"Mein Name ist Luzifer."
Katherine blickte den dunklen Engel eine ganze Weile verdutzt an, dann lachte sie los. "Das war gut." Sie fiel fast vom Stuhl vor Lachen. "Du bist ein echter ..." Sie schrie auf und sprang vor Luzifer weg, der sie nur unschuldig lächelnd anblickte, aus seinen blutroten Augen.
Katherine wurde etwas hysterisch. "Wir hast du das gemacht? Wie geht das? Deine Augen, vorhin waren sie noch ..."
Luzifer stand vor ihr und sah ihr in die Augen. "Normal? Wolltest du das sagen? Normal? Nun ja, dann muss ich dich enttäuschen. Diese Augen hier sind normal." Wie zum Beweis, blitzte das Rot in seinen Augen kurz auf und er lächelte nur.
Katherine starrte ihn ängstlich. "L ... Luzifer, sagst du?"
Der dunkle Engel nickte nur; sie wich etwas zurück. "Bist du hier, um mich zu holen?"
"Wieso sollte ich? Du hast keine Sünde begangen" Er lächelte immer noch.
"Aber ..." Sie sah sich kurz um, als ob sie einem Fluchtweg suchen würde. "Was willst du dann von mir?"
"Das ist die Frage. Ich habe dich eingeladen, weil ich dir mit dem Akku helfen möchte. Ist er denn schon voll?"
Luzifer grinste kurz, als Katherine vorsichtig zum Handy griff und es anmachte. Der Bildschirm flimmerte und zeigte ein Hintergrundbild an, wo Katherine mit einem schwarzhaarigem Mann drauf ist. Dieser Mann ist etwas fahl, dafür, dass er gerade mal um die Dreißig ist; Luzifer kniff seine Augen zusammen und flüsterte: "Der fahle Reiter."
"Bitte?" Katherine sah ihn fragend an.
Der dunkle Engel starrte das Bild an und fragte mit scharfer, schneidender Stimme: "Wer ist das? Der Mann auf dem Bild."
"Das ist ein Kumpel von mir."
"Seinen Namen, Katherine. Seinen Namen."
Katherine blickte ihn skeptisch an. "Sein Name ist Mort."
Ein kleines Lächeln umspielte Satans Lippen. "Mort?"
"Er sagt, er käme aus Frankreich, deswegen der Name. Wobei er den Eindruck macht, als käme er aus dem All. Schwafelt manchmal irgend so einen Unsinn." Katherine seufzte. "Er ist mein bester Freund. Deswegen ist ... Was soll's. Ich muss jetzt los, aber danke."
Dann flog das Handy auf den Tisch und löste sich langsam auf, bis es am Ende nur noch ein Haufen aus Asche war. Katherine schrie kurz auf. "Nein, mein Handy." Sie sah Luzifer an. "Warst du das?"
Der Teufel lächelte nur süffisant und ging ins Bad. Katherine blickte ihn entgeistert hinterher. "Niemals. Ich träume nur."
Dann hörte sie, wie die Dusche lief; sie dachte eine Weile nach und entschloss, abzuhauen. Katherine rannte zur Tür und riss sie auf, rannte den Gang und die Treppe hinunter, bis sie draußen war und aufatmen konnte. Sie lief weiter, bis sie vor ihrer Wohnung stand, wo ihr wieder einfiel, dass sie ihren Schlüssel vergessen hatte. Sie stöhnte frustriert auf und setzte sich auf die Treppe vor der Haustür. Diese ging auf einmal mit einem leisen Quietschen auf, Katherine zuckte zusammen, stand auf und drehte sich im. Sie ging langsam in die Wohnung und rief etwas ängstlich: "Hallo, ist da jemand?"
Es kam keine Antwort, die Wohnung schien leer zu sein, also machte sie die Tür zu und sah sich um, jedoch als sie niemanden fand, setzte sie sich auf ihre Couch und machte den Fernseher an. Sie konzentrierte sich aber nicht auf das Programm und fragte sich die ganze Zeit, wie die Tür aufgehen konnte. Dann ging der Fernseher aus. So wie die kleine Stehlampe in der Ecke. Langsam bildeten sich Risse in den Fenstern. Katherine stand vor der Couch, ihr Herz hämmerte und ihr Atem ging schnell. Dann zersprangen die Fenster, Gläser, Lampen und alles, was aus Glas bestand, mit einem lauten Klirren. Lampen zischten und explodierten, Funken rieselten hinab; die Wohnung erbebte, Gemälde fielen zu Boden, der Fernseher kippte um, die Tür zum Schlafzimmer wurde aus den Angeln gerissen und fiel um, doch anstatt, dass Katherine ihr Schlafzimmer sehen konnte, sah sie nur ein gleißendes Licht, golden und heller als die Sonne. Katherine kniff ihre Augen zusammen und wimmerte ängstlich. Das Licht verschwand langsam und die Zerstörung hörte auf. Es bebte nicht mehr, und es zersprangen auch keine Gläser mehr. Katherine wagte es nun, nach vorne zu blicken und sah einen jungen Mann, sie schätzte ihn auf Mitte Zwanzig, er hatte leuchtende blaue Augen und ungekämmtes hellbraunes Haar. Der Mann blickte Katherine an und griff in seine Jackentasche, hervor holte er eine armlange Klinge, wo sie sich wunderte, dass diese in die Tasche gepasst hatte, die Klinge war glänzend silbern, hatte einen golden verzierten Griff, wo ein leuchtend blauer Edelstein am Knauf prangte.
Der Mann sah sich um und fragte, mit einer Stimme, wie man sie sich nur in Träumen vorstellen konnte: "Ist er bei dir?"
"Was? Wer? Wen meinst du? Wer bist du?"
Er seufzte nur und schaute sie an. "Luzifer. Wo ist er?"
"I - Ich weiß es nicht. Er war letztens in diesem Hotel."
"Da war ich schon." Er sah aus dem Fenster, wo man etwas weiter entfernt eine Rauchsäule erkennen konnte.
Katherine schluckte und sah ihn an. "Wer bist du?"
"Ich bin Ezechiel. Ein Engel des Herrn." Und mit einem Knall war er auch schon verschwunden.
Katherine wurde bewusstlos.Der Feuerball traf die Wand des Berges und explodierte. Luzifer knurrte wütend.
Mathilde kam angewatschelt und legte eine Hand auf Luzifers Schulter. "Alles wird gut, Herr. Das Hotel kann man wieder aufbauen."
"Das ist es nicht."
"Was dann? Oh, Sie meinen das Mädchen? Was ist mit ihr?"
"Sie erzählte mir, dass sie mit einem Mann befreundet ist. Ich habe ein Bild von ihm gesehen. Auf seinem Handrücken hatte er ein Tattoo. Eine Sense. Sie nannte ihn Mort und er käme angeblich aus Frankreich. Mort ist das französische Wort für Tod. Er muss es sein. Er ist der erste apokalyptische Reiter. Er ist der Tod, der Sensenmann."
Mathilde dachte kurz nach und versuchte dann, ihren Meister zu beschwichtigen. "Und wenn er es nicht ist? Das Tattoo könnte nur zum Spaß gewesen sein. Der Name und die Herkunft ein Zufall. Sei nur nicht zu sicher, Herr. Denn, wenn du den falschen erwischt, hast du ausgespielt."
Luzifer schnaubte. "Einen Versuch ist es wert. Ich kann mir diese Chance nicht entgehen lassen."
"Wir könnten doch erstmal einen Dämonen auf ihn ansetzen. Also, nur beobachten. Um Beweise zu finden."
"Ja, du hast recht. Und wieder einmal erweist du dich als wunderbar nützlich." Luzifer grinste.
Mathilde nickte. "Na, kommen Sie. Ich bereite Ihnen ein leckeres Mahl zu."
Sie beide gingen in ein großes Haus, was Mathilde gehören musste.Luzifer kaute genüsslich auf seinem Schnitzel und grinste selbstzufrieden; er nuschelte mit vollem Mund: "Köstlich, Mathilde. Köstlich."
"Übertreib mal nicht. Es ist nur ein Schweineschnitzel", wehrte Mathilde bescheiden ab und grinste in sich hinein.
"Luzifer!", brüllte eine Stimme von draussen, die Tür ging auf und herein trat ein Mann, er knurrte leise und seine schwarzen Haare standen in alle Richtungen ab; das Gesicht war von Ruß und Asche bedeckt; seine Iris glühte in einem grellen blassgelb.
Mathilde hielt sich die Hand ans Herz. "Oh, mein lieber ..."
Luzifer zog scharf die Luft durch die Zähne ein. "Azazel."
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Luzifer - Gefallener Engel [PAUSIERT]
FantasyLuzifer ist gefallen! Er wurde von einem geliebten Bruder in die Hölle gestoßen, aber nun ist er zurück. Luzifer wandelt auf Erden und sucht nach einem ganz bestimmten Wesen. Dieses Wesen ist nicht aufzufinden, also entführt Luzifer die Person, die...