Der Weg ist das Ziel

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Standort: Hotel Bayrischer Hof.

Wir treten aus der Tür heraus, ins Freie. Die wenigen Leute um uns herum scheinen sich nicht wirklich für uns zu interessieren. Der Großteil von ihnen sind Smombies, eine Mischung aus Smartphone und Zombie. Sie blicken nicht einmal auf, immer starr auf ihr Handy schauen sie.

Gut für Michael. Der Rest scheint gestresst zu sein oder tiefen entspannt das Wetter zu genießen. So wie wir. Trotzdem scheinen sie Michael nicht zu erkennen, sie mustern ihn zwar, aber mich ja auch und dann widmen sie sich wieder ihrer Tätigkeit.

Vorbei an dem Orlando Denkmal, begeben wir uns in die Fußgängerzone Richtung Marienplatz. Viele Menschen, alle am Tun und Machen und vertieft in sich selbst. Keiner grüßt und nahezu keiner würdigt dir einen Blick. Ja das ist der Ruf der Stadt. Es gibt keinen Ruf. Keiner ruft dich. Na ja, umso besser unerkannt zu bleiben. In der Masse geht man unter.
An der einen Ecke ein Kastanien Verkäufer, an der anderen Künstler, welche sich als Statue ausgeben. Magneten für Geld.

Links eine kleine Wiese umgeben von den alten schönen Häusern, auf ihr Menschen, als wäre es die einzige Sonnige Zone. Also in der Stadt will ich wirklich nicht leben.
Aber wer will schon in die Stadt, wenn er einen eigenen Garten Zuhause hat?

Zu unserer rechten Seite befindet sich ein H&M und ein bisschen später stehen wir auf dem Marienplatz mit seinem Fischbrunnen und Rathaus.

Direkt vor uns leuchtet das blaue Schild, obwohl es taghell ist. Auf ihm ein großes U. Die U-BAHN. Wir gehen hinunter. Natürlich Treppen.

M: "Was wenn ich doch erkannt werde? Was mach ich dann? Wir? Oh Gott!"

I: "Mach dir keine Sorgen, niemand wird dich erkennen. Falls doch dann hast du da unten doch noch zwei Beine, die dich fort tragen."

M: "stimmt😂"

Jetzt müssen wir noch weiter runter mit der Rolltreppe. Ein einziges Mal bin ich die Treppen gegangen. Das war eindeutig ein Fehler. Mach ich nie wieder. Man geht ewig im Kreis nach unten. Da es nie aufhört, bekommt man mit der Zeit ein ganz schön mulmiges Gefühl.
Deshalb Rolltreppe.

Nach wenigen Minuten befinden wir uns in einem orangenen U-Bahn Tunnel. Auf zur U-3 Richtung Moosach.

Wir stehen nun am richtigen Gleis. Haben uns hingesetzt und warten.

Ein spürbar starker Wind kommt auf und wenig später erscheint ein Licht im dunklen Bauch des Tunnels. Die U-BAHN.
Mit ein wenig quietschen hält sie an und öffnet ihre Pforten ins Innere.

Wir steigen ein und suchen uns schnell einen Platz in Richtung der Fahrtrichtung. Die Türen beginnen sich zu schließen und die Bahn nimmt an Geschwindigkeit zu. Keiner würdigt uns auch nur eines Blickes, außer eine ältere Dame. Sie ist eher Hager, statt grauem Haar ist ihres bereits weiß und sie trägt typische Rentner Klamotten (ich weiß nicht wie man es anders beschreiben soll😅😂).
Auf ihrem weißem Haar trohnt ein wunderschöner schwarzer Hut. Michael scheint ihn sich schon etwas länger anzusehen, denn die Dame bemerkt: "Na junger Mann, gefällt ihnen mein Hut?😊"

Michael blickt daraufhin nur schüchtern und etwas errötet zu Boden. Anscheinend hat er ohne die Worte zu verstehen verstanden. Dennoch wende ich mich zu ihm und übersetze es ihm schnell. Er überlegt kurz und antwortet der Frau anschließend: "Ja das stimmt, ihr Hut ist wunderschön ich habe auch einen Hut, ihrer errinert mich an ihn.".
Sie lächelt ihn an und er erwidert es.

Dem Anschein nach zu urteilen hat die Dame keinen blassen Schimmer, wer da vor ihr sitzt. Aber gerade das weiß Michael zu schätzen.

An der Münchner Freiheit verlässt uns die Frau und wünscht uns noch einen schönen Tag.

An der Münchner Freiheit verlässt uns die Frau und wünscht uns noch einen schönen Tag

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Kurz vor dem OEZ (Olympia Einkaufszentrum) steigen wir aus.
Michael hat immernoch dieses dämliche Grinsen im Gesicht.

Da fang ich an zu lachen, es sieht einfach zu komisch aus.

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