Kapitel 16

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Harry und ich schwiegen den ganzen weg lang. Wir liefen einfach schweigend nebeneinander her. Ich sah kurz zu ihm hoch. Er starrte nachdenklich auf den Boden. Was er wohl dachte? Diese stille war nicht total unangenehm, aber sie war irgendwie komisch. Man sah Harry an das er nervös war. Anscheinend will er sein bestes geben.

Er blieb dann nach einer Weile plötzlich stehen. ,,Wir sind da." sagte er. Wir standen vor einem kleinen Café. Er ging hinein und ich folgte ihm. Das Café war klein, aber sehr gemütlich eingerichtet.

Harry und ich setzten uns weiter hinten an einem Fensterplatz des Cafés hin. Wir zogen unsere Jacken aus und kurz darauf erschien eine etwas ältere Dame.

Sie war bestimmt um die 50 Jahre alt, wirkte aber sehr freundlich. ,,Naja Harold, lange nicht mehr gesehen. Wie konntest du nur so herzlos sein und mich solang nicht mehr besuchen." warf die Frau Harry vor. ,,Es tut mir leid Gina, aber ich hatte in den letzten Monaten nicht so viel Zeit." redete Harry sich raus.

Gina sah nun mich an. ,,Hat das was mit deiner hübschen Begleitung hier zutun?" fragte sie und lächelte mich herzhaft an. Ich erwiderte es nur. ,,Unter anderem." antwortete er verlegen. ,,Na sie mal einer an. Da wird mein Harry glatt verlegen. Anscheinend hast du ihm ordentlich den Kopf verdereht." lachte sie. ,,Naja ob ich das wirklich hab wird sich im Laufe des abends noch herraustellen." lachte ich.

Gina war mir gleich symphatisch. Ihr herzhaftes lächeln und ihre offene und freundliche Art ließen sie vertrauensvoll wirken. Ich hab sie jetzt schon lieb gewonnen.

,,Na dann halte ich euch mal nicht länger auf." sie gab uns jeweils eine Karte und verschwand hinter der Theke. ,,Sie ist wirklich sehr nett." teilte ich Harry lächelnd mit. ,,Ja sie ist wirklich segr nett. Und ich fühle mich hier sie zu Hause. Immer wenn ich hier bin erinnere ich mich an die kleine Bäckerei in der ich früher gearbeitet hab." das lächeln in seinem Gesicht verriet wie wohl er auch hier fühlte.

,,Du hast mal in einer Bäckerei gearbeitet?" fragte ich neugierig. ,,Ja in Holmes Chapel, bevor ich zu X Factor ging und die Jungs kennenlernte." antwortete er. Mir war klar das er auch mal ein normales leben hatte. Aber dennoch war ich erstaunt darüber.

Ich sah in die Karte und überlegte was ich bestellen sollte. Kurz nachdem ich mich entschieden habe kam Gina zu unserem Tisch. ,,Was soll's denn sein?" fragte sie lächelnd. ,,Ich hätte gern einen Cappuccino und einen Schokomuffin." antwortete ich genauso grinsend.

Harry bestellte einen Blaubeermuffin und einen Tee. Gina nahm unsere Bestellungen auf und kam kurz darauf mit einem Tablett wieder. Sie gab uns unsere gewünschten Bestellungen und verschwand dann wieder.

,,Wieso gehst eigentlich in so ein abgelegenes Café? Also es ist gemütlich und echt schön, aber wie kamst du ausgerechnet an diesen Ort?" diese Frage beschäftigte mich schon seitdem wir hier sind. Er ist schließlich nicht gerade der unauffällige Typ.

,,Ich hab dieses Café zufällig entdeckt. Ich hatte an dem Tag viel Stress. Die Presse hat mal wieder irgendwelche Gerüchte verbreitet und ich hatte unter anderem auch deswegen Probleme mit dem Management. Ich bin dann um ein wenig abzuschalten rumgelaufen. Ich hatte kein Ziel also war es mir egal wo ich hinkomme und irgendwann sah ich dieses Café. Ich komme hier immer wieder zum nachdenken her. Niemand weiß davon nicht einmal die Jungs." wow. Es ist echt süß das ich die erste sein durfte die diesen Platz kennenlernen dürfte.

Wir redeten offen und viel miteinander. Es war echt schön hier zeit mit ihm zu verbringen. Nur musste ich auch darüber nachdenken wie es weiter geht. Ich weiß das ich Gefühle für Harry entwickle, aber sind sie auch stark genug um etwas aufzubauen?

So lange kennen wir uns eigentlich gar nicht, und die Art wie wir uns kennengelernt haben war auch nicht sehr toll. Würde eine Beziehung mit ihm halten? Oder wäre es nur eine kleine Romanze, die schnell ihr Ende finden wird?

Ich denke einfach viel zu viel nach. Ich sollte den Tag genießen und es lieber auf mich lassen.

Nachdem wir fertig gegessen hatten kam Gina und räumte den Tisch ab. Sie wünschte uns noch einen schönen Tag und verschwand wie hinter der Theke.

,,Also was machen wir jetzt?!" fragte ich neugierig. ,,Überraschung." antwortete Harry nur. ,,Aber ich will wissen wohin es geht."sagte ich. ,,Du wirst es sehen wenn wir da sind." versuchte er mein quengeln zu besänftigen. ,,Aber ich will es jetzt wissen!" jaulte ich weiter. Harry seufzte und ging los in den Wald.

Ich versuchte weiterhin herauszufinden wohin es gegen sollte. Aber Harry blieb standhaft und ignorierte mich schlussendlich sogar. Ich wurde dann beleidigt und ignorierte ihn auch.

Nach ein paar Minuten blieb Harry stehen. ,,Ich zeige dir jetzt meinen absoluten Lieblingsplatz." endlich redete er mit mir! Er ging ein paar Schritte vor und ich hinter her.

Und was ich dann sah  verschlug mir die Sprache. Wir standen auf einer wunderschönen Lichtung. Sie sah traumhaft was, noch schöner als in einem Film.

,,Und was sagst du?" ich wusste nicht was ich sagen soll. ,,Das ist einfach wow! Einen so traumhaft schönen Ort hab ich bisher noch nie gesehen!" ich kam aus dem staunen nicht heraus.

,,Ich hab diesen Ort am selben Tag gefunden wie das Café. Nachdem ich die ganze Zeit im Café saß und nachdachte beschloss ich die gegend zu erkunden. Dabei fand ich zufälligerweise diese Lichtung." erzählte er.

Er setzte sich auf den Boden und blickte der Sonne entgegen. Ich setzte mich zu ihm und genoss den Moment. Minuten des Schweigens vergingen, aber es störte mich nicht. Es war ein angenehmes schweigend. Mein Kopf war an Harrys Schulter gelehnt und wir sahen uns die untergehende Sonne an.

,,Ich liebe dich." sagte Harry plötzlich. Mein Kopf schnellte hoch und unsere blicke trafen sich. ,,Ich weiß das du dir unsicher bist und nicht weißt was du mit deinen Gefühlen anfangen sollst. Aber ich weiß das ich dich liebe und du auch Gefühle für mich hast. In den wenigen Monaten in denen ich dich kenne habe ich dich lieben gelernt und ich bereue rein gar nichts!" er nahm mich in seinen armen und hielt mich fest umschlungen.

Ich drückte ihn ein wenig von mir weg und sah ihm in die Augen. Diese grünen Augen, die mich jedes mal auf's neue verzauberten. Ich nahm eine Haarsträhne von ihm in die Hand. Diese Haare die ich am liebsten immer verschwuscheln will. Dann sah ich auf seine Lippen. Die Lippen die mich um den Verstand brachten. Die die ich so gern küssen möchte.

Gedacht getan. Ich presste meine Lippen auf seine. Er erwiderte den Kuss sofort. Ich steckte all meine Gefühle in diesen Kuss. Ich löste mich  später von ihm nach einiger Zeit und sah ihm wieder ihn die Augen. ,,Ich liebe dich." flüsterte ich und kurz darauf legte er seine Lippen wieder auf meine.

Hope(less)//H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt