätze mal, ich werde so nett sein und mich erbarmen und dir trotzdem helfen."
"Hättest du das anders formuliert, würde ich mich jetzt bei dir bedanken und dich umarmen, Baka." Er lachte.
"Tja, mach das oder lass es sein. Mir ist es eh egal." Er drehte sich um um zu gehen. Instinktiv griff ich nach seinem Arm.
"Warte. Was ist los?", fragte ich. Er sah mich überrascht an.
"Wie was ist los? Was sollte los sein?", fragte er.
"Dir geht's nicht gut. Das spüre ich. Was ist los?" Für einen kurzen Moment, nur einen Augenblick meinte ich ein Flackern in seinen Augen zu sehen. Aber so schnell es auch gekommen war, so schnell war es wieder verschwunden.
"Ich weiß nicht was für ein komisches Gefühl du hast, aber du täuschst dich leider. Mir geht es bestens.", sagte er, drehte sich um und ging. Ich bereute es später sehr in nicht aufgehalten und nochmal nachgehackt zu haben. Ich sah ihm lange nach, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte, weil die Bäume zu dicht wurden.
"Kommst du?", fragte Ayla. Geistesabwesend nickte ich.
***
"Chisana ki!**", rief Ayla und legte ihre Hände auf den Erdboden. Unter ihren Fingern leuchtete der Boden strahlend grün. Sie zog ihre Hände weg und an der Stelle wo ihre Finger den Boden berührt hatten brach die Erde auf und ein Baum begann in rasender Geschwindigkeit zu wachsen bis er auf der Höhe von drei Metern stehen blieb. Joy applaudierte.
"Wow", sagte ich, "Das war echt beeindruckend."
"Aye!", rief Joy.
"Danke", sagte Ayla und lächelte.
"Jetzt bist du wieder dran", sagte Joy.
"Hm, ich weiß aber nicht was ich machen soll.", sagte ich.
"Du könntest alles mögliche machen. Eigentlich alles.", sagte Ayla. Ich überlegte fieberhaft. Was könnte ich mir den wünschen? Da hatte ich eine Idee. Aber es würde schwer werden. Ich konzentrierte mich auf meine Atmung, und räumte meinen Kopf von überflüssigen Gedanken.
"Light Make WINGS!", rief ich. Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen spürt ich ein warmes Pochen in meinem Rücken. Es wurde immer wärmer, fast unerträglich heiß. Es fühlte sich an als würde etwas aus mir herausbrechen und aus meinem Rücken wachsen.
"Das gibts doch nicht...", flüsterte Ayla. Aus meinem Rücken ragten zwei riesige, leuchtend helle Flügel.
"Krass...", murmelte ich, "hätte nicht gedacht, dass das klappt." Ich klopfte mir den imaginären Staub von der Schulter.
"Tja, bin n richtiger Bro."
"Süße... das hat's jetzt kaputt gemacht.", lachte Ayla.
"Tse. Tja, watch me!", sagte ich und wollte gerade vom Boden abheben als mir einfiel, dass ich keinen Plan hatte wie man denn tatsächlich flog. Sofort lief ich knallrot an. Verräterischer Körper.
"Ja ich ehm... Ich geh nur kurz äh... aufs Klo... Niro helfen... mit der Suppe." Ayla kicherte.
"Du bist süß", sagte sie und versuchte gar nicht erst ihr Grinsen zu unterdrücken.
"Ich bin gar nicht süß!", schnaubte ich, "und ich flieg... geh jetzt." Joy zupfte an meinem Ärmel. Soll ich dir beibringen wie man fliegt?"
"Oh ja bitte!", rief ich begeistert.
"Also erst mal schließe die Augen und entspann dich. Konzentriere dich auf deinen Körper und vergiss deine Gedanken. Jetzt spüre deinen Rücken und deine Flügel. Spürst du sie?" Ich nickte. "Gut. Spüre jeden Teil von ihnen. Von der Spitze bis zur Wurzel. Kannst du mir folgen?" Wieder nickte ich. "Und jetzt beweg sie. Mach sie auf und wieder zusammen."
Ich spürte wie meine Flügel zuckten. Es war noch kein richtiges Schlagen, aber eine Bewegung.
"Gut so!", sagte Joy, "probier es weiter!" Ich kniff meine Augen zusammen und legte all meine Konzentration in meine Flügel. Endlich spürte ich wie sie sich richtig bewegten. Sie klappten auseinander und mit all meiner Kraft zog ich sie wieder zusammen. Und nochmal.
"Weiter!", rief Joy. Ich gab mein Bestes. Bewegte die Flügel so gut und so schnell ich konnte. Ich spürte den Wind den ich aufwirbelte und langsam auch wie meine Füße sich vom Boden abhoben. Überrascht riss ich die Augen auf. Ich schwebte circa einen Meter über dem Boden. Beinahe hätte ich vergessen mit den Flügeln zu schlagen.
"Nicht aufhören!", rief Joy, die auch ihre Flügel ausgefahren hatte und auf Höhe meines Gesichts flog.
"Aye Ma'am!", rief ich enthusiastisch und schlug noch kräftiger mit den Flügeln. Der Boden entfernte sich immer weiter von meinen Füßen bis wir irgendwann über den Baumkronen waren.
"Pass gut auf die auf!", rief Ayla Joy hinterher, "Ich mache jetzt Mittagessen!"
"Okay mach ich!", rief Joy zurück.
"Also was wollen wir machen?", fragte Joy mich.
"Hm", sagte ich und vergaß für einen Moment wieder, mit den Flügel zu schlagen. Sofort fiel ich ein paar Meter nach unten und wäre Joy nicht da gewesen wäre ich warscheinlich abgestürzt. Doch sie packte meine Hand und zog mich nach oben.
"Benutz deine Flügel!", rief sie durch die zusammen gepressten Zähne. Es war offensichtlich, dass ich ihr zu schwer war.
"Tut mir leid...", sagte ich beschämt.
"Ich habs, wir suchen Niro! Der wird total überrascht sein wenn er mich so sieht! Dann machen wir einen Überraschungsangriff und dieses Mal gewinne ich!"
"Gut wenn du meinst", lachte Joy.
* Wasserhände
** kleiner Baum
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Reise nach Magnolia - Fiore's Fairies
FantasyZara, Ayla und Niro, drei Waisenkinder die den Anschlag einer dunklen Magiergilde überlebt haben, leben alleine in den Ruinen ihrer früheren Stadt. Eines Tages tauchen Natsu, Gray und Lucy vor ihrem Haus auf und laden die drei ein sich Fairy Tail an...