Kapitel 3

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~ Montag - Morgens – Park ~

Schon krass wie schnell so eine Joggingrunde durch den Park zur Gewohnheit werden kann.

Wie gewohnt saß ich also auf der Parkbank und schaute auf die Raute, die sich dort aus Blumen gefertigt erstreckte. Allerdings achtete ich dieses Mal auch auf andere Dinge, Menschen. Mir fiel auf das ein Mann mit einer grell-orangenen Mütze, den ich hier schon öfters gesehen habe, den Weg entlang joggte. Ich hatte Durst. Warum hatte ich nichts getrunken bevor ich losgegangen bin? Das Atmen tat mir weh, aber ich konzentrierte mich weiterhin auf die Menschen die hier entlang liefen.

Eine Frau um die 30 ging gemütlich mit einem Kind spazieren, es war ungefähr drei Jahre alt.

Plötzlich bemerkte ich eine weitere Person den Weg entlang joggen. Mein Herzschlag setzte einen Moment aus und ich vergaß meinen Durst. Er trug ein enges weißes Shirt und eine khakifarbene, kurze Hose. Mit konzentriertem Blick joggte er den Weg entlang.

Er setzte sich neben mich auf die braune Parkbank. Ich zitterte leicht und schluckte, da mein Mund völlig ausgetrocknet war. Einen kurzen Blick wagte ich zu ihm, doch dann sah ich schnell wieder weg. Er hatte eine Wasserflasche in der Hand, trank einen Schluck. Da bemerkte ich das Kratzen in meinem Hals.

Was würde ich gerade nicht alles für Wasser tun...

Er drehte seinen Kopf zur Seite, schaute mir in meine Augen. Seine waren grün, braun. Na ja, meiner Meinung nach war das eher ein Gelbton, aber Andere sagten das es grün-braun sei.

Als er die Gladbachraute auf meinem grauen Oberteil sah schmunzelte er.

Dieses Lächeln... Ich konnte nicht anders als ihn anzustarren, was dachte er wohl in diesem Moment?

,,Hey...“ Sagte er. Ich wusste nicht ob es ein schüchternes ''Hey'' war, oder einfach nur zögerlich da ich ihn die ganze Zeit anstarrte und wahrscheinlich wie ein Vollidiot rüberkam.

,,Hi...“ Hauchte ich und schaute sofort zur Seite. Einfach das er mit mir redete... Ich grinste wie eine Verrückte als er leicht zu lachen begann und sich mit seiner linken Hand hinterm Kopf kratzte.

Moment mal... Warum lachte er?!

,,Bist du hier öfters? Weil... ich hab dich hier nie gesehen...“ Sagte er schmunzelnd und schaute zu Boden.

,,Na ja, eigentlich eher selten, versuche es aber so oft es geht.“ Antwortete ich versucht gelassen.

Er sah mich an. Eine Weile schwiegen wir. Normalerweise hatte ich nichts gegen Schweigen, aber irgendwie war diese peinliche Stille nicht gerade sehr beruhigend.

,,Warst du auf dem Spiel am Samstag?“ Fragte er. Ihm schien wohl auch aufgefallen zu sein wie unangenehm diese Stille war.

,,Nein, eine Freundin von mir hatte Geburtstag und sie hat mich nicht gelassen.“

,,War ehrlich gesagt auch nicht unser bestes Spiel...“ Sagte er lächelnd.

,,Ja, aber dein Tor war echt cool. Also... Ich meine... Es war ja auch das erste dieser Saison. War aber auch Zeit oder?“ Fragte ich mit einem nervösen Lachen, als ich bemerkte wie dumm die Frage eigentlich war.

,,Ja schon, vor allem nach der gelb-rot Sperre musste ich auch noch einmal bestätigen das ich nicht völlig nutzlos bin.“ Fügte er mit einem Grinsen hinzu.

,,Ich dachte nie das du nutzlos bist...“ Oh mein Gott... was war das denn? Da trifft man sein Idol und sagt so etwas? Ich konnte froh sein das er noch hier saß!

,,Haha, das ist süß. Ich will ja nicht aufdringlich sein... Aber ich muss langsam wieder nach Hause und... wollte fragen ob ich deine Handynummer haben kann? Also nur wenn das keine Umstände macht.“ Seine gelben – ja gelben – Augen musterten mich. Er sah so süß aus mit seinem weißen Shirt... so... unschuldig. Einfach perfekt.

,,Ja, klar...“ Ich wurde rot, als er mich beobachtete wie ich sein Handy entgegen nahm und mit zitternden Fingern meine Nummer und meinen Namen eintippte.

Er musterte den Namen den ich dort eingegeben hatte, sagte aber nichts. Er fragte ob ich auch direkt seine Nummer haben wollte, also gab ich ihm auch mein Handy. Halt – mein Handy? Bin ich eigentlich komplett gehirnamputiert? Er lachte, als er meinen Hintergrund sah. Verdammte schei*e... Das war echt peinlich.

,,Du hast mich als Hintergrund?“ Fragte er mit seinem perfekten norwegischem Akzent.

,,Ja... Peinlich, ich weiß.“ Warum? Warum sag ich das auch noch? Als ob es nicht schon schlimm genug ist, dass er mich wahrscheinlich für verrückt hält... Gut gemacht Linnéa...

,,Nein, wieso? Ich Finde das niedlich.“ Ja genau. Niedlich.

,,Ja... geht so ne...“ Nervös lachte ich und wartete einen Augenblick bis er mir endlich mein Handy wiedergab.

,,Okay... ich geh dann mal.“ Ich nickte nur und verabschiedete mich von ihm. Er musste wohl in die selbe Richtig wie ich, weshalb ich noch einen Moment sitzen blieb, um zu verarbeiten was gerade passiert war.

Nach ungefähr fünfzehn Minuten ging ich gemütlich nach Hause. Es war mittlerweile Mittags und Anna hatte Essen besorgt.

,,Hey, wo warst du denn so lange? Na ja, ist ja auch egal. Es gibt Pizza mit Thunfisch. Setz dich und iss. Ich hab schon gegessen weil du nicht gekommen bist.“ Ich liebte Pizza, aber irgendwie schaffte ich es nicht mehr als die Hälfte zu essen als ich plötzlich die Stille brach, die sich aufgetan hatte, nachdem Anna sich mit ihrem Buch ''Warte bis du schläfst'' auf die Coach gesetzt hatte und nun las.

,,Weißt du wen ich getroffen habe?“ Fragte ich. Super Anfang für ein Gespräch.

,,Nein, erzähl!“ Ob es sie wirklich interessierte? Ich weiß es nicht... Jedenfalls machte sie sich nicht die Mühe ihr Buch wegzulegen, geschweige denn mich anzusehen.

,,Havard Nordtveit.“ Flüsterte ich und versank sofort wieder in meiner Parallelwelt mit Howie.

,,Ehrlich? Und? Was ist passiert?! Wo hast du ihn gesehen?“ Mit einem Knall landete das Buch auf dem Tisch der vor der Coach stand.

,,Ja, er hat sich mit mir unterhalten, im Park und dann hat er mich nach meiner Nummer gefra-“

Sie unterbrach mich mit einem Quietschen und obwohl ich versuchte es zu unterdrücken musste ich lachen. So glücklich war ich lange nicht mehr gewesen.

,,Er hat was? Oh mein Gott Nea du musst mir alles erzählen. Hast du seine Nummer?“

Nach einer halben Stunde – Ich musste ihr wirklich ALLES erzählen -, ging ich in mein Zimmer. Ich beschloss an meinen Laptop zu gehen. Plötzlich blinkte mein Handy.

Eine neue Nachricht von Howie ( Sein Ernst? So hatte er sich in MEINEM Handy eingespeichert? )

Er: Hey, hast du Lust morgen mit zum Training zu kommen? Natürlich nur wenn du Lust hast. Sag Bescheid :)

Ich: Ja klar, wäre echt cool, holst du mich ab? :))

Mir fiel auf das der Borussia Park nur circa 10 Minuten von hier entfernt war, aber egal. Vielleicht hatte ich so eine Chance ihn näher kennen zu lernen.

Ich wartete noch 10 Minuten bis ich aufgab das er mir heute noch zurück schreibt und widmete mich meinem Laptop.

~ 9:10 Uhr – zu Hause ~

Unruhig wippte ich auf meinem Stuhl herum. Gestern hatte er mir – wenn auch spät – doch noch geantwortet und gesagt das er gegen 9:15 bei mir sein würde. Da Anna unbedingt mit wollte, was kein Problem war, wartete sie ebenfalls, fast genau so ungeduldig.

Fast perfekt pünktlich kam er dann,um 9:16 Uhr und klingelte. Wir stiegen in sein schwarzes Auto und fuhren los.

Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel :D dieses Mal etwas länger als das letzte. Danke noch mal an alle Leser :)

Edit: übrigens heißt die Hauptperson nicht mehr Lea sondern Linnéa.

xx Glinky <3

Look after you ~ Borussia Mönchengladbach/ Havard Nordtveit FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt