Kapitel 8

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Fertig!

Tamina hatte ihren Abschiedsbrief an Itachi gerade fertiggestellt. Und nun war es Zeit für sie. Zeit Itachi zu retten. 

Sie ging zu dem Doktor, um ihm den Zettel zu geben. 

"Bitte überreichen Sie das Itachi, wenn er wieder aufwacht"

"Sie können das nicht tun, Frau Ushio. Vielleicht bekommen wir ja doch noch ein Spenderherz", sagte der Arzt, doch wirklich glauben konnte er es auch nicht. Und das sah Tamina in seinen Augen.

"Ach, geben Sie es doch zu. Bevor wir ein passendes Herz erhalten, wird es zu spät sein"

Der Arzt wandte den Blick ab. Tamina hatte ins Schwarze getroffen. 

"Es ist mein freier Wille, das zu tun und Sie können mich nicht aufhalten. Sorgen Sie nur dafür, dass mein Herz sicher in Itachis Brust landet, bitte"

Der Arzt nickte. 

"Nun gut, wenn Sie so überzeugt sind", er lächelte leicht verzweifelt, "ich könnte dafür ins Gefängnis wandern"

Tamina legte ihre Hand auf seine Schulter und drückte leicht.

"Danke"

Dann stieg sie langsam die Stufen hinauf. Sie dachte die ganze Zeit nur an einen lächelnden Itachi, welcher ihr Herz wärmte. Sie hatte keine Angst. 

Sie war nun bei der Tür. Sie drückte die Klinke langsam runter. Der kalte Wind schlug ihr entgegen und trieb ihr Tränen in die Augen. Gemächlich schritt sie auf das Flachdach. 

Und da standen sie.

Alle Akatsukis, pardon alle außer Itachi, hatten sich hier versammelt, um anscheinend auf sie zu warten. Nun kämpfte Tamina mit Tränen der Rührung. Alle lächelten sie ruhig an. 

"Tamina", sprach ihr Anführer Pain, "wir wissen, dass wir dich nicht umstimmen können. Deshalb wollten wir noch Abschied nehmen. Zuerst einmal, danke, dass du so gut für uns gesorgt hast. Du hast uns jeden Morgen ein köstliches Frühstück bereitet, und immer aufgemuntert und hast uns auch einen Platz zum Schlafen bereitgestellt. Wir sind dir alle so unendlich dankbar, aber trotzdem muss ich dich noch etwas fragen, bevor du gehst"

Tamina wusste schon was jetzt kommen würde.

"Weißt du vielleicht, wie wir wieder in unsere Welt kommen?"

Alle schauten sie erwartungsvoll an. Die Hoffnung ließ ihre Augen glitzern und wie kleine bunte Perlen aussehen. Tamina brauchte ihren vollen Mut, um ihnen die Wahrheit zu sagen. 

"Es tut mir leid, ich weiß nicht, wie ihr wieder heimkommen könnt"

Und auf einmal war die Hoffnung in ihren Augen verpufft und machte der Enttäuschung und Hilfslosigkeit breit. Tamina musste weg schauen, da sie diesen Anblick nicht ertragen konnte. 

Konan ging zu Tamina und nahm sie in den Arm. 

"Mach dir keine Vorwürfe, Tamina"

"Tobi will auch eine Umarmung", rief der Maskenträger und rannte auf die beiden mit offenen Armen zu. Deidara und Kisame schlossen sich ihm an und nach einiger Zeit drückten auch Zetsu, Hidan, Kakuzu, Sasori und sogar Pain kräftig mit. 

Jetzt war es um Tamina geschehen und sie ließ ihren Tränen freien Lauf. Wie erwartet, hatten Konan, Deidara und Kisame auch Tränen in den Augen, doch was sie alle überraschte war, dass von ihnen allen Pain am meisten weinte. Konan streichelte ihm beruhigend über den Rücken, während sie sich tief in die Augen schauten. 

"Gott, von so viel Liebesgeplänkel wird mir noch ganz schlecht", kommentierte Zetsu angewidert. Alle lachten los. 

Die gedrückte Stimmung war wie verflogen, doch das hielt nicht lange an. 

"Also, ihr könnt dann natürlich bei mir wohnen bleiben und macht euch keine Sorgen um meine Mutter. Sie hat alles von selbst herausgefunden. Bitte erzählt ihr die ganze Geschichte und sagt ihr, dass ich sie liebe und dass es meine eigene Entscheidung war. Sie soll euch ja nicht beschuldigen, in Ordnung?"

Die Mitglieder nickten zaghaft. Die Gruppenumarmung löste sich langsam auf. Konan drückte Tamina noch einmal ganz fest zum Schluss. 

"Danke für die schöne Zeit, die ich mit euch hatte"

"Wir hatten auch viel Spaß mit dir"

Sie lächelten sich noch einmal freundlich an. 

Dann schritt sie langsam an den tiefen Abgrund heran. Mittlerweile stand die Sonne schon hoch am Himmel. Ein Vogelschwarm zog über den Himmel. Der Wind brachte ihre Haare durcheinander. 

"Das war es dann wohl. Für mich und meinen Scheitel", dachte sie humorvoll. 

Noch ein Schritt, dann würde sie fallen. 

Ein Schritt. 

Sie schaute nach unten. Das waren mindestens 25 Meter, also mehr als genug. Sie hatte das Gefühl, dass der Arzt schon beim Eingang wartete, um dann zufällig Zeuge des Selbstmordversuchs zu werden und um schnell das Herz transplantieren zu können. Hoffentlich würde er nicht ins Gefängnis kommen müssen. 

Doch was ihre größte Hoffnung momentan war, war dass Uchiha Itachi überlebte. Er musste schließlich noch Sasuke die Wahrheit erzählen. Doch wichtiger war, dass er glücklich sein würde. Hoffentlich würde er sich nicht selbst die Schuld geben, für ihren Tod, sondern fröhlich weiterleben. 

Ja, sie würde alles dafür geben, damit er froh war. Doch vielleicht war es bald zu spät, also musste sie jetzt springen. 

Tamina drehte sich noch einmal um, und lächelte die ganze Bande an. Diese erwiderten, wenn auch etwas traurig, die Geste. 

Dann machte sie den letzten Schritt. 

Nicht langsam, nicht schnell, einfach in der perfekten Geschwindigkeit. 

Und sie fiel.

Die zahllosen Fenster zogen blitzschnell an ihr vorbei. Vielleicht würde Itachi sie ja vorbeifallen sehen.

Sie musste wieder lächeln. 

Der Wind zerzauste wieder mal ihre schwarzen langen Haare. 

Sie schloss grinsend die Augen. 

Das Gefühl zu fallen, ließ ihren Körper erzittern. 

Und dann spürte sie plötzlich nichts mehr.


Hey meine lieben Leser! Während ich die Szenen geschrieben habe, dachte ich mir die ganze Zeit nur so "Aaahhh das kann ich nicht machen!!!" Aber ich kann, haha!

Ein Zimmer mit AkatsukiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt