Ich weiß, ich weiß... das letzte Mal, als ich uploaded habe, ist ein Weilchen her. Mit Betonung auf "chen" natürlich ;)
Ich war die letzten Monate wirklich extrem unkreativ und habe einfach nichts auf die Reihe gebracht. Aber hey, hier bin ich wieder. Ich hoffe, ihr verzeiht mir und habt immer noch Lust, meine Geschichte zu lesen. Es wird Zeit, dass hier wieder was passiert! :D
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Das Pech wurde mir aber auch nur so hinterhergeworfen! Oder warum sonst hatte ich das verdient?! Mein Glück war jedoch, dass Mr. Fastfood (der eigentlich Mr. Baker hieß) sich nicht mehr an mich erinnerte - wenn er mich denn neben dem vielen Essen überhaupt wahrgenommen hatte - und auch nicht auf ein langes Gespräch aus war. Stattdessen beschloss er, mir eine Art "Begleitung" zuzuweisen, die mir das Schulhaus zeigen sollte.
Sie hieß Sky und war mindestens zwei Köpfe kleiner als ich. Während sie mich im Schulhaus herumführte, erklärte sie mir, dass sie den Job als Strafe aufgebrummt bekommen hatte, weil sie sich mit einem anderen Mädchen angelegt hatte (Natürlich nur verbal, wie sie beteuerte). Für ihre Größe hatte sie einen ganz schönen Zahn drauf und ich konnte mich kaum auf ihre Ausführungen konzentrieren, da ich vielmehr damit beschäftigt war, nirgendwo gegen zu laufen. Nach zehn Minuten gönnte sie mir endlich eine Verschnaufpause. Nach Luft ringend sah ich mich um. Wir befanden uns in einem langen Gang, auf dem nur vereinzelt Schüler auftauchten. An der Wand hingen sämtliche Gruppenfotos der vielen Clubs der Schule. Von der Tanzgruppe bis zum Lacrosse-Team waren alle vertreten. Seufzend ließ ich meinen Rucksack auf die kalten Steinfliesen fallen und massierte meine schmerzenden Schultern, während ich Sky musterte, die an der anderen Seite des Flurs an einem Fenster stand.
Wenn man nur ihre Klamotten betrachtete könnte man meinen, sie wäre ein ganze normales Highschool-Mädchen. Sie trug ein einfaches weißes Top und darüber ein hellblaues Jeanshemd, dazu eine enge schwarze Hose und Chucks. Ihre Haare waren jedoch etwas anders, als man es bei einer Fünfzehnjährigen erwarten würde. Sie hatte sie bis zur einen Hälfte des Scheitels schwarz und auf der anderen Seite weißblond gefärbt, was ehrlich gesagt ziemlich gut aussah. An einer konservativen Schule wie dieser war das jedoch wohl kaum das Auftreten, das man sich von seinen Schülern erhoffte.
Ich stellte mich neben sie ans Fenster. Unten auf dem Schulhof hatte sich eine Gruppe von Schülern gebildet, die sich in Trauben um einen weißen Lieferwagen drängten. "Die Ankunft des Jahrhunderts", bemerkte Sky mit einem ironischen Unterton in der Stimme. "Jacob und seine Band. Sie haben eigentlich letztes Jahr ihren Abschluss gemacht, müssen aber bei unserem Musical helfen. Die drei werden gefeiert wie Rockstars...." Aus dem Wagen stiegen drei Jungen. Viel konnte ich jedoch nicht von ihnen erkennen. Rockstars eben...
Wie auf Kommando schlug Sky vor, den dreien hallo zu sagen und da ich nichts Besseres zu tun hatte, folgte ich hinunter in den Pausenhof, wo sich die Massen langsam wieder verliefen, und durch einige Gänge in den Keller. "Hier sind die Probenräume für die Theatergruppen und Schulbands", erklärte sie mir auf dem Weg, "und dieses Jahr für unser Musical." "Scheint ja omnipräsent zu sein, dieses Musical", bemerkte ich. "Du sagst es. Seit einem halben Jahr liegen uns die Lehrer damit in den Ohren. Das ist wirklich..." Weiter kam sie nicht, denn aus der Tür direkt neben uns traten drei Gestalten. Einer davon - ich ging davon aus, dass es Jacob war, den sie schon vom Fenster aus eindeutig angehimmelt hatte - fiel Sky ohne große Umschweife um den Hals. Wusste ich doch, dass da etwas lief! Zum Glück verzogen sich die beiden aber gleich in eines der angrenzendes Zimmer und ließen mich leicht verwirrt im Flur stehen.
Zum Glück ertönte genau in diesem Moment eine bekannte Stimme. "So sieht man sich wieder, Olli"
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"Na, wie geht's so?", fragte Sam, nachdem wir uns begrüßt hatten und er mich und Dan - den Schlagzeuger - miteinander bekannt gemacht hatte, "hast du dich schon einigermaßen eingelebt?" "Naja, das Wetter ist gewöhnungsbedürftig, aber ansonsten ist es wirklich schön hier."
Wir befanden uns mittlerweile im selben Raum wie Jacob und Sky, jedoch schienen die beiden uns nicht zu bemerken. "Ich fürchte, daran musst du dich gewöhnen", meinte Sam, der meinen Blick bemerkt hatte. "Die beiden wohnen zwar kaum drei Kilometer voneinander entfernt, aber führen sich trotzdem jedes Mal so auf, als sähen sie sich zum ersten mal seit Monaten." "Nein, nein, schon ok", antwortete ich, "ich finde die beiden süß" "Da bist du nicht die einzige", sagte Dan, "vor Jacob's Abschluss waren sie das Traumpaar der Schule. Niemand war neidisch. Alle haben sie nur bewundert. Und das kann nicht jeder von sich behaupten", bemerkte er mit einem Seitenblick auf Sam. "Wobei mir auffällt, dass auf dich bestimmt auch schon jemand wartet." Seufzend sah ihn Sam an. "Muss das sein? Mir war klar, dass du wieder damit kommst." "Tja, wozu sind Freunde da?" "Toller Freund", murrte er, "naja, was soll's. Dann werd ich wohl mal gehen. Nett, dich wieder getroffen zu haben, Olli." Mit einem Nicken in meine Richtung stand er auf und verschwand.
Stille kehrte ein. "Was hast du damit gemeint?", fragte ich Dan nach einer Weile. "Womit?" "Na, damit, dass Sam nicht von sich behaupten kann, dass niemand neidisch auf ihn ist" "Ach das...", abwartend sah ich ihn an. "Weißt du, eigentlich geht es dabei meistens weniger um ihn, sondern um seine Freundinnen. Seine Beziehungen halten nie wirklich lange, obwohl er der beliebteste Typ hier an der Schule war. Wenn ich's mir recht überlege, wahrscheinlich sogar gerade deswegen. Die ganzen Mädchen sind einfach nur neidisch aufeinander. Ich glaube, er ist ganz froh, aus diesem Hühnerstall raus zu sein. Blöd nur, dass er immer noch eine Freundin hat. Und die wird er wohl nicht so schnell los." "Wieso denn das?" "Er ist mit Sydney zusammen, der Tochter des zweiten Schulleiters", erklärte er, "dadurch fühlt sie sich extrem wichtig und sieht es als ihr Recht, mit dem beliebtesten Jungen der Schule zusammen zu sein. Auch wenn dieser schon längst keinen Bock mehr auf sie hat."
"Aha... wahrscheinlich klingt die Frage echt doof, aber warum macht er nicht einfach Schluss? Ich meine, ich bin jetzt nicht der große Beziehungsexperte, aber das ist normalerweise das, was man tut, wenn's nicht mehr funktioniert, oder?", fragte ich spöttisch. "Du kannst dich ruhig über ihn lustig machen, aber ich denke, du hast das falsch verstanden. Sam hat ein Problem damit, wenn Leute ihn nicht mögen. Und würde er mit Sydney Schluss machen, hätte er es sich nicht nur mit ihr, sondern auch mit ihrer gesamten Clique und nicht zuletzt mit ihrem Vater verdorben." "Na und, was wäre daran so schlimm? Nicht einmal ihr Vater kann etwas gegen ihn machen. Sam hat doch längst seinen Abschluss!" Ich verstand nur noch Bahnhof. "Doch nicht, weil Mr. Baker Schulleiter ist! Denkst du, das würde Sam interessieren? Nein! Aber leider Gottes sitzt dieser Mensch in der Jury von Hyde Park Scout. Es ist allgemein bekannt, dass er leicht bestechlich ist, also warum nicht die Band des Ex-Freundes seiner geliebten Tochter ein paar Plätze nach hinten verschieben?"
"So etwas würde er tun?", fragte ich entsetzt. "Es ist zumindest nicht auszuschließen. Wenn wir schon dabei sind: Wie sieht's aus? Bist du am Samstag dabei, wenn wir versuchen,das Ding zu gewinnen?"
Verwirrt durch den abrupten Themawechsel nickte ich. "Prima", Dan lächelte, "dann geb ich Sam Bescheid, dass er dir noch eine Karte besorgen soll. Es dürfte schwer werden, jetzt noch welche zu bekommen und Luke wird an dem Wochenende nicht da sein. Aber du kannst ja mit Sky hingehen, wenn du willst." Abwartend sah er mich an. Er hatte dunkelbraune Augen und seine Haut war für die Jahreszeit schon relativ braun, was ihm jedoch sehr gut stand, fand ich. Oh mann! Der erste Tag in der Schule und ich lief schon Gefahr, mich in den nächstbesten Schlagzeuger zu vergucken. Hastig verabschiedete ich mich und versicherte ihm, Sky zu fragen, wenn ich sie finden würde. Womit ich mich ziemlich beeilen musste, denn die erste Stunde würde bald anfangen und ich hatte keinen Schimmer, wo ich hin musste.
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Puh. Klingt ein bisschen eingerostet, findet ihr nicht? Wie auch immer, ich werde versuchen, von nun an wieder öfter zu schreiben. Versprochen.
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Exchange
Teen FictionStell dir vor, du freust dich wie ein kleines Kind auf deinen Schüleraustausch - und merkst dann, dass all deine Vorstellungen Meilen von der Realität entfernt waren. Stell dir vor, du kommst in ein Land, in dem du niemanden kennst und dessen Sprach...