Kapitel 6

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JOHN'S POV

Am nächsten Morgen saß ich wie gewohnt in meinem Sessel, las die Zeitung von heute und trank meinen Kaffee, während Holmes vor mir in seinem Sessel versunken war und allen Anschein machte, zu überlegen.

Ich kam immer noch nicht über den Fakt, dass Lestrade ihn gestern anscheinend „einfach so" überreden konnte, nach Blake's Vater zu suchen... Ich meine, ich habe es echt versucht und dachte, Sherlock würde auf mich hören, weil ich sein Freund bin aber neeeiiiiin, erhört natürlich mehr oder weniger direkt auf einen Typen,dessen Namen er sich nicht mal merken kann!

Genervt blätterte ich die Seite um und erntete darauf einen Blick Sherlock's.

Ich räusperte mich ertappt: „Und? Schon eine Idee, wer der Auftragsgeber ist oder wo Blake's Vater stecken könnte?",fragte ich in die Stille hinein.

„Lassen sie mich nachdenken!", murrte Sherlock. „Ich denke nochmal über alle Details nach.", gab er mir zu wissen. Ich nickte hinter meiner Zeitung und mir war durchaus bewusst, dass der Detektives nicht sehen konnte.

Nachdem ich die Zeitung durchgelesen hatte, legte ich sie beiseite und trank meinen Kaffee aus.

Sherlock schwieg immer noch.

Wie so oft blickte ich im Raum umher und überlegte, wie ich die Stille am besten brechen konnte. Dies war jedoch nicht mehr nötig,denn Sherlock sprang nun auf, schnappte sich seinen Mantel vom Jacken ständer, band sich seinen Schal um und ging aus der Tür.

Ohne richtig zu realisieren, was er machte, starrte ich ihm hinterher. 

„Watson, ich werde meine Zeit nicht damit verschwenden,hier den ganzen Tag auf sie zu warten!", rief Holmes hinterher.

Sofort sprang ich auf, nahm ebenfalls meine Jacke und folgte ihm die Treppen runter bis nach draußen.

Sherlock hatte sich bereits in das Taxi gesetzt, welches am Straßenrand parkte, und sagte dem Fahrer anscheinend schon die Adresse.

Ich beeilte mich, einzusteigen und fragte Sherlock, wohin es ginge.

„Zum Polizeirevier. Ich muss Gregor-...Lestrade noch etwas fragen.", antwortete er. Ich nickte mal wieder, denn ich wusste nicht recht, was ich darauf antworten sollte und von ihm kam schließlich auch nichts mehr, bis wir da waren.

Natürlich war Sherlock schon ausgestiegen, ehe ich es machen konnte und so war ich wieder gezwungen, zu bezahlen.

Etwas angenervt davon, stapfte ich ihm nun hinterher, zu Inspektor Lestrade's Büro.

„Sherlock, Watson,", begrüßte er uns, als wir durch die Tür schritten, „was verschafft mir heute mal wieder die Ehre...",fügte er hinzu und machte sich keine Mühe, den Sarkasmus in seiner Stimme zu verstecken.

Ich kam nur zu einem einfachen „Hallo", bevor mich Sherlock direkt unterbrach: „Lestrade, Sie gaben uns am gestrigen Tag Akten von 10 verschiedenen, möglichen Tätern. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser 10 für den Anschlag verantwortlich ist?"

„Nun ja...", überlegte der Inspektor und warf mir einen verwirrten Blick zu, welchen ich mit einem Schulter zucken beantwortete.

„Also die Möglichkeit besteht, wir haben diese 10 ja raus gesucht,weil die mit solchen Fällen in Verbindung gesetzt werden...", gab er minder verwirrt wieder.

„Das dachte ich mir schon, aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie tatsächlich etwas mit dem Anschlag zu tun haben?", fragte der Detektiv erneut, genervt darüber, dass der Inspektor nicht ganz verstand, was er wollte.

Der Fall der Blake Turner - Sherlock FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt