Kapitel 8

704 38 31
                                    


BLAKE'S POV


„....Sherlock Holmes!"

Warte WAS?!

Ich war, um ganz ehrlich zu sein, schockiert.

Sherlock Holmes, mein Vater?! Wie zur Hölle konnte DAS denn stimmen??!

Ich blickte weiterhin schockiert zu meinem angeblichen Vater.

Im Moment fuhren mir jedoch tausende von Fragen doch den Kopf.

Wusste er die ganze Zeit davon?

Wollte er nicht, dass ich das heraus finde?

Wollte er deshalb den Fall nicht aufnehmen, den ich ihm aufgetragen habe?

Hat er meine Mutter wirklich verlassen und wieso?

Wann ist er meiner Mutter begegnet?

Heißt das also, er hat mit meiner Mutter geschlafen...- nope! Nein....Nope KOPFKINO!

Ich kniff meine Augen zu, um die aufkommenden Bilder zu verdrängen,und schüttelte mich.

Wieso...- Moriarty!

Mein Blick schoss automatisch nach oben, wo Moriarty bis gerade noch herumgewandert ist.

Erst jetzt bemerkte ich, dass, bis auf das mehr oder weniger gleichmäßige Atmen meiner beiden Begleiter, keine Schritte mehr auf Eisen zuhören waren und ich konnte ebenfalls keine Bewegung in der Dunkelheit ausmachen.

„Er ist weg!", sprach John aus, was ich grade dachte und zog damit auch Sherlock's Aufmerksamkeit auf sich.

Er schien echt neben sich zu sein, was eigentlich total anormal für ihn war. Watson schien es ebenfalls zu bemerken und versuchte, die Situation etwas erträglicher zu machen: „Ich würde sagen, wir machen uns erst mal auf den Rückweg und ihr könnt euch morgen aussprechen...."

Ich schüttelte energisch meinen Kopf wobei mir durchaus klar war,dass man es in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Sherlock war ebenfalls still.


Ich fand mich irgendwann mit dem Gedanken ab, dass ich früher oder später doch mit Sherlock reden musste und zu dritt fuhren wir also kurze Zeit später zurück zum Krankenhaus.

Es herrschte eine echt unangenehme Stille, die man fasst hören konnte.

„Wir...wir werden dann später oder morgen mit Lestrade sprechen und ihm alles erklären...wenn du willst, kannst du dann deine Sachen erst mal zu uns bringen...", kam es nach kurzer Zeit von Watson,was die Situation nicht weiter auflockerte.

Mir war klar, das es mehr oder weniger ein Beschluss als eine Frage gewesen ist, also antwortete ich nicht. Stattdessen blickte ich aus dem Fenster und starrte die vorbeiziehenden Bäume, Laternen und Häuser an.

Eigentlich müsste ich doch froh und dankbar sein, oder etwa nicht?Ich habe meinen lang verschollenen Vater endlich wieder gefunden und muss nicht ins Heim. Zudem ist mein Vater auch noch ein Detektiv und dazu noch Sherlock Holmes!

So gesehen habe ich Glück. Mein Vater hätte auch ein Alkoholiker sein können, der sein Leben irgendeiner RTL-Soap verschrieben hat...

Ich schmunzelte bei dem Gedanken etwas und rutschte in meinem Sitz etwas tiefer.

Meine Gedanken verloren sich wieder, und diesmal zum Glück in eine gute Richtung. Zum ersten mal seit langem.

Ich lehnte meinen Kopf gegen die kühle Fensterscheibe, um die Hitze in meinem Gesicht etwas zu neutralisieren, schloss meine Augen und seufzte.

Der Fall der Blake Turner - Sherlock FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt