School (1)

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Ok ich hab heute wirklich den halben Tag mit Schreiben verbracht. Zuerst wollte ich das Kapitel hier als Puffer verwenden, falls ich demnächst nicht zum Schreiben komme, aber das kann ich nicht. Ich musste es einfach hochladen! Wenn es euch gefällt, zeigt mir das doch bitte, indem ihr ein Kommi oder einen Vote dalasst :D

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Nachdem ich an meinem Wecker dreimal erfolgreich von der Snooze-Taste Gebrauch gemacht hatte, entwickelte diese ein Eigenleben und wollte einfach nicht mehr funktionieren. Das hatte zur Folge, dass mir bei dem Versuch, die Batterien zu entfernen, der Wecker aus der Hand gerutscht und quer durchs Zimmer geflogen war. Daraufhin wachte auch Linda auf, welche darauf bestand, mir ein „typical english breakfast“ zuzubereiten. Eine Reihe unglücklicher Umstände, die dazu führten, dass ich nun in Pyjama am Tisch saß und zusammen mit Izzy und Linda (Lennard war schon aus dem Haus) Würstchen mit Schinken und Spiegelei aß.

„Und, schon aufgeregt?“, fragte Izzy lächelnd. „Aufgeregt ist untertrieben…“, murmelte ich. Heute war mein erster Schultag in London. Ich würde eine Schule besuchen, die nur wenige U-Bahn-Stationen von meinem neuen Zuhause entfernt lag. Der Website zufolge eine relativ normale Einrichtung. Keine dieser Schickimicki-Elite-Internate, in denen die Kinder zehnsprachig aufwuchsen und schon mit sieben sämtliche Elemente des Periodensystems herunterbeten konnten. Trotzdem hatte ich mir schon so ziemlich alle peinlichen Situationen durch den Kopf gehen lassen, die mir passieren konnten. Es fing schon beim Schulweg an… Was, wenn ich mich verfuhr? Was, wenn ich mich so oft verfuhr, dass ich zu spät zum Unterricht kam? Oh Gott, mein Gedächtnis ist wirklich das Letzte! Zögernd stocherte ich in meinem Essen herum. „Du Izzy…?“ „Ja?“ „Ich weiß, das ist jetzt schon das fünfte Mal, aber ich glaube ich hab´ schon wieder vergessen, wie ich zur U-Bahn komme. Kannst du´s mir nochmal erklären? Bitte?“

 Vielleicht lag es an dem Hundeblick, den ich dabei aufsetzte, vielleicht aber auch an dem, was ich gesagt hatte, dass Izzy anfing zu kichern. „Ich hoffe, dass du wenigstens in der Schule deinen Kopf dabei hast. Aber wenn du Lust hast, kann ich dich im Auto mitnehmen. Ist zwar ein kleiner Umweg, aber kein Problem“, sagte sie. Dankbar sah ich sie an. „Das wäre super! Wann willst du fahren?“ „Ich brauche noch ungefähr eine halben Stunde“, sagte sie, „du kannst dich also noch in Ruhe fertigmachen.“ Ich sah an mir herunter. Ich trug immer noch meinen Pyjama (den mit Bambi-Aufdruck), da ich zu faul war, mir in der kurzen Zeit zwischen Duschen und Frühstück etwas anderes anzuziehen. „Alles klar“, meinte ich, „soll ich noch beim Abräumen helfen?“ „Das mach´ ich schon. Ich muss heute nicht zur Arbeit. Und Margaret ist krank, sie kann auch nicht kommen“, meldete sich Linda zu Wort. „Margaret?“ „Unsere Hausdame“, antwortete Izzy anstelle ihrer Mutter. Natürlich…

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„Und du meinst wirklich, das geht so?“, fragte ich nun schon zum tausendsten Mal, während ich mich wieder und wieder vor dem Spiegel drehte. „Warum machst du dich den so verrückt, Liv? Es ist ein ganz normaler Schultag“, versuchte Izzy mich zu beschwichtigen. „Mit dem Unterschied, dass ich niemanden kenne und die Schule rein zufällig in Großbritannien ist…“, murmelte ich. „Also, nur um das mal festzuhalten: Ich arbeite als Designerin bei einem berühmten Modelabel. Ich weiß also zumindest einigermaßen, was gut aussieht. Und das“ – sie deutete auf mein Spiegelbild – „sieht spitzenmäßig aus!“ „Wenn du meinst…“ Ich trug eine enge, schwarze Jeans, zu der mir Izzy eine weiße Bluse und einen konservativen Strickpulli geliehen hatte, der mir in Kombination mit meinem dezenten Make-Up ein seriöses Aussehen verleihen sollte, woran ich allerdings stark zweifelte. „So was trägt doch niemand in der Schule!“, protestierte ich wieder. Eine hellbraune Haarsträhne fiel mir ins Gesicht. Wütend schob ich sie zurück hinters Ohr. „Doch, du. Bist du fertig?“

               ***

Nachdem wir schweigend losgefahren waren und ich in Gedanken schon bei meiner nächsten Blamage war, begann Izzy, Smalltalk zu betreiben. „Wie hast du dich eigentlich mit Luke verstanden?“ Ok, DAS war ganz sicher kein guter Gesprächseinstieg! „Äääh, ja…“, begann ich zu stottern, „wir haben uns eigentlich recht gut verstanden.“ Mal abgesehen von der Tatsache, dass ich ihm bei unserer ersten Begegnung einen Atlas über den Kopf geschlagen hatte natürlich, fügte ich in gedanklich hinzu. „Wie dem auch sei. Sein Bruder wird jedenfalls auf dieselbe Schule gehen wie du. Das bedeutet, dass du schon jemanden kennst. Dein Outfit ist top  - darüber musst du dir auch keine Gedanken mehr machen. Und was deinen Kopf angeht… naja, ich hoffe einfach mal, du hast ihn dieses Mal dabei.“ Ich musste lachen. „Ja“, sagte ich, „ich hab´ ihn extra in meine Tasche gesteckt!“ „Dann ist´s gut. So. Da wären wir. Ich wünsche dir viel Spaß! Und denk daran, als erstes ins Direktorat zu gehen. Die werden dir schon alles erklären.“ „Ok. Danke nochmal… für alles!“, sagte ich, während ich meine Sachen zusammenraffte und die Autotür öffnete.

Ich hatte noch genügend Zeit, deswegen lief ich langsam über den Schulhof und sah mich um. Die Schule war sehr groß, da sie nur auf zwei Etagen gebaut worden war, und spiegelte das typische alte England wieder: An den roten Backsteinmauern rankte sich grüner Efeu hinauf, das große Eingangsportal war mit wunderschönen Holzschnitzereien verziert und der englische Rasen links und rechts des Weges, auf dem ich ging, war völlig frei von Unkraut und Ähnlichem. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass man hier wunderbar lernen konnte – wenn denn mal die Sonne schien, was heute natürlich nicht der Fall war… Obwohl es noch relativ früh war, strömten schon von allen Seiten Schüler herbei. Ich ordnete mich gewissermaßen unfreiwillig in den Strom ein, der mich nach und nach ins Innere des Gebäudes brachte, wo er sich dann in die verschiedenen Gänge verlor. Zweimal rechts und dann die vierte Tür auf der linken Seite, hatte Izzy gesagt. Oder so ähnlich. Ich schob mich vorsichtig an einer Gruppe Mädchen vorbei, die sich gerade um ein Plakat von irgendeiner Band drängten, die irgendwann irgendwo spielen würde. Alles, was sie von sich gaben, war „OMG!“ *kreisch* „Oh my Gooooooooodness!“ *kreisch* *heul* *kreisch* Und alles, was ich dachte war:???

 Als ich zum zweiten Mal abgebogen war, begann ich, die Türen zu zählen. Eins, Zwei, Drei, Vier. Zur Sicherheit warf ich noch einen Blick auf das Türschild - Sekretariat/Direktorat, Puh! - und klopfte  an der Tür. 

Ich trat in einen kleinen Raum, an dessen Ende sich eine weitere Tür befand, die höchstwahrscheinlich ins Direktorat führte. Links von mir befand sich ein Tresen, hinter dem eine ältere Dame gerade mit einem großen Stapel Blätter hantierte. „Einen Moment, Liebes“, sagte sie, „der ganze Papierkram…“ „Kein Problem.“ Ich setzte mich auf einen der freien Stühle an der Wand.

Kurze Zeit später blickte die Frau auf und strich sich ihre bereits ergrauten Haare aus dem Gesicht. „Gut. Was kann ich für dich tun?“ Ich erklärte ihr, warum ich hier war. Sie lächelte mich freundlich an und drückte mir dann nach kurzem Suchen einige Blätter in die Hand. „Das ist ein Plan der Schule und einige andere Informationen. Ach ja: Ich soll dir von Mr. Adams ausrichten, dass er dich gerne in seinem Büro sprechen würde. Er ist unser stellvertretender Direktor. Mrs Smith ist im Moment noch in Italien und wird erst Ende der Woche zurückkommen.“, erklärte sie und führte mich gleichzeitig zur Tür. „Alles klar“, sagte ich, drückte die Klinke herunter – und hätte die Tür am liebsten gleich wieder zugeschlagen. Auf dem Bürostuhl in der Mitte des großen Raums saß kein anderer als MR FASTFOOD!!! 

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Taaaaadaaaaa!!! Ja ok, ich bin zwar nicht wirklich zufrieden mit dem Kapitel, aber naja...

Jedenfalls würde ich mich RIIIIIIEEEEESIG freuen, wenn ihr ein Kommentar dalassen und voten würdet.

Dieses Kapitel widme ich LoliTheMonster, weil sie bis jetzt die einzige war, die meine Geschichte kommentiert hat (Danke!!!). Versteht mich bitte nicht falsch, aber es motiviert und hilft einfach total, wenn andere Leute ihren Senf dazu geben ;)

Es würde mich zum Beispiel auch total interessieren, was Liv eurer Meinung nach noch passieren könnte und welche Personen ihr mögt bzw. nicht mögt.

And last but not least, because das Beste kommt zum Schluss:

Ich wollte mich auch noch gaaaaaaanz ganz doll bedanken.  Ich meine: Hallo??? 200 Reads??? Wahnsinn!!!

Ich sag nur: *kreisch* *OMG* *heul*(Ok nicht ganz) *kreisch*

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