Das rote Licht, was, auf dem Berg aus schwarzem Gestein, glühte, ward immer heller. Ein Geräusch ertönte, als würde Stein brechen und zerbersten. Das Licht wurde zu einer Explosion, der Feuerball fegte über das Gelände und löste sich langsam auf.
Da, auf dem Gipfel des Bergs, stand er, in einem enganliegendem T-Shirt, einer schwarzen Jeans und ein Lächeln umspielte seine Lippen.
Die Augen glühten blutrot, aber verwandelten sich langsam in ein dunkles Blau-Grün.
Er schloss seine Augen und genoss die Brise des kühlen Windes, der kühlen Luft, die ihn umgab.
Als er hinunterblickte, sah er ein Dorf am Fuße des Berges; er entschloss sich, hinunterzufliegen.
Er zog sich sein Shirt aus und steckte es sich in die Hose, er schloss die Augen und auf seinem Rücken erschienen zwei große pechschwarze Flügel, die er zur vollen Spannweite ausstreckte.
Die Flügel krümmten sich leicht und erhoben sich, als er zum Sprung ansetzte, dann stieß er sich kräftig ab und winkelte seine Schwingen an.
Er stürzte auf das Dorf zu, aber in einer Höhe von vierzig Metern breitete er seine Flügel aus und segelte auf ein Dach.
Die Schwingen schüttelten sich kurz und verschwanden langsam.
Der dunkle Engel nahm sein Shirt aus dem Hosenbund und zog es sich an, dann sprang er auf den Boden und sah sich um.
Es war noch nachts, also war nichts spannendes zu erwarten; er ging in ein Hotel, was noch offen war und stellte sich an die Rezeption.
Die, etwas mollige, rothaarige Empfangsdame mit einem freundlichen Lächeln sah zu ihm auf. "Guten Tag und willkommen im Hotel Morgenstern. Was kann ich für Sie tun, Mister?"
"Ohh, es ist so schade, dass du deinen Herrn nicht erkennst, Mathilde.", erwiderte der dunkle Engel lächelnd.
Mathilde sah ihn prüfend an und ihre Augen weiteten sich vor Schock und dennoch Glück. "Mein Herr. Es tut mir so leid. Bitte vergeben Sie mir, es ist so lange her."
Er lächelte immer noch. "Ist schon okay. Ich würde nur gerne hier die Nacht verbringen."
Die Empfangsdame nickte schnell und reichte ihrem Herrn einen Schlüssel.
Dieser nickte nur dankend und ging in das beste und größte Zimmer im Hotel. Er betrat es und sah sich um, die Wände waren grau-weiß gestrichen, ein dunkelgrauer Teppich schmückte den Boden, eine lange moderne Lampe leuchtete an der Decke und an der Wand war ein riesiges Bett, silbernes Gestell, samtig weiche Decke und eine traumhafte Matratze. Dieses Hotel hatte sich die fünf Sterne wirklich verdient.
Der dunkle Engel beschloss, sich den Rest morgen anzusehen und legte sich schlafen.Am nächsten Tage, um die Mittagszeit, saß er am Tisch in einer Bar und trank etwas Tequila. Die Tür ging auf und Mathilde kam hereingewatschelt.
Der dunkle Engel wunderte sich, dass sie bei diesen hohen Schuhen noch laufen konnte. Mathilde warf ihren Pelzmantel über den Stuhl, zupfte sich ihre rosa Bluse zurecht und setzte sich hin. "Also, mein Herr. Warum kehrten Sie auf die Erde zurück?"
Der dunkle Engel lächelte und seufzte kurz nachdenklich, bevor er antwortete. "Ich suche jemanden."
"Wer ist es?", fragte Mathilde neugierig.
"Du magst ihn aus Geschichten kennen. Es ist einer der apokalyptischen Reiter."
"Wer?"
"Das erfährst du noch. Jedenfalls, brauche ich seine Hilfe."
"Wofür denn, Herr?"
"Für die Rache."
"Ich verstehe. Aber ist das nicht etwas unsinnig? Mit Verlaub, mein Herr, aber ... wie wollt ihr es schaffen, das Reich des Schöpfers anzugreifen?"
Er schnaubte verächtlich. "Ich werde es schon schaffen. Hab Vertrauen in mich, Mathilde."
"Natürlich, mein Herr."
Der Engel lächelte und streichelte ihr langsam über die Wange. "Du bist meine vertrauensvollste Dienerin, Mathilde, und bisher meine beste Freundin. Ich hoffe, das bleibt so."
Mathilde lächelte und neigte kurz ergebener ihren Kopf. "Ich bleibe auf ewig an Eurer Seite, mein Herr."
Der Herr nickte und stand auf. "Entschuldige mich bitte, ich würde gerne einen Rundgang machen. Pass du bitte solange auf das Hotel auf!"
Sie stand auch auf. "Wie Ihr wünscht, mein H ..."
"Bitte, lass das! Nenn mich einfach bei meinem Namen!"
Mathilde nickte, zog sich ihren Pelzmantel über und watschelte hinaus.
Der dunkle Engel ging ebenfalls hinaus und lief durch die Stadt.
Etwas später, saß er auf einer Bank und betrachtete die Menschen und dachte über die Vergangenheit nach.
Stell dich niemals über sie, Lichtbringer. Sie sind seine wichtigste Schöpfung, verstehst du?
Als diese Sätze in seinem Kopf widerhallten, schloss er kurz die Augen und verspürte leichten Ärger.
Dann vernahm er ein raschelndes Geräusch von rechts und sah in diese Richtung. Ein jugendliches Mädchen, er schätzte sie um die siebzehn Jahre alt, saß neben ihm und suchte etwas in ihrer Tasche; sie fluchte leise.
Der dunkle Engel betrachtete sie genau, sie hatte lange dunkelbraune Haare und schokoladenbraune Augen.
"Verzeihung? Ich will mich nicht aufdrängen, aber suchen Sie etwas?", fragte er sie.
Sie sah zu ihm auf. "Oh, ja. Meinen Wohnungsschlüssel, aber ich habe ihn wohl liegenlassen."
"Eine unangenehme Situation. Wussten Sie jedoch, dass mit einer Haarnadel dieses Problem zu lösen wäre?"
"Wie bitte? Ich ... ähm ... nein. Also ..." Sie sah ihn entgeistert an.
Der dunkle Engel musste kurz lachen. "Tut mir leid, dass ich Sie erschrocken habe. Nein, ich bin kein Einbrecher. Ich gucke manchmal einfach ..." Er dachte über die Seiten im Internet nach, was die Menschen benutzten. "... etwas ... YouTube."
Sie lachte auf. "Ich verstehe. Aber nein, ich habe keine Haarnadel bei mir."
"Wie schade. Dann müssen Sie wohl oder übel draussen bleiben."
Sie seufzte deprimiert. "Sieht wohl so aus."
"Wie wäre es, wenn Sie den Schlüsseldienst anrufen?"
"Oh ja. Da habe ich gar nicht dran gedacht." Sie nahm ihr Handy heraus, jedoch blieb der Bildschirm schwarz. "Verdammt." Sie flippte aus. "Dieses Mistding. So klischeehaft. Natürlich muss der Akku ausgehen."
Er lächelte nur belustigt und sah ihr beim Fluchen zu.
Als sie fertig war, sah sie zu ihm.
"Tut mir leid, ich neige immer zu solchen Ausbrüchen", entschuldigte sie sich.
"Ist schon okay. Wie wäre es, wenn ich Sie zu mir einlade. Ich bin sicher, dass ich etwas für ihren Akku habe."
Sie schaute ihn unsicher an. "Ähm. Also, ich weiß ja nicht. Meine Mutter sagte immer, ich darf nicht mit Fremden mitgehen."
"Na ja, da hat ihre Mutter nicht ganz unrecht. Wer weiß, ich könnte ja der Teufel in Person sein." Er grinste etwas.
Sie grinste ebenfalls. "Na gut. Aber nur, bis der Akku voll ist. Und seien Sie gewarnt, dass ich mich verteidigen kann."
"Oh, ich auch." Er stand auf. "Kommen Sie!"
Sie liefen zu seinem Hotelzimmer, wo Mathilde ihr ein Akkukabel reichte.
Sie setzte sich auf einen Stuhl und sah auf ihr Handy.
Der dunkle Engel saß ihr gegenüber und beobachtete sie. "Wie heißen Sie eigentlich?"
"Was?" Sie sah zu ihm auf. "Achso. Ich bin Katherine. Aber die meisten nennen mich Kath."
Er nickte und lächelte freundlich. "Katherine."
Sie nickte und sah ihn an; sie fragte ihn: "Und wie heißen Sie?"
Der dunkle Engel grinste etwas und lehnte sich zurück. "Mein Name ist Luzifer."
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Luzifer - Gefallener Engel [PAUSIERT]
FantasyLuzifer ist gefallen! Er wurde von einem geliebten Bruder in die Hölle gestoßen, aber nun ist er zurück. Luzifer wandelt auf Erden und sucht nach einem ganz bestimmten Wesen. Dieses Wesen ist nicht aufzufinden, also entführt Luzifer die Person, die...