Kapitel 7: Teufelsgeheimnis

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Das Messer blieb im Dämon stecken und er schrie vor Schmerzen. Dies kümmerte den blonden Engel nicht; er warf nur ein weiteres Messer in den Magen und zischte: "Jetzt sag mir, wo Luzifer ist oder ich töte dich!"
Der Angesprochene spuckte Blut vor seine Füße und lachte. "Töte mich doch. Aber sei dir bewusst, wenn du ihn findest, wird er dich töten. "
Der Engel brummte leise etwas und hob seine Hand; der Dämon schreit und explodiert; Blut und Haut-, sowie Organfetzen spritzten in alle Richtungen. Er wischte sich mit dem Daumen etwas Blut vom Gesicht und verschwand.

She's my cherry pie, put a smile on your face, ten miles wide ..., tönte es aus dem Radio; Luzifer tanzte mit einer Flasche Tequila in der Hand dazu. Mathilde lehnte am Türrahmen und beobachtete ihn. Nach einer Weile hatte sie genug. "Na, amüsieren Sie sich, Herr?"
Luzifer lachte und torkelte betrunken auf Mathilde zu. "Mathilde, hey. Machst du mit?"
Mathilde zog eine Augenbraue hoch. "Ein betrunkener Erzengel. Kaum zu glauben."
"Ein gefallener Erzengel", korrigierte der dunkle Engel sie und kippte um. Die Flasche zerschellte auf dem Laminat und der Tequila nässte Mathildes High-Heels und Luzifers T-Shirt. Mathilde brummte: "Die schönen Schuhe. Die waren so neu.", und schnappte sich einen Lappen; sie wischte den Boden und zog ihren Herrn in sein Zimmer aufs Bett. Sie zog ihm das Shirt ebenfalls aus und warf es in die Waschmaschine. Auf dem Weg ins Wohnzimmer lamentierte sie über ihre wunderbaren Schuhe, wie es sich für Damen geziemte.
Katherine saß auf der Couch und blickte sie entgeistert an. "Was ist denn jetzt passiert?"
"Dieser teuflische Trottel hat sich vollgesoffen und ist dann umgekippt. Die Flasche ging kaputt und der Tequila kippte über meine neuen High-Heels", jammerte Mathilde.
Katherine verkneifte sich ein Grinsen und murmelte: "Ach so. Und ich dachte, es sei was schlimmes passiert."
"Es ist was schlimmes passiert" jammerte Mathilde erneut und watschelte in ihr Zimmer. Katherine lachte leise und sah wieder zum Fernseher.

Luzifer wachte auf und sah sich um; er war nüchtern und verwirrt.
"Gut geschlafen?", fragte eine amüsierte Stimme von rechts.
Der dunkle Engel blickte nach rechts und erkannte Katherine, die belustigt grinste. "Da ist ja was passiert, was Mathilde erzählt hat. Ihre armen Schuhe." Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und zuckte mit den Schultern. "Nun ja. Mathilde übertreibt sicher nur."
Da kam sie, ihre Stimme, meckernd wie eine alte Haushälterin, die über Nacht nicht mit dem Putz fertig geworden war. "Ich übertreibe nur? Ha, witzig. Wer betrinkt sich hier denn wie auf einer Studentenparty und hört dazu noch solche Musik? Ich sicher nicht." Sie stolzierte hinaus und verschwand in ihrem Zimmer.
Katherine prustete los und lehnte sich an den Türrahmen, um nicht  umzufallen. Luzifer seufzte nur und stand auf; er nahm sich beliebig ein Shirt und zog es sich über. "Das wird wieder."
"Aber hallo", kam es kichernd von Katherine, die das einfach nur amüsierte, und sich dann wieder ins Wohnzimmer begab.
Satan ging in die Küche und setzte sich auf einen Stuhl, dann nahm er sich ein Glas Wasser und trank es auf ex. Er schloss die Augen und begab sich in die Welt seiner Erinnerungen.

Der Lichtbringer löste sich vom Kuss und blickte ihr in ihre schokoladenbraunen Augen; er strich ihr mit der Hand durch ihr samtig weiches Haar; er flüsterte: »Es tut mir so leid.«
»Warum, Luzifer? Warum? Bitte, lass doch die Menschen seine Lieblinge sein und vergiss diesen Aufstand. Du könntest sterben«, sagte sie und wischte sich mit dem Handrücken eine Träne von der Wange.
Luzifer seufzte und setzte sich auf. »Du verstehst das nicht. Ich habe es mir geschworen.«
»Aber was ist mit mir? Was ist mit dem Baby?«
»Es wird alles gut; versprochen.«

"Luzifer!"
Luzifer wurde aus seinen Gedanken gerissen. "Mh?"
"Ich habe dich zweimal gerufen und du reagierst nicht", beschwerte sich Katherine und stemmte die Fäuste in ihre Hüften. Der dunkle Engel blinzelte kurz verwirrt. "Oh, ach so. Was ist denn los?"
"Komm mal mit." Katherine ging aus der Küche und Luzifer folgte ihr.
Der dunkle Engel sah sich um. "Wow, was wird das hier?"
"Das wüsste ich auch zu gerne", kam es sauer von Katherine.
Mitten im Wohnzimmer stand eine Kreatur, rote Haut, das Aussehen glich einer riesigen Spinne, die acht gelben Augen auf den Teufel gerichtet, die Hörner nach vorm gerichtet. Auf dem Rücken war ein Paar riesiger fledermausähnlicher Flügel. Diese Kreatur sah Luzifer eindringlich an, ohne auf Mathilde zu reagieren, die diese Kreatur zu verscheuchen versuchte. "Kusch, kusch. Platz da. Verschwinde, hopp hopp." Mathilde wedelte mit den Händen. "Hey, hau ab, du ..."
Der dunkle Engel seufzte genervt. "Na toll."
"Was ist das für ein Ding?", kam es von Katherine.
"Das ist ein Éntoma. Ein Insektendämon. Éntoma ist griechisch für Insekten", antwortete Luzifer und sah zum Éntoma.
Der Éntoma klapperte mit der Greifschere und schaute dann aus dem Fenster. Luzifers Blick folgte dem Blick der riesigen dämonischen Spinne und entdeckte eine Schattengestalt in einer Gasse. "Ah, er wollte uns warnen. Danke."
Die Kreatur klapperte wieder nur und verschwand, wie sie gekommen war.
Der dunkle Engel sah aus dem Fenster und seine Augen färbten sich blutrot; er flüsterte: "Das muss Drazul sein."
"Drazul?", kam es panisch von Mathilde. "Oh, Gott. Wir sind alle verloren."
Sie trippelte hin und her, und plapperte ein Zeug vor sich hin.
Satan schnaubte und ging in sein Zimmer.
Alles, was Katherine dann sah, war ein gleißend rotes Licht aus Luzifers Zimmer und ein kurzes rötliches Schimmern an Fenster und Türen.
Dann drehte sich die ganze Umgebung rasend schnell, als ob Katherine sich mit hundert Stundenkilometern um die eigene Achse drehen würde. Ihr wurde schwindlig und für einen Moment schwarz vor Augen; als sie sich wieder fasste, stand sie mit Mathilde und Luzifer in derselben Wohnung, mit dem Unterschied, dass es draußen gewitterte.
Sie nahm nur am Rande ein paar Gesprächsfetzen wahr und dass Mathilde etwas zu meckern hatte.
"... armes Mädchen ... ganze Wohnung nach Europa ... ihre Sinne ... so was dämliches ... meine Nerven ..."
Dann wurden Katherines Sinne etwas klarer und sie bemerkte, dass Luzifer auf sie zulief und ihr eine Hand auf die Schulter legte. "Ist alles okay?"
"J - Ja. Was ist passiert?", fragte sie.
Der Teufel antwortete: "Ich musste uns von Drazuls Spur abbringen, also habe ich uns nach Europa gebracht. Genauer gesagt, wir sind in London."
"Was zur ...?" Katherine blickte entgeistert aus dem Fenster und erkannte tatsächlich London unter der grauen Wolkendecke. Sie konnte das Riesenrad erkennen und den Big Ben.
"Katherine, wir müssten dir etwas sagen", kam es vom Teufel.
Sie blickte ihn an. "Ja?"
Luzifer wirkte nervös, geradezu ängstlich. "Dein Freund Mort, er ist der Tod."
Von Mathilde kam ein genervter Stöhner. "Wow. Echt jetzt?"
"Pst", wies Satan sie zurecht und sah zu Katherine. "Okay, also: Ich ... du ... ach, verdammt. Du bist ein Nephilim. Und meine Tochter."

Luzifer - Gefallener Engel [PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt