Kapitel 2

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Uuuuunnnnnndddd weiter geht es. Hier mal mit einem etwas längerem Teil. Ich hatte überlegt jede Woche so 1-2 Kapitel zu posten. Die ersten 10 Votes für meine Geschichte*-* Ich freue mich riesig. Und nun viel spaß beim Lesen. Liebe Grüße Pia.


Lisa pov:

                       

,,Ich bin wieder Zuhause", schreie ich in den dunklen Flur unseres Hauses, während ich die Wand neben der großen Metallhaustür nach dem Lichtschalter abtaste. Keine zehn Sekunden dauert es, ehe ich ihn gefunden habe und den ganzen Flur in blau schimmerndes Licht getunkt wurde. Dann hänge ich meine Haustürschlüssel in den kleinen Metall-Schlüsselkasten und lasse meine Tasche daneben auf den Boden fallen.

,,Aber ich bin in einer Stunde wieder weg, neue Prüfung und so weiter", ach was mache ich mir auch die Mühe meine Eltern über den Stand der Dinge zu informieren, das interessiert sie sowieso nicht, ihnen ist scheiß egal was ich mache und was nicht, hauptsache ich schlage mich bei der Auswahl gut und werde am Ende Anführerin unserer Wüstendstadt. Meine Familie ist etwas anders als die vieler anderen, hier zählt nur das Abliefern und das Gewinnen. Hier ist niemand, der einem Zuhause freudig begrüßt und fragt wie den der Schultag gewesen ist. Früher war das einmal anders, als mein älterer Bruder noch hier bei uns war. Wir waren eine glückliche Familie, zwar wurden wir immer darauf getrimmt, eines Tages Anfüher zu werden und immer abliefern und gewinnen müssen, doch es war jemand da, mit dem wir reden und lachen konnten, jemand der sich für das, was wir gemacht haben interessiert hat, jemand der wissen wollte wie die Schule war und und und....

Dann ist er, mein Bruder eines Tages plötzlich verschwunden und nie, nie wieder gekommen, wir haben nie wieder etwas von ihm gehört und auch kein Lebenszeichen von ihm bekommen oder wenigstens irgendetwas von ihm. Das war der Tag, an dem meine Familie brach, es ist ein großer Schock, wenn ein geliebter Mensch von der einen auf die anderen Sekunde plötzlich fort ist. Wir alle verfielen in eine endlose Trauer. Mein Vater fing das Trinken an und meine Mum hat angefangen alles was jemand von uns tut zu verurteilen. Sie hat meinem Vater den Alkohol weggenommen und sich tagelang über das Problem, ja sie haben mich als Problem bezeichnet, unterhalten. Nachdem meine Eltern dann entschieden haben, dass ich depressiv bin oder was auch immer...haben sie angefangen mich unter Medikamente und dann unter Druck zu setzen, indem sie mir gedroht haben, dass wenn ich nicht Anführerin werde, sie mich auf die Straße setzten.

Zwar habe ich ihnen gesagt, dass ich damit umgehen kann, aber ich kann es nicht und ich sollte es auch nicht müssen, aber ihnen ist das total egal. Ich hasse es, dass ich das gemacht habe, ich hasse diese Gefühle, die mich seit je her Plagen und Ich wäre vermutlich schon längst zerbrochen, wenn es Matt nicht geben würde, er weiß wie es in mir aussieht und er versteht mich. Er weiß wie sehr ich leide. Er gibt mir den nötigen Halt, den ich brauche um nicht komplett abzustürzen, er ist mein bester Freund.

Und dann gibt es da noch meinen festen Freund, er selbst weiß zwar nicht, wie ich leide, aber er gibt mir Liebe und Kraft und das ist etwas, wo für ich ihn so unendlich dankbar bin. Manchmal wünsche ich mir einfach nur, dass alles wieder so ist wie früher, aber ich sollte mich nicht an die Vergangenheit krallen, in der Hoffnung, dass alles wieder gut und normal wird, denn das wird es nicht, es wird nie wieder so sein wie früher. Mit der Zeit habe ich gelernt, mit den Schmerzen umzugehen und nach außen hin stark zu wirken, um nicht im Mitleid der Menschen zu versinken. Nach außen hin wirke ich ziemlich eingebildet und komme egoistisch rüber, aber das ist eigentlich nur so, damit niemand auch nur ansatzweise erahnen kann, wie es mir wirklich geht.

Die meiste Zeit laufe ich total aufgestylt herum, aber eigentlich will ich am liebsten einfach nur bequemes tragen aber ich habe Angst, das ich sonst meinem Freund nicht gefallen würde, denn er ist auch immer total aufgebrezelt und es geht ihm sehr stark ums Aussehen, aber das ist ok, er darf das, immerhin kommt er aus einer sehr reichen Familie und kennt daher auch glaube ich nichts anderes. Ich sollte aufhören über die ganzen Sachen, die mich runter ziehen nach zu denken, sonst versinke ich noch wieder in Selbstmitleid und das könnte da zu führen, dass ich bei der anstehenden Prüfung die Kontrolle verliere und niemanden macht es Spaß sie zu verlieren, sie ist ein Zeichen der Schwäche, es zeigt, dass man der Aufgabe nicht gewachsen ist und das kann ich in meiner Situation gar nicht gebrauchen, nicht wenn ich Führerin werden will, denn ich habe die Hoffnung, dass wenn ich hier von Zuhause weg bin und endlich das bin, was ich immer werden wollte, ich endlich wieder glücklich bin.

Die GejagtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt