Reise nach Magnolia - Fiore's Fairies

Kapitel 2 - Aylas POV

"Ich finde er hätte eine Strafe verdient!", sagte Zara und schob sich ein weiteres Stück Wildschwein in den Mund.

"Wie wäre es wenn er das nächste Brot backen muss, während wir die Bibliothek ausmisten?", schlug ich vor.

"Klingt gerecht!", sagte Zara zufrieden.

"Ich hatte eigentlich vor heute noch ein bisschen zu trainieren, aber wenn's euch glücklich macht."

"Ich weiß das du nur so tust als würde es dir nichts ausmachen, in der Hoffnung wir würden Gnade vor Gericht walten lassen!", rief Zara, ihre Gabel auf Niros Gesicht gerichtet. Ich kicherte.

"Oh nein. Du hast mich durchschaut!", rief er und warf seine Arme in die Luft, "bitte erstecht mich nicht Zara-San!" Zara funkelte ihn wütend an.

"Hey! Frieden ihr beiden!", rief ich, "jetzt haltet mal die Luft an. Also. Ich gehe jetzt zur Bücherei. Zara und Joy, ihr könnt gerne mitkommen. Niro, du machst die Küche und bäckst Brot."

"Wieso auch noch Küche?!"

"Weil du mich provoziert hast.", sagte Zara mit einem überlegenen Grinsen, "bis später, Niro-Kun!" Sie stand auf und ging zur Tür. Dicht gefolgt von Joy.

"Kommst du Nee-Chan?"

***

"Was ist eigentlich hier passiert?", fragte Joy und sah sich um, "die meisten Häuser sind runtergebrannt oder zerstört. Und außer euch scheint hier niemand zu wohnen." Aus dem Augenwinkel sah ich wie Zara die Hände zu Fäusten ballte. Ein wilder Ausdruck erschien in ihren Augen. Halb erwartete ich, dass sie antworten würde, aber sie schwieg.

"Vor fünf Jahren wurde unser Dorf von einer dunklen Gilde überfallen. Wir drei, Zara, Niro und ich, sind die einzigen die diesen Angriff damals überlebt haben.", sagte ich tonlos.

"Oh das tut mir leid", sagte Joy schuldbewusst.

"Ich werde sie umbringen.", flüsterte Zara, immer noch mit einem seltsamen Ausdruck in ihren Augen.

"Bitte was?!", fragte ich erschrocken.

"Ach nichts", sagte sie und grinste mich an, der seltsame Ausdruck in ihren Augen war verschwunden. Ich sah sie fragend an, aber sie sich wich meinem Blick aus.

"Da sind wir auch schon! Das ist die Bibliothek!", rief sie und zeigte auf das riesige, steinerne Gebäude. Mit einem schwungvollen stieß sie die beiden großen Türflügel auf. Vor uns erstreckten sich Reihen meterhoher Regale. Von einigen Büchern war nicht mehr übrig als ein kleiner Rest kalter Asche. Aber es waren auch welche da, die den Brand damals überlebt hatten. Zara und ich hatten in den letzten zwei Jahren viel Zeit damit verbracht Bücher die unlesbar waren oder verbrannt auszusortieren.

"Woa!", rief Joy erstaunt, "ganz schön viele Bücher!" Zara gluckste.

"Jup, das ist unsere Bibliothek! Kommt worauf wartet ihr noch? Lasst uns anfangen!"

***

Joy flog über uns und sammelte Bücher aus den oberen Regalen, während wir die unteren Reihen nach Büchern durchsuchten.

"Macht der Sterne!", rief Joy und lass den Klappentext vor, "Welchen Einfluss haben die Sterne auf unser Gemüt? Wie beeinflussen sie unser denken? Hier erfahren Sie alles..."

"Gott wirf das weg! Das ist ja grausam!", rief Zara, "Wer ließt so was denn bitte?!"

"Nein wir behalten es.", sagte ich, "wer weiß, vielleicht ist es noch für etwas gut." Sie stöhnte.

"Komm schon das klingt super langweilig!", sagte sie.

"Hai.", sagte Joy.

"Man wirft keine Bücher weg.", sagte ich motzig.

"Okay, schnell Themawechsel! Sonst endet das hier wieder in einem Streit!", sagte Zara und Joy griff nach dem nächsten Buch.

"Magie im Wandel der Zeiten?", sagte Joy.

"Das klingt gut!", rief ich.

"Das klingt fast so schlimm wie das andere!", murmelte Zara.

"Fang, Ayla-San!", rief Joy und warf mir das Buch zu.

"Nächstes!", rief Zara.

"Das ist schön!", rief Joy, "Das leuchtet irgendwie so Golden!"

"Was?!", rief ich.

"Zeig her!", rief Zara.

"Magie zum selber lernen. Von Mavis Vermillion." , sagte Sie.

"Mavis Vermillion?!", rief ich erstaunt, "gib her!"

"Ich hab zu erst gefragt!", sagte Zara.

"Komm schon! Ich will überprüfen es echt ist!", rief ich.

"Ich hab aber zu erst gefragt!"

"Es heißt, man kann hier lernen Magie zu benutzen. Außerdem sind verschiedene Arten von Magien aufgelistet und alle magischen Gilden.", sagte Joy.

"Das Buch kann uns Magie beibringen?! Wisst ihr was? Ich hab keine Lust mehr auf Bücher aussortieren. Wie wär's wir probieren das jetzt sofort aus?", rief Zara euphorisch.

"Au Ja!", rief ich.

Zehn Minuten später saßen wir in einem Kreis auf einer Wiese am Rande des Dorfes. Joy hatte das Buch in ihren Schoß gelegt.

"Also hier steht: setzt euch im Schneidersitz auf den Boden und schließt die Augen. Atmet tief ein und aus dann spürt jede Faser in eurem Körper, fangt dabei von außen an, bei euren Fingerspitzen und Zehen und arbeitet euch nach innen vor. Lasst euch dabei Zeit. Es ist wichtig, dass ihr dabei vollkommen entspannt seid und euch nicht stresst."

Ich schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Jede Faser unseres Körpers. Von außen nach innen.