Die Gejagten

Kapitel 6

                       

Alisons pov.

Stile. Pause. Speichern. Was hat Harry da gesagt? Unglaublich starre ich die beiden wortlos an, während mein von der ganzen Informationsflut benommener Verstand versucht all das gehörte zu verarbeiten. Ich komme mir vor wie in einer schlechten Sitcom und warte nur darauf, dass gleich ein Kameramann hinter den Bäumen hervor kommt und lachend sagt dass ich gerade komplett auf den Arm genommen wurde. 

,,Ihr nehmt mich gerade auf den Arm oder?", ich schaue zwischen den beiden hin und her, warte darauf dass einer der beiden anfängt zu lachen und mir erzählt, dass alles nur ein Scherz ist, doch ihre Mienen bleiben ernst. 

,,Wir machen keinen Scherz. Alles was Harry dir erklärt hat ist war", ich bin erstaunt darüber, dass Jason der erste von uns ist, der seine Stimme wieder gefunden hat. 

,,Also gibt es im Untergrund wirklich eine Stadt?!", meine Stimme stockt, noch immer klingt das ganze für mich so unglaubwürdig, dass mein Verstand sich weigert an die Stadt zu glauben, sie gar zu akzeptieren. Es ist so unwirklich. Ich versuche einen klaren Gedanken zu fassen, doch es ist als würden die Gedanken vor mir davon rennen, wie eine Maus vor einer Katze. Der Mond steht mittlerweile hoch am Himmel, was bedeutet das die Nacht schon ziemlich weit fortgeschritten sein muss. Weit entfernt glitzern die Sterne, ich fühle mich irgendwie mit ihnen verwandt, viel lieber wäre ich gerade dort oben.

,,Ja es gibt sie wirklich. Es ist eine wirklich großartige und schöne Stadt. Dort gibt es keinen Einfluss von dem bösen Zauberer, die Bewohner sind frei und tun sich zusammen um den Zauberer zu stürzen", Harry klingt so begeistert und überzeugt, als wäre er ein Kaufmann der einem unbedingt sein Produkt verkaufen will, ,,Du solltest uns unbedingt dahin begleiten." 

Jason schnaubt bei seinen Worten leise, während er mich mit ernster Mine ansieht. Jetzt mal ehrlich, was ist nur los mit ihm?

,,Und wie lange wisst ihr schon davon, seid ihr ein Teil dieser Untergrundbewegung? Wie kommt man dort hin?", die fragen sprudeln nur so aus mir heraus. Da ist so viel, was ich nicht verstehe. Ich muss zugeben, dass Harrys Worte mich schon ziemlich neugierig gemacht haben. Zu gerne würde ich mich selbst von der Stadt überzeugen, das Gefühl endlich frei zu sein ohne im Bann des Zauberers zu stehen, reizt mich schon ziemlich. Ager gleichzeitig, kommt mir das alles hier so irreal und weit von mir entfernt vor. Als hätte dieses kein Platz in meiner eigentlichen wirklichkeit.

,,Jason und ich wissen schon seit über zwei Jahren von der Stadt. Wir sind damals durch einen guten Freund von uns dorthin gekommen", erklärt Harry und ich frage mich, wer dieser Freund wohl sein mag, ,,Es gibt einen geheimen Tunnel, weit hinten im Niemansland. Hinter dem großen Berg auf dem wir stehen gibt es eine tiefe Schlucht. Dort muss man hinab steigen um den Tunnel erreichen zu können. Wir selber sind teil dieser Untergrundbewegung sogar ein sehr wichtiger. Wir sorgen dafür, dass sich uns immer mehr Menschen anschließen.

,,Hmm ich verstehe", ich weiß um ehrlich zu sein überhaupt gar nicht was ich darauf antworten soll, von dem allen was Harry mir gerade erklärt hat, ist eigentlich nur ein Punkt dabei der mich wirklich sehr beschäftigt, ,,Warum hast du nie etwas gesagt?"

Meine Letzten Worte richten sich ganz an Jason. Mit großen Augen schaue ich ihn an, warte auf eine Reaktion von ihm, während der Wind erneut aufheult, was mich dazu veranlasst meine Jacke unbewusst enger zu schnüren.

,,I..Ich konnte es dir nicht sagen", bringt der angesprochene schwach zu Wort. Er wagt es nicht einmal mich anzusehen, stattdessen ist sein Blick starr auf den Boden auf die gelbe Blume gerichtet, die direkt vor ihm liegt. Ich verstehe es nicht, ich wäre doch sofort dabei gewesen.