Kapitel 7

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Hey ihr Lieben :) Tut mir leid, dass letzte Woche kein Kapitel kam. Als ausgleich ist das Kapitel diesesmal etwas länger. Liebe Grüße :)

Alison:

In den letzten zwei Wochen habe ich viel über das was die Jungs mir gesagt haben nachgedacht. Das die beiden häufig zwischen den Städten hin und her pendeln, erklärt warum Jason häufig für einige Tage wie vom Erdboden verschluckt war. Ich wollte ihn immer darauf ansprechen, doch ich dachte mir dann er wäre mit seiner Arbeit als Architekt einfach nur viel zu sehr beschäftigt.  Ich bin zwar total neugierig auf das, was mich in der Stadt Pink erwarten wird aber zugleich habe ich auch angst. Es ist so schwierig zu erklären, alles um mich herum verschwimmt und mir wird schlecht wenn ich auch nur daran denke, was passieren würde wenn man mich erwischt. Aber ich bin bereit dieses Risiko einzugehen. In meinen Gedanken verloren stehe ich auf dem dunklen Flur unseres Hauses und warte darauf, das es für mich zeit zum Aufbruch ist. Mein Blick ruht auf der Zimmertür meiner Mutter. Ich schaue durch das von der decke bis zum Boden reichende Glas, welches so alt und uneben ist, dass alles, was man dadurch sieht verschwommen ist. Von all denen, die ich belügen werde, ist es am schlimmsten sie zu belügen. Aber es muss sein, anders kann ich sie nicht schützen.

Hoffentlich kommt nur endlich mal mein Dad von seinem Auftrag wieder, damit sie nicht ganz so alleine ist. Das plötzliche schlagen der großen Wanduhr hinter mir reißt mich aus meinen Gedanken. Ich lausche. 11 Schläge, das bedeutet, dass es für mich Zeit ist aufzubrechen. Ich greife schnell meinen großen roten Reiserucksack mit den Leder Verschluss und setze ihn mir auf den Rücken. Schnell gehe ich noch einmal im Gedanken durch ob ich auch all das eingepackt habe, was die Jungs mir geraten haben. Eine Taschenlampe, Verpflegung, Wasser, ein Taschenmesser, ein paar Wechselklamotten.

Eigentlich müsste ich alles haben, nur habe ich tief in mir drinnen das Gefühl irgendetwas vergessen zu haben. Ach was, denke ich mir, werde ich schon nicht haben es ist doch immer so jedes mal wenn man das Gefühl hat, hat man doch sowieso alles dabei. Schnell streife ich mir meine Wanderschuhe über die Füße und greife mir meine Regenjacke.

Ich gehe zwar nicht davon aus das ich sie brauchen werde, ich glaube eher weniger das es unter der Erde regnen wird, aber sie passt halt eifach total gut zu einem ‚Abenteuer', wie ich unser Vorhaben gerne nenne. Leise, um meine Mutter nicht aufzuwecken, schleiche ich weiter zu unserer großen Tür. Mechanisch bewegen sich meine Füße über das Parkett und als würde man mich steuern greift meine Hand den Türknauf und dreht diesen herum. Keine Sekunde später pustet mir der schwache Nachtwind ins Gesicht und ich trete hinaus in die schattenhafte Nacht.

Der dunkle Nachthimmel wird von einer dicken Wolkenpracht bedeckt, nur hin und wieder kommt der Mond hinter einer der Wolken hervor und spendet etwas licht. In der Ferne kann ich ein paar wenige Autos hören. Alles in allem wirkt die Welt um mich herum gerade ziemlich geheimnisvoll und mysteriös und scheint sich damit perfekt meinem Vorhaben anzupassen. Ich schließe die Tür hinter mir und werfe dann noch einen letzten Blick auf unser Haus, welches in der Dunkelheit irgendwie so bedrohlich wirkt, bevor ich ihm dann den Rücken zudrehe und mich auf dem weg zum Treffpunkt mache. Es ist doch komisch, ich stelle das ganze gerade so dar als würde ich meine Heimat für immer verlassen, dabei werde ich in ein Paar Tagen doch schon wieder kommen. 

Da das Tor vom unteren Teil der Stadt viel einfacher zu erreichen ist, muss ich erst einmal dort hin laufen, ehe ich auf Harry, Jason und Felix treffe. Der Weg ist ziemlich ähnlich wie der, den ich zum Marktplatz laufen muss, nur muss ich nach der Brücke nach links und dem Fluss ein weites Stück folgen. Ich bemühe mich dabei immer schön dort zu laufen wo der hin und wieder durchscheinende Mond es nicht schafft die Schatten zu erleuchten in welchen ich mich verberge. Ich möchte ja nicht, das man mich erwischt. Mein Herz pocht mir bis zum Hals, eigentlich sollte man meinen, dass es mich nicht nervös macht dass ich mich nachts gegen den Willen des Zauberers draußen Aufhalte, ich meine ich mache das ja schon fast täglich. Nur befinde ich mich dieses mal nicht in dem mir vertrautem Gebiet. Klar ich kenne die Stadt wirklich fast auswendig, nur bin ich so selten in dem Teil der Stadt, dass ich wirklich Probleme habe mich möglichst versteckt fortzubewegen.

Die GejagtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt