Schläfrig öffnete Tamina am nächsten Tag die Augen. Das Sonnenlicht erhellte ihr Zimmer und Vogelgezwitscher erfüllte die Morgenluft. "Was für ein Klischee", dachte sie schmunzelnd. Sie sah sich um. Alles wie immer, nur ihre Zimmerpflanzen könnten mal wieder etwas Wasser vertragen. Früher hatte ihr Dad sich immer um das Grünzeug im Haus gekümmert, aber das ging jetzt wohl nicht mehr... Sie verließ den Raum und ging schlaftrunken die Trepper hinunter, als plötzlich "Deidara, du Nichtsnutz!" Gefolt von einem lauten "Ah, entschuldige Sasori!!" Da fiel es Tamina wie Schuppen von den Augen. Gestern hatte sie ja alle Mitglieder von Akatsuki hergemalt! Oh Gott, wie konnte sie das nur vergessen? Ihre Müdigkeit war wie weggeblasen und energisch hetzte sie sich in die Küche, wo die Stimmen herkamen. Und da standen sie alle. Deidara stand vor dem Herd und kochte offensichtlich etwas, während Sasori ihm prüfend über die Schulter schaute. Itachi deckte Besteck auf dem großen Tisch auf, bei dem locker 15 Leute sitzen konnten. Kisame wollte Kräuter schneide, wurde jedoch von Zetsu behindert, der Schnittlauch und Co. vehement beschützte. Kakuzu murmelte vor sich hin, welche Idioten Zetsu und Tobi doch sein, da Tobi nicht an die Keksdose rankam, die im obersten Regel stand und deswegen zu flennen began. Pain versuchte natürlich als fürsorglicher Anführer, Tobi zu beruhigen. Hidan tigerte währendessen auf und ab, weil er schon so einen Bärenhunger hatte. Nur Konan war nicht zu sehen... "Oh mein Gott, was treibt ihr da Jungs?", fauchte Tamina dezent genervt. In der Früh war sie nie gut aufgelegt. "Wir wollten gerade Frühstück machen, aber es klappt nicht so gut, wie su siehst", meinte Kisame entschuldigend. Tamina stampfte in die Küche und befahl:" Deidara, her mit der Bratpfanne! Ich koche!" Er wich erschrocken zurück. "Wenn du mich auch mit heißem Öl anspritzt wie Deidara, wirds unschön Mädel", sagte Sasori mig einem bedrohlichen Unterton. Tamina schluckte. Sie würde das Kind schon schaukeln! Da gingen ihre Gedanken wieder zu Konan und sie fragte sich, wo sie wohl sein konnte. "Jungs, wisst ihr, wo Konan ist?", fragte Tamina in die Runde. "Die schminkt sich irgendwo", antwortete Pain. "Unser Anführer weiß natürlich, wo sie ist", zog ihn Zetsu auf und zwinkerte verschwörerisch. Pain wurde rot, schaute schnell auf den Boden und bedrohte den Pflanzerich:" Noch einmal so ein Kommentar u-und du fliegst aus Akatsuki raus!" Sehr glaubhaft kam ihr Anführer nicht rüber, aber Zetsu hielt sein großes Maul. "Sie schminkt sich...ich hoffe Mutter wirds nicht merken", dachte Tamina etwas besorgt. Sie schwenkte ein bisschen mit der Pfanne, damit die Eierspeis nicht anbrannte. Hmm, wie das herrlich duftete! "Frühstück ist fertig! Setzt euch bitte hin", rief sie. Konan kam genau im richtigen Moment bei der Tür hinein. Sie war wunderschön geschminkt! Ehrlich, bei Gelegenheit würde Tamina sie um Make-up Hilfe bitten. Itachi setzte sich auf den freien Platz neben der Köchin und sie wurde etwas rot. "Mein Gott!", maßregelte sie sich selbst, "er hat sich doch nur neben mich gesetzt! Genau wie Kakuzu, der auch neben mir sitzt. Wieso werd ich also nur bei Itachi so verlegen?" Sie teilte das Rührei an alle aus und bemerkte, dass Itachi auch etwas rot im Gesicht war. Konnte es sein, dass.... Da erkannte sie, dass Konan auch neben Itachi saß, aber das hatte sicher nichts zu bedeuten, nicht wahr? Sie plauderten ein bisschen über Belangloses Zeug als plötzlich ein Thema aufkam, über das sie sich auch schon Gedanken gemacht hatte. "Aber jetzt mal im Ernst, wie kommen wir wieder nach hause? Also in unsere Welt?", fragte Itachi. Tamina zögerte. "Naja, ich weiß nicht... aber wollt ihr nicht noch hier bleiben?" "Ich muss auf jemanden aufpassen...", gab Itachi zurück. Er machte sich also Sorgen um seinen Bruder Sasuke. Naja konnte man doch verstehen! Trotzdem machte es Tamina etwas traurig. Sie wollte nicht das Itachi ging. Nicht als Erster und überhaupt nie, weil er doch ihr Lieblingscharakter war! Dennoch konnte sie ihn nicht hier festhalten. Er tat das ja alles nur für Sasukes Wohl. "Also, wie kommen wir wieder zurück?", warf Pain ein. Deidara protestierte darauf:" Ich will aber hier bleiben! Hier ist es viel moderner und schöner als in unserer schimmligen Höhle!" Tamina musste schmunzeln und antwortete:" Es freut mich, dass es die hier gefällt, Deidara. Aber Pain, um auf deine Frage zurückzukommen, ich habe selbst keine Ahnung wie ihr wieder nach Hi-no-kuni kommt! Ich habe euch lediglich hergeholt..." Pain entdrang ein leiser Seufzer. Oder hatte sie sich das nur eingebildet? War ja auch egal jetzt!
Als später an diesem Tag alle wieder zusammengequetscht in Taminas Zimmer saßen, fiel ihr auf, dass eine Person fehlte. Ein gewisser Uchiha der es ihr schwer angetan hatte. Nein, nein, nein sie war doch nicht in ihn verliebt! Schließlich würde er ja bald zu Sasuke zurückkehren. Wenn Sasuke nicht wäre, würde er dann vielleicht...? Warte, war sie gerade eifersüchtig auf Itachis kleinen Bruder? Oh mein Gott, das war so lächerlich. Dennoch, wo war jetzt Itachi abgeblieben? Hoffentlich begegnete er nicht ihren Eltern! Was würden die wohl sagen? Haha, ihrem Vater konnte er ja gar nicht begegnen, außer Itachi hatte eine Verbindung zum Himmel. Haha ha.. ha... "Tamina", unterbrach Konan ihre Gedanken, "wieso weinst du?" Tamina fasst sich ungläubig ins Gesicht und erkannte, dass sie Recht hatte. Heiße Tränen lieferten sich nahezu ein Wettrennen über ihre Wangen. "Es ist nichts", log sie der Frau ins Gesicht. Konan schenkte ihr noch einen mitfühlenden Blick, aber hatte soviel Taktgefühl nicht weiter nachzufragen. Dafür war Tamina äußerst dankbar. Sie war noch immer so sensibel, wenn es um ihren Vater ging, obwohl dessen Tod schon zwei Jahre in der Vergangenheit lag. Aber es war so furchtbar, zu merken wie er langsam dahinschied. Wie sein Körper immer kälter wurde. Seine Reaktionen immer langsamer und verkrampfter. Seine Augen immer matter. Die Stimmer immer leiser und heiserer. Die Krankheit war an allem Schuld. Und sie wussten noch nicht einmal welche Krankheit er hatte! Die Ärzte waren überfragt. Sie konnten nur seine ungefähre Lebenszeit voraussagen, aber das war das Schlimmste. Zu wissen, ab wann es aus sein könnte. Natürlich haben wir es ihm nie gesagt, aber er hat es gemerkt. Das Zerfallen seines Körpers schritt unaufhaltsam voran und wir konnten nur zusehen, ihm gut zureden und stark bleiben. In der Schule war es auch unerträglich. Überall Mitleid, obwohl sie ja keine Ahnung hatten. Aber Tamina zwang sich stark zu bleiben. Erst nach seinem Tod brach sie mental zusammen. Das Verstecken war ihr Zuviel gewesen. Das falsche Lächeln begann zu bröckeln. Die Augen begannen feucht zu werden. Und zwei Jahre danach hatte sie ich noch immer nicht erholt, war das nicht jämmerlich? Schon, oder?
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Ein Zimmer mit Akatsuki
FanfictionAls Tamina zufällig auf eine App im Internet stößt, die verspricht gezeichnete Charaktere ins echte Leben zu bringen, und es auch noch funktioniert, ist sie schon ein "klitzekleines bisschen" überfordert. Ihre Mutter würde sie töten, wenn sie von d...