Kapitel 4

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SHERLOCK'S POV

„Schon was neues zum Fall?", fragte mich Watson beiläufig, während er die Zeitung durchlas, auf deren Titelblatt Bilder von der zerstörten Galerie waren. Eine fettgedruckte, rote Schrift verriet den Titel: Täter noch auf der Flucht; ist selbst der Meister-Detektiv überfordert?

Ich schnaubte.

„Wie wär's, wenn ihr selbst versucht, den Fall zu lösen!", zischte ich und sah, wie John zusammen zuckte und über den Rand seiner blöden Zeitung zu mir schaute. Ich starrte grimmig zurück doch ich wusste, dass die Autoren der Zeitung Recht hatten: ich wusste nicht weiter.

Ich meine, klar, den Fall zu lösen wäre einfach. Aber dieses Mädchen...ich kann sie nicht genau einschätzen...

Sie hat etwas an sich, dass auch June an sich hatte... wie ihre Mutter kann ich Blake nicht genau durchblicken.... „Teenager sind allgemein so schlimm...manche fangen an zu rauchen, manche nehmen Drogen, andere rennen von zuhause weg. Manche färben sich die Haare und werden zu diesen Super-Bloggern oder zu Möchtegern-Stars und die anderen wiederum verkriechen sich in ihren Höhlen, die sie auch ihr Zimmer nennen, voller Poster und dreckiger Sachen-", ich bemerkte John's verwirrten Blick und mir fiel auf, dass ich wieder laut gedacht hatte. „Eeeh....ja...sieht nach einer Krise aus, Holmes", sagte er scherzend. „Du weißt es doch selbst nicht besser!", zischte ich ihn wieder an. „Wow du scheinst aber sehr aufgekratzt zu sein", erwiderte John und rollte die Augen. „Du scheinst aber sehr aufgekratzt zu sein mehmehmehmeh", äffte ich John nach.

Er hatte schon wieder recht. Das er es zu bemerken schien und eine Augenbraue hoch zog, verbesserte meine Stimmung nicht grade. „Wie wär's-", fing ich wieder an doch wurde von der Klingel unterbrochen. John und ich schauten gleichzeitig zur Tür bevor ich aufsprang und zum Eingang ging.

„Was glaubst du, wird es diesmal sein, John?", fragte ich ihn über meine Schulter hinweg, während ich mit großen Schritten die Treppe runter ging. „Ein vermisstes Häschen, eine zerbrochene Ehe oder doch...", ich legte meine Hand auf die Türklinke und drehte mich um. "...Mord?", fuhr ich meine Überlegungen fort und war schon voller Vorfreude.

Ich drückte die Klinke runter und riss die Tür auf. „Und was ist es? Vermisstes Ehe oder eine zerbrochene Häschen...oder Mor-", ich starrte ungläubig die Gestalt vor mir an, welche jetzt mit verwirrtem Gesichtsausdruck zum sprechen kam: „...ein Anschlag"

BLAKE'S POV

„221b Baker Street muss hier doch irgendwo sein...", murmelte ich zu mir selbst, als ich mir den Weg durch die Menschenmassen in der Innenstadt bahnte.

„Pass doch auf, wo du hinläufst!", motzte mich ein Mann an, als ich gegen ihn lief und dadurch mein Handy fallen ließ. „Entschuldigung...", murmelte ich und hob mein Handy vom Boden auf. „Pah! Die Jugend von heute...!", setzte er mir noch nach, während er weiter ging und sich wieder unter die Menschen mischte. Ich schüttelte verächtlich meinen Kopf und drehte mich dann wieder um, da streifte mein Blick ein Straßenschild: Baker Street.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich in die Straße überquerte und nach der Hausnummer 221b  Ausschau hielt. Da, endlich! Ich blickte mich nochmal um, um sicher zu sein, dass keine Polizisten oder so in der Nähe waren, ging dann zur Tür und klingelte.

Es dauerte nicht lange, bis mir jemand die Tür öffnete und sofort anfing zu reden:

„Und was ist es? Vermisstes Ehe oder eine zerbrochene Häschen...oder Mor-", sagte Sherlock wie ein Wasserfall und schien nicht zu bemerken, dass er sich versprochen hatte, wodurch er einen verwirrten Gesichtsausdruck meinerseits erntete. „...ein Anschlag", sagte ich nur.

Der Fall der Blake Turner - Sherlock FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt